Stadt lädt zur abschließenden Ideenschmiede am 11. April 2018 ein
Der Petershof im Herzen von Müngersdorf ist einer der noch wenigen erhaltenen so genannten Vierkanthöfe in Köln mit besonderer Bedeutung. Zuletzt waren in dem städtischen Gebäude eine städtische Kindertagesstätte sowie ein Betriebshof mit Schlosserei untergebracht. Die Nachbarschaft, Mitglieder der Stadtgesellschaft, potenzielle Nutzerinnen und Nutzer sowie Investorinnen und Investoren waren in den vergangenen Wochen eingeladen, sich an einer Ideenschmiede für die künftige Nutzung der unter Denkmalschutz stehenden Hofanlage zu beteiligen. Â
Nun steht der dritte und damit abschließende Termin der öffentlichen Ideenschmiede an. Sie findet statt am Mittwoch, 11. April 2018, 17 bis 20 Uhr, in der Ernst-Simons-Realschule (Pädagogisches Zentrum), Alter Militärring 96, Köln-Müngersdorf. Alle interessierten sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Â
Von der Kita bis zum Hospiz – so weitreichend waren die Ideen der Bürgerinnen und Bürger, die bisher an der Ideenschmiede teilgenommen haben. Bei der zweiten öffentlichen Veranstaltung verständigten sich die 45 aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Grundlage von ursprünglich sieben Varianten auf gemeinsame Nenner und Werte. Von rein privat über halb-öffentlich und öffentlich bis hin zu gewerblich, so würde entsprechend der ersten Ideen die künftige gemischte Nutzung aussehen. Die Arbeitsgruppen verständigten sich auf weiter zu vertiefende Inhalte und stellten ihre Ergebnisse in der zweiten Veranstaltung dem Plenum zur Diskussion und weiteren Bewertung vor. Es kristallisierten sich vier Konzeptvarianten mit unterschiedlichen Schwerpunkten heraus: "Wohnvielfalt mit eher privaten Nutzungen" mit räumlichem Fokus auf dem so genannten "Weißen Haus", dem ehemaligen Herrenhaus sowie dem Kutscherhaus,"Kindertagesstätte" mit räumlichem Fokus auf das Stallgebäude,"Begegnung / (halb-) öffentliche Nutzungen" im Stall, in der Scheune und in Teilen der Schmiede sowie "Weitgehende öffentliche Erdgeschossnutzung und überwiegend private Nutzung" über alle Gebäudeteile hinweg.   Â
Bestandteil aller Konzepte ist, dass wieder eine Kindertagesstätte im Hof angesiedelt werden soll. Aber auch der Wunsch nach einem Hospiz kam auf. Neben öffentlichen Angeboten, die der Versorgung und Dienstleistung dienen, sollen auch solche mit sozialem Charakter entstehen. So wünschten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch barrierefreies Mehrgenerationen-Wohnen in Teilen der Erdgeschossbebauung rund um den Hof, dessen Charakter als "Dorfplatz" nach Möglichkeit erhalten bleiben soll. Auch gemeinschaftliches Gärtnern mit Kindern und Senioren stand neben der Ansiedlung eines Hofladens oder eines Cafés mit ganz oben auf der Wunschliste. Daneben wurden die Ideen für einen Bouleplatz oder einen Streichelzoo laut. Ebenso wurden die Ansiedelung von Ateliers sowie einer Stadtteilbibliothek geäußert. Die Machbarkeit unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes ist zu prüfen. Â
Aus den vier Nutzungskonzepten, den gewonnen Erkenntnissen aus den vorherigen Terminen und den geäußerten Bedenken wird das begleitende Büro Luchterhandt bis zur abschließenden Ideenschmiede am 11. April 2018 zwei Konzeptvarianten erarbeiten und dort vorstellen. Danach wird die städtische Gebäudewirtschaft den politischen Gremien zwei finale Nutzungskonzepte zur Entscheidung über das weitere Vorgehen vorlegen. Â
Der Hof wurde 1896 als geschlossene Hofanlage errichtet. Die ehemalige Eisenschmiede, Sattlerei und Schlosserei sind heute noch sichtbar. Als so genannter Vierkanthof, von denen es in Köln nur noch wenige erhaltene Bauten gibt, liegt er direkt an der Belvederestraße, dem Lövenicher Weg, der Straße Am Petershof und einer angrenzenden Privatbebauung. Das gesamte grüne Areal der historischen Anlage bemisst rund 6.500 Quadratmeter, die Nutzfläche der Gebäude beträgt rund 2.500 Quadratmeter. Der Hof steht seit 1980 unter Denkmalschutz. Â