Rondorf Nord-West befindet sich im Kölner Süden im Stadtbezirk Rodenkirchen und wird heute überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Dort sind 1.300 Wohneinheiten in einem Mix aus Einfamilienhäusern und mehrgeschossigen Wohngebäuden sowie entsprechende Infrastruktureinrichtungen geplant. Die Erschließung des Neubaugebietes beginnt voraussichtlich in 2024.
Was wird geplant?
Die Investorin, die "AMELIS Projektentwicklungs GmbH & Co. KG", plant dort die Errichtung von Wohnungen, Schulen, Kindertagesstätten und weiterer sozialer und verkehrlicher Infrastruktur. Dabei ist auch eine Anpassung und Teilverlegung der ehemaligen Kiesgrubenfläche Galgenbergsee vorgesehen. Zu Beginn des Planungsprozesses im Jahr 2018 hat die AMELIS GmbH das Büro West 8 aus Rotterdam, Niederlande, beauftragt, ein städtebauliches Konzept zu erarbeiten. In diesem Konzept werden die geplanten Baufelder für die zukünftigen Wohngebäude und Schulen sowie die vorgesehene verkehrliche Erschließung und öffentliche Grün- und Spielplatzflächen dargestellt. Ein zentraler Quartiersplatz in räumlicher Nähe zum bestehenden Ort soll als Raum der Begegnung und zum Einkaufen eine identitätsstiftende Wirkung schaffen und das bestehende Nahversorgungsangebot von Rondorf erweitern.
Weitere Planungsziele sind:
- die Errichtung einer Entflechtungsstraße im Süden von Rondorf
- die Verlängerung der Stadtbahn bis nach Rondorf/Meschenich sowie
- eine geplante Verlagerung des Sees nördlich des Entwicklungsgebietes.
Für diese Planungen sind eigenständige Planfeststellungsverfahren erforderlich. Planfeststellungsverfahren sind Genehmigungsverfahren für größere Vorhaben in der Infrastruktur.
Das Bauleitplanverfahren
Für den Neubau des Quartiers muss ein Bebauungsplan aufgestellt und der Flächennutzungsplan geändert werden. Diese Bearbeitungsschritte gehören zum sogenannten Bauleitplanverfahren, das im Baugesetzbuch festgelegt ist.
Der Stadtentwicklungsausschuss hat am 14. Dezember 2017 den Beschluss zur "Aufstellung des Bebauungsplanes mit dem Arbeitstitel "Rondorf Nord-West in Köln-Rondorf" gefasst. Mit dem Bebauungsplanverfahren soll die geplante Siedlungserweiterung planungsrechtlich vorbereitet werden.
Zu dem Bauleitplanverfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans "Rondorf Nord-West" gehört das parallele Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans für das Gebiet.
Die Planungsinhalte im Überblick
Die Planung der Siedlungserweiterung in Rondorf umfasst mehrere Teilprojekte:
Wohnungsbau
Das neue Wohngebiet bringt Rondorf einen deutlichen Bevölkerungszuwachs. Verschiedene Wohnformen werden den Stadtteil beleben, darunter Mehrfamilienhäuser mit Miet- und Eigentumswohnungen sowie Einfamilienhäuser. Dabei sollen 30 Prozent der geplanten 1.300 Wohneinheiten öffentlich gefördert werden, bezahlbarer Wohnraum für eine wachsende Stadt.
Soziale Infrastruktur
Die bestehende soziale Infrastruktur von Rondorf soll bedarfsgerecht erweitert werden. Es sind zwei Grundschulen, eine weiterführende Schule sowie vier Kindertagesstätten in zentraler Lage geplant.
Kernstück der Siedlungserweiterung ist eine große zusammenhängende öffentliche Grünfläche mit verschiedenen Spielplätzen, welche durch weitere kleine Grünflächen ergänzt werden.
Quartiersplatz
Ein zentral gelegener und gut an Alt-Rondorf angebundener Quartiersplatz erweitert das bestehende Nahversorgungsangebot durch neue Geschäfte, unter anderem einem Vollsortiment für Lebensmittel und Drogeriebedarf.
Entflechtungsstraße
Für die Erschließung ist eine sogenannte Entflechtungsstraße geplant, die sowohl den zukünftigen Verkehr als auch einen Teil des vorhandenen Durchgangsverkehrs von Rondorf aufnehmen kann. Die somit erzielte Reduzierung des Verkehrs im alten Ortskern schafft zudem die Möglichkeit, den öffentlichen Straßenraum des bestehenden Ortes gestalterisch aufzuwerten. Voraussetzung dafür ist der Rückbau des Straßenzuges Rodenkirchener Straße/Rondorfer Hauptstraße/Kapellenstraße.
Nachdem Bezirksvertretung und Verkehrsausschuss sich für die südliche Trassenführung ausgesprochen hatten, wurden insgesamt acht kleinräumige Varianten dieser südlichen Trassenführung geprüft. Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 10. Januar 2022 nun einen erweiterten Planungsbeschluss gefasst, der die Weiterplanung im Sinne der sogenannten "Variante H" vorsieht. Der Verlauf der beschlossenen Vorzugsvariante entspricht einer Kombination von Variante A (westlicher Teil) mit der Variante G (östlicher Teil).
Dorfspange
Von großer Bedeutung ist eine stadträumliche Verzahnung des alten Ortskerns mit dem neuen Siedlungsgebiet und der damit verbundene Ausbau der verkehrlichen Infrastruktur. Durch den Bau der Entflechtungsstraße wird der Ortskern Rondorf von Durchgangsverkehr entlastet. Voraussetzung dafür ist der Rückbau des Straßenzuges Rodenkirchener Straße/Rondorfer Hauptstraße/Kapellenstraße.
Stadtbahn
Der zu erwartende Zuzug von neuen Einwohnenden bietet die Möglichkeit, die geplante Stadtbahnverlängerung über Rondorf nach Meschenich-Süd zu realisieren. Dazu werden Fördermittel aus den Töpfen des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes genutzt. Die geplante Stadtbahnerweiterung ist Bestandteil eines eigenständigen Planfeststellungsverfahrens.
Verlagerung des Galgenbergsees
Der Galgenbergsee befindet sich nördlich der Wohnbebauung von Rondorf im Ortsteil Hochkirchen zwischen Bundesautobahn 4, Weißdornweg, Birkenweg und Am Höfchen. Bei der Umsetzung des Planungskonzeptes soll er ökologisch aufgewertet werden. Dabei ist auch eine Anpassung und Teilverlegung der ehemaligen Kiesgrubenfläche Galgenbergsee vorgesehen. Hierdurch wird unter anderem ein aktiver Schallschutz für die zukünftige Wohnbebauung gegen die im Norden des Gebiets verlaufende A 4. ermöglicht.
Durch die Teilverlegung wird auch ausreichend Platz für die geplante Stadtbahntrasse zur Anbindung des neuen Quartiers sowie für Radwege und Erschließungsstraßen geschaffen. Außerdem werden zusätzliche Flächen im Nordosten für das neue Wohnquartier gewonnen. Jedoch lässt die Belastung des Sees mit Schadstoffen, sogenannten perfluorierten Tensiden (kurz: PFT), auch nach der ökologischen Aufwertung eine künftige öffentliche Nutzung, beispielsweise als Naherholungsgebiet, nicht zu.
Die Planung zur Teilverlegung des Galgenbergsees war Bestandteil eines eigenständigen Planfeststellungsverfahrens. Der notwendige Planfeststellungsbeschluss liegt vor. Die Baumaßnahmen haben bereits begonnen.
Bisherige Veranstaltungen mit Öffentlichkeitsbeteiligung
Hier erhalten Sie einen Überblick über die bisherigen öffentlichen Veranstaltungen, die wir im Planungsverfahren durchgeführt haben:
Frühzeitige Beteiligung, Juni 2018
Das Bauleitplanverfahren sieht eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Dieses haben wir durch eine öffentlichen Abendveranstaltung am 29. Juni 2018 in der Gesamtschule Rodenkirchen durchgeführt. Die zahlreichen Wortbeiträge, die bei uns eingegangen sind, haben wir aufgenommen. Sie wurden in Form eines Protokolls zusammengestellt und sind im Rahmen des Vorgabenschlusses zur Ausarbeitung des Bebauungsplans den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt worden. Den Beschluss hat im November 2021 der Stadtentwicklungsausschuss positiv gefasst. Die Beschlussvorlage sowie die Präsentation vom Juni 2018 finden Sie unter der Überschrift "Weitere Informationen".
Informationsveranstaltung, März 2020
In einer Veranstaltung am 3. März 2020 in der Anne-Frank-Schule in Rondorf haben wir Sie in Vorträgen über den aktuellen Stand der Planung informiert und an Themenstellwänden zu konstruktiven Diskussionen eingeladen. Weitere Informationen dazu bietet Ihnen die Broschüre "Zukunft in Rondorf - Fragen und Antworten zum Projekt" auf der Projektseite der AMELIS. Den Link dazu finden Sie unter der Überschrift "Weitere Informationen".
Digitale Informationsveranstaltung, Juli 2021
In einer digitalen Veranstaltung am 1. Juli 2021 haben wir Sie über den aktuellen Stand des Großprojekts informiert. Dabei ging es im Wesentlichen um Informationen zum neuen Wohnquartier und zu den Varianten für die geplante Entflechtungsstraße, aber auch um Teilprojekte, wie die Verlagerung des Galgenbergsees und eine künftige Stadtbahnanbindung. Einen Mitschnitt des Livestreams können Sie auf der Startseite von AMELIS einsehen. Den Link dazu finden Sie unter der Überschrift "Weitere Informationen".
Informationsveranstaltung, Juni 2023
Zusammen mit dem Investor AMELIS haben wir in einer Veranstaltung am 16. Juni 2023 über den Stand der Entwicklung des Neubaugebietes informiert. Interessierte Bürger*innen erhielten außerdem Informationen darüber, wie Sie sich an den Bauleitplanverfahren im Plangebiet aktiv beteiligen können.
Öffentliche Auslegung, Juni 2023
Im Rahmen der Bauleitplanung haben wir vom 1. Juni bis 13. Juli 2023 die Pläne und Gutachten des Bebauungsplanentwurfs sowie die 226. Änderung des Flächennutzungsplans zur Einsichtnahme öffentlich ausgelegt. Sie konnten in dieser Zeit eine Stellungnahme abgeben, über die der Rat anschließend entscheiden wird. Hierzu hatten wir in der öffentlichen Veranstaltung am 16. Juni informiert.
Informationen zu den öffentlichen Auslegungen erhalten Sie unter der Überschrift "Das Bauleitplanverfahren" auf dieser Seite.
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