Kölner Barcode-Technologie für Erfassung und Ablaufsteuerung stößt auf Interesse

© Stadt Köln
Das beigefügte Foto zeigt das Bergungsteam. Der lange Herr mit dem blauen Hemd ist der Leiter des Museums, Professor Alexander Kellner, die Dame mit grauem Shirt und langen lockigen Haaren die Bergungskoordinatorin und vorherige Leiterin des Museums Claudia Rodrigues Carvalho.

Nach dem Brand des Nationalmuseums in Rio de Janeiro hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker Kölns brasilianischer Partnerstadt Hilfe angeboten. Seit Freitag, 14. September 2018, sind nun als Teil einer Mission der UNESCO Experten des Historischen Archivs der Stadt Köln vor Ort, um bei den Maßnahmen zur Bergung von beschädigten Exponaten zu unterstützen. Der stellvertretende Archivleiter Dr. Ulrich Fischer und die Restauratorin Nadine Thiel hatten schon die Archivgutbergung nach dem Archiveinsturz in Köln im Jahr 2009 koordiniert.

Die Mission hat zum Ziel, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalmuseums – wo möglich – technisch zu unterstützen. Außerdem soll der Hilfseinsatz über die UNESCO und die Verbände vor Ort koordiniert werden. Bislang kann aus dem vollständig ausgebrannten historischen Gebäude im Park Quintas da Boa Vista noch kein Material geborgen werden, da es statisch unsicher ist und Einsatzkräfte noch ermitteln, um die Brandursache feststellen zu können.

Ein Bergungsteam unter Leitung der Archäologin und biologischen Anthropologin Claudia Rodrigues hat die Zeit genutzt und Verfahren zur Bergung entwickelt. Diese geplanten Abläufe wurden den deutschen Experten vorgestellt und mit ihnen diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere in den Bereichen Dokumentation, IT-Unterstützung der Bergung, konservatorische Abläufe und Einsatz von Konservierungstechnologie Unterstützung von deutscher Seite geleistet werden kann. Auf besonderes Interesse stieß die beim Historischen Archiv der Stadt Köln entwickelte Barcode-Technologie für die Erfassung und Ablaufsteuerung für die weiteren Prozesse, etwa Identifizierung und Restaurierung. Auch über die Möglichkeiten des Einfrierens und der Vakuumgefriertrocknung von geborgenem Material werden die Experten beider Seiten weiter im Austausch bleiben.

Die Entsendung des Kölner Expertenteams als Teil einer UNESCO-Mission wird durch das Auswärtige Amt unterstützt und finanziert.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit