Verwaltung legt politischen Gremien die Entwurfsplanung zur Beratung vor

Durch einen Beschluss zur Entwurfsplanung einschließlich der Kostenberechnung kann der Rat der Stadt Köln am 18. Mai 2017 die Weichen für die Aufwertung des Zentrums von Chorweiler stellen. Mit der Planung und baulichen Umgestaltung des Liverpooler Platzes und des Pariser Platzes sowie der Lyoner Passage sollen diese sehr beanspruchten Orte aufgewertet werden und ein neues Gesicht erhalten. Die Grundlagen der Planung wurden in einer umfangreichen Bürgerbeteiligung ermittelt und in das Platzkonzept integriert. Die Verwaltung hat die entsprechenden Vorschläge jetzt den politischen Gremien zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.  

Der Kölner Stadtteil Chorweiler wurde Anfang der 1970er Jahre in Anlehnung an das damalige Leitbild "Urbanität durch Dichte" als städtebaulich-gestalterischer Mittelpunkt der so genannten "Neuen Stadt" realisiert. Die über viele Jahre vernachlässigte Verwaltung und Instandhaltung eines Teils des Wohnungsangebotes durch neue Finanzinvestoren hat jedoch einen Modernisierungsstau verursacht, der der Siedlung erheblich geschadet und das Image Chorweilers negativ geprägt hat.  

Zur sozialen Stabilisierung des Stadtteils ist ein Paket vielfältiger und breit angelegter Initiativen geschnürt. Dazu gehört - neben der Übernahme und Sanierung von rund 1.200 Wohnungen durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG - auch maßgeblich die Neugestaltung des bestehenden, dem Leitbild der Entstehungszeit entsprechenden Wohnumfelds in Form der zentral gelegenen Plätze. Insbesondere das Zentrum wirkt im Kontrast zu der umgebenden Hochhausstruktur mit seiner lockeren Bebauung an überdimensionierten Plätzen unvollendet. Der öffentliche Raum und die Freiflächen brauchen eine neue Aufenthaltsqualität mit einer im Zusammenhang gedachten Nutzungsstruktur, die das Leben für die dortige Stadtgesellschaft aufwerten kann.  

Die rege Mitwirkung der Bürgerschaft bestätigt den Wunsch nach einem Ort des Miteinanders. Mit dem Förderprojekt nutzen wir die große Chance, die Mitte des Stadtteils neu zu gestalten und sie den Menschen als ein Raum der Begegnung und des vielfältigen Lebens zurückzugeben,

erklärt Franz-Josef Höing, Beigeordneter der Stadt Köln für Stadtentwicklung, Planen und Bauen.      

Folgende Nutzungskonzepte liegen der Neuplanung der Platzanlagen zugrunde:  

Der Liverpooler Platz wird von einem Parkplatz in eine gegliederte Mehrzweckfläche mit hoher Aufenthaltsqualität vor dem Einkaufszentrum und in den Randbereichen weiterentwickelt. Des Weiteren dient er als eine für Märkte, Kirmes und als Parkplatz nutzbare Funktionsfläche.  

Der Pariser Platz als Zentrum Chorweilers stellt den repräsentativen Stadtplatz dar. Eine Brunnenanlage bildet den zentralen Attraktionspunkt des zukünftigen Platzensembles für alle Bevölkerungsgruppen. Ein "Tisch der Nationen" und weitere Sitz- und Spielgelegenheiten komplettieren das Angebot.  

Die Lyoner Passage erweitert sich auf der südlichen Seite zu einer Freifläche, die im Sprachgebrauch als "Lyoner Platz" bezeichnet wird. Dieser befindet sich im Gegensatz zur öffentlichen Verkehrsfläche der Lyoner Passage im Eigentum des Einkaufszentrums. Hauptelemente der Platzneugestaltung sind die Verkleidung der Sockelzone der Fassade des Einkaufszentrums mit einer durchgehenden Boulderwand (eine Art Kletterwand) sowie ein vorgelagerter Kletterparcours und eine Bühne mit Projektionsfläche.  

Die voraussichtlichen Bau- und Planungskosten belaufen sich auf knapp 8,1 Millionen Euro. Das Projekt "Lebenswertes Chorweiler - Ein Zentrum im Wandel" ist ein Projekt des Förderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“. Der Bund beteiligt sich an der Maßnahme mit einer Fördersumme von insgesamt fünf Millionen Euro. Die Eigentümerin der Flächen des so genannten "Lyoner Platzes", die ECE-Gruppe, beteiligt sich an den Kosten des Umbaus mit 100.000 Euro.  

Die Beschlussvorlage der Verwaltung wird am 11. Mai 2017 im Stadtentwicklungsausschuss und in der Bezirksvertretung Chorweiler sowie am 15. Mai im Finanzausschuss und am 18. Mai 2017 im Rat der Stadt Köln beraten.  

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit