Studierende gestalten in einem Workshop die Architektur eines neuen Waldtyps

Schneiden und Flechten, Auslichten und Verdichten, Schälen und Schnitzen – um solche Interventionen geht es in einem Workshop vom 22. bis 25. Mai 2018 im Kölner Waldlabor, Stüttgenweg/Ecke Bachemer Landstraße, Köln-Junkersdorf. Veranstaltet wird er vom Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der Rheinisch-Westfälischen Technischen Universität (RWTH) Aachen, Studierende verschiedener Hochschulen nehmen daran teil. Das Waldlabor hat die Stadt Köln mit ihren Partnern RheinEnergie und Toyota Deutschland 2010 angelegt, um zu erforschen, wie der Wald der Zukunft aussieht.

Aus dem sprichwörtlichen Wandeln im Wald wird bei dem Workshop ein Eintauchen in die Zusammenhänge von Kultur und Natur am Beispiel des Wandelwalds im Waldlabor. Sichtbare ästhetische Eingriffe in den Bestand von Kirschen und Birken, Paulownienhainen, Ulmenplantagen und die weiteren Gegebenheiten vor Ort sind auf radikale oder minimalinvasive Art möglich. In der Wechselwirkung von ökologischen, ökonomischen und kulturellen Aspekten kann der Wald als Lebensraum und Wohnzimmer, als abstraktes Areal oder als Skulptur gesehen und bearbeitet werden. Durch Interventionen im Bestand entstehen neue landschaftsarchitektonische Räume und Perspektiven, die die Vielschichtigkeit der Thematik sichtbar machen.

Nach 2016 veranstaltet die RWTH Aachen den Waldlaborworkshop zum zweiten Mal. Neben deren Studierenden nehmen auch angehende Akademikerinnen und Akademiker der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, der Technischen Universität München und der Alanus Hochschule Alfter teil. Die jungen Leute errichten die Waldwerkstatt vor Ort, in der sie unter einfachsten Bedingungen vier Tage leben, arbeiten und diskutieren.

Das Waldlabor enthält vier Bausteine: im von Toyota finanzierten Klimawald wurden vor dem Hintergrund der Erderwärmung ausschließlich Arten gepflanzt, die gegen Trockenheit besonders resistent sind. Die RheinEnergie testet, wie sich ein Energiewald mit Holz als nachwachsendem Rohstoff bewirtschaften und ins Landschaftsbild integrieren lässt. Die Stadt Köln hat mit den Spenden aus der Aktion "Ein Wald für Köln" den Wandelwald mit einer Mischung verschiedener Baumarten aufgeforstet, der zu allen vier Jahreszeiten ein abwechslungsreiches Bild bietet. Für den Wildniswald bleibt eine Fläche des Waldlabors der natürlichen Entwicklung überlassen.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, die Arbeiten im Waldlabor während der vier Tage zu verfolgen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit