Stadt Köln im Dialog mit den Akteuren der Rheinschifffahrt

Auf Einladung der Stadt Köln kamen am gestrigen Dienstag, 5. Juni 2018, Vertreterinnen und Vertreter der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und des Verkehrsministeriums NRW sowie verschiedene Interessensverbände der Rheinschifffahrt sowie Vertreter der Politik im Rathaus zusammen, um über die Zukunft der linksrheinischen Anlegestellen zu diskutieren.  

Die gestrige Akteurskonferenz war der Auftakt für weitere gemeinsame Gespräche, in deren Rahmen mit allen Akteuren die Problematik der aktuell fehlenden Anlegestellen im Bereich des Rheinauhafens gelöst werden soll. Auch die Situation an anderen Uferbereichen wird kritisch untersucht. Darüber hinaus gilt es, ein nachhaltiges und funktionsfähiges Logistikkonzept für das linksrheinische Rheinufer zu schaffen.  

Im Einzelnen betrachtet wurden die Anlege- beziehungsweise Anliefersituation auf den Abschnitten Bastei bis Hohenzollernbrücke, Hohenzollernbrücke bis Deutzer Brücke und Deutzer Brücke bis Malakoffturm sowie im Rheinauhafen.  

Zentraler Anlass der Konferenz war das durch die HGK als Eigentümerin ausgesprochene Festmachverbot entlang der alten Kaimauer im Rheinauhafen. Dort liegende Binnenschiffe hatten im Dezember 2017 und Januar 2018 die Festmachvorrichtungen aus der Mauer gerissen. Daher gilt seit dem 6. Februar 2018 für den 1,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Severinsbrücke und der Autoabsetzanlage Höhe Südbrücke ein Festmachverbot für Binnenschiffe. Für die Binnenschifffahrt, für die am Rhein ohnehin nur knappe Liegeplatzkapazitäten zur Verfügung stehen, bedeutet dies eine weitere Einschränkung. Im Rahmen der Konferenz wurden Lösungsvorschläge konkretisiert und gemeinsam diskutiert.  

Die Probleme werden durch die Installation von Dalben entlang der Kaimauer an der Außenseite des Rheinauhafens gelöst, die als Festmachmöglichkeit für die Schiffe dienen sollen. Gleichzeitig muss die Möglichkeit des Landganges geschaffen werden. Derzeit werden gemeinsam mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und der HGK unterschiedliche Konstruktionsmodelle und Gestaltungen der für den Landgang erforderlichen Konstruktion sowie für die Dalbenlösung erarbeitet. Die Verwaltung wird die Öffentlichkeit und die politischen Gremien informieren, sobald es hierzu Lösungen gibt. Da die Kaimauer in absehbarer Zeit wieder in das Eigentum der Stadt Köln übergehen soll, werden die HGK, die WSV und die Stadt eine gemeinsame Lösung erarbeiten.  

Für die Stadt Köln ist in diesem Zusammenhang überdies eine anwohnerverträgliche Lösung von besonderer Bedeutung. Diesem Anspruch kommt eine zum 1. Juni 2018 in Kraft getretene Änderung der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung entgegen, nach der die Schiffer künftig verpflichtet werden können, die vorhandenen Landstromanschlüsse zur Energieversorgung zu nutzen.  

Ein weiterer zentraler Diskussionspunkt war die Logistik-Situation im Bereich der Altstadt zwischen Fischmarkt und Deutzer Brücke. Die 235 Meter lange und fünf Meter über den Rhein hinausragende Kragplatte, die an den unter dem Rheingarten liegenden Autotunnel anschließt, ist sanierungsbedürftig. Wie umfangreich die Sanierung sein muss wird derzeit ermittelt. Ein Baubeschluss für die Sanierung der Kragplatte soll bis Ende 2019 vorliegen. 2020 soll nach der derzeitigen Planung mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden. Es wird mit einer Bauzeit von anderthalb bis zwei Jahren gerechnet.  

In einem ersten Schritt hatte die Stadt Köln die Zufahrtsbeschränkung für diesen Bereich von ursprünglich 16 Tonnen auf vier Tonnen heruntergesetzt und dies entsprechend beschildert. Da dies jedoch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, wird dieser Zufahrtsbereich nun kurzfristig abgepollert. Über den vorgenannten Abschnitt hinaus wird auch die Zufahrt auf die Uferpromenade in Höhe des Malakoffturms und in Höhe des Heumarkts abgepollert, da sich andernfalls Anlieferfahrzeuge festfahren würden, weil sie über die Markmannsgasse nicht mehr abfahren können.  

Damit die Anlieferung für die Personenschiffe gewährleistet bleibt, werden im Abschnitt von Deutzer Brücke bis Malakoffturm auf der rechten Fahrbahn der Straße Am Leystapel drei teils temporäre Ladezonen eingerichtet. Auch hier sucht die Stadt Köln den Austausch mit den beteiligten Unternehmen (unter anderem KD Deutsche Rheinschifffahrt AG und Viking River Cruises), um auch vor dem Hintergrund einer geplanten Umgestaltung der Rheinuferpromenade zwischen Rheinauhafen und Deutzer Brücke ab dem Jahr 2020 ein Logistikkonzept auf den Weg zu bringen, das nicht nur kurz- sondern auch langfristig für alle Beteiligten funktioniert.    

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit