Knall bei Entschärfung mit Raketenklemme zu erwarten

Das Ordnungsamt hat den ersten Rundgang durch das zu evakuierende Gebiet rund um die Höfestraße in Kalk beendet. Gegen 22:50 Uhr haben die Einsatzkräfte den zweiten "Klingelrundgang" begonnen. Das heißt, alle Wohnhäuser und Lokale werden erneut aufgesucht, um festzustellen, ob sich tatsächlich niemand mehr dort aufhält. Dies geht erfahrungsgemäß wesentlich schneller als beim ersten Rundgang durch das Gebiet. Die Absperrungen der kleineren Wohnstraßen sind bereits komplett eingerichtet.

Der Ordnungs- und Verkehrsdienst, Polizei und Feuerwehr sind mit mehr als 100 Kräften im Einsatz. Im Aufenthaltsraum im Gymnasium Kantstraße halten sich rund 180 Anwohnerinnen und Anwohner auf. Dort werden auch weitere 80 Personen aus dem Altenheim in der Vereinsstraße versorgt. Die Betreuung erfolgt durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johanniter Unfallhilfe, die auch für warme Verpflegung und Getränke sorgen. Auch im Krankenhaus Kalk wurden Aufenthaltsplätze bereitgestellt. Der Ordnungsdienst ist dort ebenfalls im Einsatz.

Insgesamt mussten mehr als 85 kranke oder gehbehinderte Menschen in sichere Unterkünfte gebracht werden: 40 aus dem Altenheim und weitere 47 aus ihren Wohnungen im übrigen Evakuierungsgebiet. Diese Transporte werden von der Feuerwehr und dem Ordnungsdienst organisiert und von den Hilfsdiensten durchgeführt.

In der Peter-Stühlen-Straße musste die Feuerwehr mit einer Drehleiter anrücken. Dort waren Kinder in einer Dachgeschosswohnung gesehen worden. Sie öffneten die Wohnungstüre nicht und reagierten nicht auf Klingelzeichen, Rufen und Lichtsignale.

Wann mit der ferngesteuerten Entschärfung der Fünf-Zentner Bombe begonnen werden kann, ist noch unklar. Die Bombe soll mit einer so genannten Raketenklemme unschädlich gemacht werden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst befestigt die Raketenklemme an dem Zünder mit einer Zwinge. An dieser Zwinge befinden sich zwei Rohre, welche jeweils eine Kartusche beherbergen. Die Kartuschen werden aus der Ferne gezündet und versetzen die Raketenklemme samt dem Zünder in eine sehr schnelle Drehung. Der Zünder wird dadurch schlagartig herausgedreht. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst weist schon jetzt darauf hin, dass es bei der Entschärfung der Fliegerbombe zu einem deutlich hörbaren Knallgeräusch kommen wird. Dieses Geräusch entsteht beim Start der Raketenklemme.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit