Land Nordrhein-Westfalen und Stadt Köln unterstützen den Ausbau
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln planen, das Comedia Theater in Köln zu einem "Zentrum der Kultur für Junge Bürgerinnen und Bürger in Köln und NRW" auszubauen und zu fördern. Dafür beabsichtigen die Förderpartner eine jeweilige Verdoppelung des bisherigen Zuschusses. Dem Theater liegt darüber vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW ein Letter of intent vor. Das Land stellt dem Comedia Theater Köln bereits im nächsten Jahr zusätzlich 110.000 Euro und ab dem Jahr 2020 weitere 140.000 Euro zur Verfügung und verdoppelt seinen jährlichen Zuschuss damit von rund 250.000 auf gut 500.000 Euro. Die Stadt Köln wird über diese Neukonzeptionierung und ihre Zuschusserhöhung von 405.000 Euro auf 810.000 Euro in ihren politischen Gremien im September entscheiden.
Die Neukonzeptionierung des Comedia Theaters zu einem "Zentrum der Kultur für Junge Bürgerinnen und Bürger in Köln und NRW" durch die Comedia gGmbH sieht die weitere Entwicklung von professionellen Theater- und Tanzproduktionen sowie Konzert- und Literaturprogrammen für ein junges Publikum vor. Dabei soll ein besonderer Schwerpunkt auf die Erstellung von partizipativen Theaterproduktionen mit jungen Bürgerinnen und Bürgern (Bürgerbühne) gelegt werden. Zugleich wird dies begleitet durch interaktive Workshops mit Schulen und Kindergärten zur aktiven Bearbeitung der vielfältigen Tätigkeitsfelder am Theater und einem breiten Fortbildungsangebot für Kulturpädagogen, Erzieher und Lehrer. Perspektivisch soll auch die Gastronomie an die Bedarfe eines auf Partizipation aufgebauten Kinder- und Jugendangebots ausgerichtet werden.
Mit dieser Konzeptionierung wird ein bereits 2009 mit dem Umzug des Comedia Theaters in ihr heutiges Domizil in der Vondelstraße angedachtes Konzept realisiert, das bisher aus Ressourcengründen nicht umgesetzt werden konnte. Im Kulturentwicklungsplan 2009 wird die Bedeutung der Einrichtung eines Kinderkulturhauses durch die Comedia Colonia Theater gGmH als wichtige Maßnahme im Handlungsfeld Theater ausgewiesen und im Zuge der derzeitigen Fortschreibung mit besonderem Blick auf die demographische Entwicklung der Stadt nochmals bekräftigt. Der Neubau wurde damals mit der Comedia Colonia Theater gGmbH als Bauherrin in Form einer Städtebaufördermaßnahme realisiert. Er wurde 2009 eröffnet und per Erbbaurechtsvertrag bis 2036 dem Theater zugesichert.
Die Kulturverwaltung begrüßt die Neukonzeptionierung des Hauses sehr. Unter dem Aspekt der demografischen Entwicklung der Stadt besitzt diese nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine kultur- und bildungspolitische Bedeutung. Kulturpolitisch formiert sich in Köln die stetig wachsende Herausforderung, der Vielfalt in der Bevölkerungsstruktur auch mit einem entsprechenden diversen Kulturangebot gerecht zu werden. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf einem Ausbau des Kulturangebots für die nachwachsenden Generationen. Gerade in Bezug auf diese Aspekte ist die Entscheidung, das Comedia Theater zu einer Spielstätte für spartenübergreifende Kulturarbeit (mit Schwerpunkt Theater) für junge Bürgerinnen und Bürger auszubauen, von zentraler Bedeutung. Dadurch würde sowohl die Freie Theaterszene als auch die Entwicklung einer modernen auf Vielfalt und Diversität ausgerichteten Stadtgesellschaft gestärkt. Ich bedanke mich beim Land NRW sehr für diese Förderkooperation
sagt Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach.
Das Comedia Theater profiliert sich ganz neu mit einem spartenübergreifenden Ansatz. Die vielen partizipativen Elemente können das Theater zu einem besonderen Ort der künstlerischen Begegnung und kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche machen. Die Mittelerhöhung soll dazu beitragen, dass das Kölner Theater seine landesweite Bedeutung weiter ausbauen und sich zu einem in dieser Form in Nordrhein-Westfalen bisher einmaligen Kulturzentrum entwickeln kann. Das ist ein großer Gewinn für die ausgezeichnete Arbeit der Kinder- und Jugendtheater und vor allen Dingen für die jungen Bürgerinnen und Bürger, die vom neuen Angebot profitieren werden
sagt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Kultur- und Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen.