1000 zusätzliche Quadratmeter Ausstellungsfläche in Erweiterungsbau

Am heutigen Mittwoch, 13. April 2016, hat die Stadt Köln den Investorenwettbewerb für den Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud in Kombination mit zusätzlichen Büro-, Geschäfts-, Wohnflächen offiziell ausgeschrieben. Auf dem Grundstück im Herzen der Kölner Altstadt zwischen Martin- und Steinstraße, wo früher das Kaufhaus Kutz stand, werden für das Wallraf rund 1.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche entstehen. Zudem sind dort weitere Flächen für gewerbliche Zwecke und gegebenenfalls Wohnungsbau vorgesehen. Der nun europaweit ausgelobte Wettbewerb endet am 6. Juni 2016, um 10 Uhr. Interessierte können sich die gesamten Ausschreibungsunterlagen auf dem sogenannten Vergabemarktplatz der Stadt Köln herunterladen.  

Vergabemarktplatz Stadt Köln
WRM-Erweiterungsbau, Copyright: Bildbau GmbH

Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud gehört zu den großen klassischen Gemäldegalerien Deutschlands. Das Museum beherbergt eine der wichtigsten Sammlungen mittelalterlicher Kunst weltweit mit Stefan Lochners "Muttergottes in der Rosenlaube" als Höhepunkt. Weitere Highlights sind die Malerei des Barock von Rubens, Rembrandt bis Boucher, die deutsche Romantik sowie der französische Impressionismus. Mit der Fondation Corboud besitzt das Wallraf-Richartz-Museum die umfangreichste Sammlung neo-impressionistischer Kunst in Deutschland. Werke von Van Gogh, Cézanne, Gauguin, Bonnard, Ensor und Munch leiten die Moderne ein. Darüber hinaus verfügt das Wallraf über eine Graphische Sammlung mit mehr als 60.000 Arbeiten auf Papier. Das Wallraf residiert seit 2001 inmitten der Kölner Altstadt in direkter Nachbarschaft zum Rathaus. Das exponierte Gebäude wurde vom renommierten Architekten Oswald Matthias Ungers entworfen. Auf vier Etagen mit insgesamt rund 4.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche können die Besucher durch 700 Jahre Kunstgeschichte reisen. Aufgrund der beengten Raumsituation kann das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud bisher nur einen Teil seiner Kunstschätze angemessen präsentieren. Vor allem der reiche Bestand an Gemälden des Impressionismus und Postimpressionismus ist stets nur in einer Auswahl zu sehen. Eine Erweiterung der Ausstellungsfläche ist daher dringend notwendig.

Im November 2013 war das Basler Architektenbüro Christ & Gantenbein als Sieger aus dem durch die großzügige Unterstützung des Stifterrats des Museums ermöglichten Architektenwettbewerbs für einen Erweiterungsbau hervorgegangen. Der Rat der Stadt Köln hat im Dezember 2014 beschlossen, das Museumsgebäude von einem Investor bauen zu lassen und es anschließend von diesem im Teileigentum zu erwerben.  

Zwischen Martinstrasse, Obenmarspforten und Steinweg soll auf einem 1.653 Quadratmeter großen Grundstück ein aus zwei Gebäudeteilen bestehender Gebäudekomplex errichtet werden. Einer der Gebäudeteile soll als Erweiterung des auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Martinstraße) befindlichen Museums (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud) dienen und über einen unter der Straße durchführenden, neuen Verbindungsbau über das bestehende Museum erschlossen werden, während der andere Gebäudeteil als Wohn- und Geschäftshaus errichtet werden soll.  

Vom Untergeschoss gelangt man künftig über den Verbindungsbau in den neuen Erweiterungsbau. Die Backsteinhülle des Erweiterungsbaus soll optisch auch eine präzise Antwort auf die Natursteinfassade des Ungers-Baus geben. Dabei entsteht das Bild einer diskreten, horizontalen Schichtung. Das Bild der horizontalen Schichten erinnert an Gesteinsablagerungen und Bodenaufbauten, vielleicht auch an die archäologischen Ausgrabungen in der Kölner Altstadt.  

Ein besonderes Element des Erweiterungsbaus wird der Sockel aus eingefärbtem Beton. Hier wird das Gebäude gleichsam aus dem Boden gehoben. Die Fassade öffnet sich, die Wand wird aufgelöst und von Stützen und Streben getragen.    

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit