Die Historikerin Irina Scherbakowa zu Gast in der Zentralbibliothek

Joachim Frank, Chefkorrespondent des Kölner Stadt-Anzeiger, spricht am Mittwoch, 20. April 2016, um 19 Uhr in der Zentralbibliothek am Neumarkt mit der renommierten russischen Historikerin und Bürgerrechtlerin Irina Scherbakowa. Zusammen mit dem deutschen Osteuropa-Geschichtswissenschaftler Karl Schlögel hat sie mit "Der Russland-Reflex. Einsichten in eine Beziehungskrise" ein bewegendes zeitkritisches Buch geschrieben, erscheinen in der Buchedition der Körber-Stiftung.

Das deutsch-russische Verhältnis war immer geprägt von Nähe und zugleich von Angst und Fremdheit. Seit dem Höhepunkt der Ukraine-Krise kehren alte Vorurteile und Befürchtungen reflexhaft zurück, der politische und gesellschaftliche Dialog stockt. Scherbakowa und Karl Schlögel blicken auf ihre jahrzehntelange Arbeit für die deutsch-russische Verständigung zurück und berichten über Kalten Krieg, Glasnost und die Putin-Zeit. Seit einigen Jahren sind sie Zeugen der Rückkehr rhetorischer Stilmittel aus Zeiten des Kalten Krieges.

Was bleibt von den jahrzehntelangen Bemühungen um Verständigung und Dialog? Nur ein Scherbenhaufen? Oder geht die Phase der Entfremdung wieder vorüber? Mit der Reflexivität ihrer langen Erfahrung gehen Scherbakowa und Schlögel dem „Rätsel Russland“ auf den Grund.

Die promovierte Germanistin, Historikerin und Publizistin Irina Scherbakowa lehrt Erzählte Geschichte und Visuelle Anthropologie in Moskau. Sie wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik ausgezeichnet. Der Journalist Joachim Frank ist neben seiner Tätigkeit als Chefkorrespondent auch Buchautor.

Die Stadtbibliothek veranstaltet das Gespräch in der Reihe "wissenswert – Themen am Puls der Zeit". Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro für Schüler, Studenten und Köln-Pass-Inhaber. Karten sind im Vorverkauf über KölnTicket und an der Abendkasse erhältlich.

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