Jüdische Lebensgeschichten aus Köln in der Zentralbibliothek
Die "Germania Judaica. Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums e. V." lädt am Donnerstag, 13. September 2018, 19 Uhr, in die Zentralbibliothek, Josef-Haubrich-Hof 1, Köln-Innenstadt, ein. Michael Vieten und Larissa Schmitz erzählen, wie ihr Interesse am Schicksal ihrer jüdischen Nachbarn geweckt wurde, und berichten über ihre Recherchen und die Begegnungen und Freundschaften, die sich daraus entwickelten. Der Eintritt ist frei.
Als Michael Vieten vor einigen Jahren in die Ehrenstraße 86 zog, hatte er noch nie von der Kölner Metzgerei „Katz-Rosenthal“ gehört. Nachdem er eines Tages erfuhr, dass einer der Inhaber des Unternehmens in seinem Haus Selbstmord begangen hatte, begann er nachzuforschen, welche Menschen 80 Jahre zuvor in seinem Haus gelebt und welche Schicksale sich dort abgespielt haben mögen. 2017 erschien sein Buch „Ich halte Euch fest und Ihr lasst mich nicht los!". Michael Vieten ist Diplom-Sozialpädagoge, seit 1996 im Schuldienst tätig und lebt in Köln.
In dem Haus von Larissa Schmitz in Sülz wohnen viele Familien. Kinder spielen im Vorgarten, schreien im Treppenhaus, Türen knallen. Die goldenen Stolpersteine vor der Haustür gehören dazu: Vier Steine, vier Namen – eine Familie. Bei der Suche nach ihren Spuren hat Larissa Schmitz Kurt Marx kennengelernt. Er ist hier um die Ecke aufgewachsen und hat Köln als 13-Jähriger mit dem Kindertransport verlassen. Vor kurzem sind Larissa Schmitz und Kurt Marx zusammen nach Weißrussland gereist, dort wurden die Nachbarn zusammen mit Kurts Eltern ermordet. Larissa Schmitz ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin, sie lebt in Köln.
Fragen zu der Veranstaltung beantwortet Dr. Ursula Reuter, Germania Judaica – Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums e. V., Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln, Telefon: 0221 / 232349 oder 0221 / 221-23793. Mehr Informationen: