Rat der Stadt Köln beschließt Anmietung des Belgischen Hauses

Der Rat der Stadt Köln hat am gestrigen Donnerstag, 5. Juli 2018, beschlossen, dass das Römisch-Germanische Museums während der Generalsanierung des Museumsbaus am Roncalliplatz in das Belgische Haus, Cäcilienstraße 46 / Kronengasse 2-4, Köln-Innenstadt, zieht. Es wird ab 1. Januar 2019 als Interimsquartier angemietet.  

Das Belgische Haus bietet die Möglichkeit, alle wesentlichen Funktionen des Museums – Museum, Bodendenkmalpflege, Bibliothek, Inventarisation, Studiensammlung, Restaurierung, Ortsarchiv, Verwaltung – an einem Standort einzurichten. Auf rund 1.000 Quadratmetern kann eine großzügig angelegte Interims-Ausstellung zu den wichtigsten Themen der antiken Stadtgeschichte Kölns präsentiert werden. Im Erdgeschoss sollen vor allem Exponate zur römischen Archäologie gezeigt werden, im ersten Obergeschoss ausgewählte Kostbarkeiten aus den Schmucksammlungen des Römisch-Germanischen Museums, darunter Zeugnisse der weltweit bedeutendsten Sammlung antiker Gläser.  

Im Erdgeschoss des Belgischen Hauses wird eine Fachbibliothek eingerichtet, im ersten Obergeschoss ist der große denkmalgeschützte Hörsaal für unterschiedliche Kulturveranstaltungen geeignet. Im zweiten bis fünften Obergeschoss werden Direktion, Verwaltung, Stadtarchäologie (mit Ortsarchiv, Bauleitplanung, Grabungstechnik), Inventarisation, Restaurierung und halböffentlicher Studiensammlung untergebracht. Die Studiensammlung soll insbesondere auch von der Museumspädagogik als außerschulischer Lernort genutzt werden.  

Auch nach seinem Umzug in das Belgische Haus wird das Römisch-Germanische Museum sein Programm „RGM on Tour“ fortführen. So ist beispielsweise geplant, während der Generalsanierung auswärtige Ausstellungen – etwa in Rom, Florenz, Lyon, Braunschweig und Hannover – umfangreich zu unterstützen und die Kölner Bodenfunde als kulturelle Botschafter der Stadt einzusetzen.  

Derzeit wird geprüft, unter welchen Voraussetzungen die ortsfesten Denkmäler wie das Poblicius-Grabmal und das Dionysos-Mosaik bis zur Sanierung des Museumsbaus am Roncalliplatz auch weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.  

Das Römisch-Germanische Museum wurde 1974 über dem Fundort des weltberühmten Dionysos-Mosaiks eröffnet. Nach mehr als 44 Jahren erfolgreichem Museumsbetrieb mit über 20 Millionen Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Welt bedarf das Museum, das 2016 zum Baudenkmal erhoben wurde und archäologische Schätze aus mehr als 100.000 Jahren Menschheitsgeschichte des Rheinlandes und der römischen bis frühmittelalterlichen Stadtgeschichte zeigt, einer grundlegenden Sanierung. Den Planungsbeschluss zur Generalsanierung hat der Rat der Stadt Köln im Juli 2017 gefasst. Das Interim soll mit der Neueröffnung des sanierten Museums 2024 / 2025 beendet werden.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit