Das Ziel: Mobil sein, wohnen und arbeiten im Kölner Süden

© CP/COMPARTNER, Alex Stemmers/Shutterstock.com, Guenter Albers/Shutterstock.com, Proshkin Aleksandr/Shutterstock.com,mapman/Shutterstock.com, Stadtbahn Fahrzeug: Markus Vogelfänger, Gestaltung durch: Carsten Klask

Mit der geplanten Verlängerung der StadtBahn Süd schaffen wir eine schnelle und komfortable Anbindung der Stadtteile Rondorf und Meschenich an die Innenstadt und den Hauptbahnhof. So können künftig rund 17.000 Bürger*innen der südlichen Stadtteile schnell und bequem das Zentrum erreichen.

Zusätzlich prüfen wir die Machbarkeit des Baus von P+R-Parkplätzen am südlichen Trassenende und am nördlichen Ortsende von Meschenich. Sie sollen bei Bedarf geschaffen werden, um Ihnen einen problemlosen Umstieg vom Auto auf die Stadtbahn zu ermöglichen.

Der Prozess: Der Weg zur Empfehlung der Vorzugslinienführung

Wir wollen herausfinden, welche Linie die geeignetste für die StadtBahn Süd ist. Dafür haben wir die einzelnen Alternativen hinsichtlich unterschiedlicher Kriterien miteinander verglichen. Dabei achteten wir besonders auf den Trinkwasserschutz. Im Herbst 2022 beauftragten wir ein zusätzliches Gutachten zur Beurteilung möglicher Gefährdungen.

Die Bewertung der Alternativen nahmen wir in folgenden Schritten vor:

1. Prüfung der möglichen Linienführung im Bereich des Wasserwerks

Um die beste Linienführung für die StadtBahn Süd zu finden, betrachteten wir zunächst den Abschnitt zwischen Bonner Straße und Rondorf Nord. Für diesen Abschnitt prüften wir sechs Alternativen, die den Verteilerkreis queren oder direkt an ihm vorbeiführen und durch die Wasserschutzzone II des Wasserwerks Hochkirchen verlaufen.

Dabei mussten wir vier Alternativen ausschließen. Die Unterfahrung und die Linienführung durch den Grüngürtel, die die Militärringstraße rund 210 Meter weit abgerückt vom Verteilerkreis quert, mussten wir durch das Gutachten zum Trinkwasserschutz ausschließen. Aus verkehrlichen Gründen entfielen die Querungen des Verteilerkreises beziehungsweise der Militärringstraße am Verteilerkreis. Von den beiden verbleibenden Alternativen kamen wir bei der Brücke, insbesondere im Hinblick auf den Trinkwasserschutz, zu einer besseren Bewertung als bei der Hochbahn. Die Linienführung optimierten wir noch weiter. Sie bündelt nun die Stadtbahntrasse und die Autobahn östlich des Wasserwerks Hochkirchen. Indem der Abstand zu den Brunnen des Wasserwerks Hochkirchen gegenüber der ersten Planung vergrößert wurde, wird die Gefährdung für die Trinkwassergewinnung verringert.

2. Betrachtung der Linienführung im gesamten Planungsbereich

Im nächsten Schritt verglichen wir die Linienführung, die im Bereich des Wasserwerks optimiert wurde, mit den beiden weiteren Nord-Alternativen, die den Verteilerkreis und den Bereich des Wasserwerks großräumig umfahren. Die Nord-Alternative 2 biegt südlich in den Robinienweg ab, Nord-Alternative 3 umfährt die Wasserschutzzone II vollständig und biegt erst an der Brühler Landstraße in Richtung Süden ab.

Im Norden Rondorfs schließen die drei Nord-Alternativen an die jeweiligen Süd-Alternativen an, die bis nach Meschenich-Nord führen:

  • die Brücke über den Verteilerkreis kombiniert mit der Linienführung durch Rondorf Mitte
  • die Umfahrung des Verteilerkreises über den Robinienweg kombiniert mit der Linienführung durch Rondorf Mitte
  • die vollständige Umfahrung der Wasserschutzzone II kombiniert mit der Linienführung westlich von Rondorf

Dabei wird die Linienführung mit der Brücke über den Verteilerkreis in Kombination mit der Linienführung durch Rondorf Mitte insgesamt am besten bewertet. 

Aktuelles

Bei der Prüfung der verschiedenen Linienführungen hatte sich herausgestellt, dass wir die Trassenplanungen durch die Wasserschutzzone II des Wasserwerkes Hochkirchen vertiefend untersuchen mussten. Das Wasserwerk Hochkirchen versorgt große Teile des Kölner Südens, Brühl und weitere Teile des Rhein-Erft-Kreises. Das entsprechende Gutachten liegt uns jetzt vor, sodass wir die Bewertung der Alternativen abschließen konnten. Im Frühjahr 2023 werden wir dem Rat eine Empfehlung zum Beschluss der Vorzugslinienführung sowie weiterer Planungsschritte vorlegen. 

Die Vorzugslinienführung ist eine optimierte Linienführung der Alternative, die den Verteilerkreis mit einer Brücke quert. Diese Linienführung bündelt die Stadtbahntrasse und die Autobahn östlich des Wasserwerks Hochkirchen. Sie verringert die Gefährdung für die Trinkwassergewinnung, denn der Abstand zu den Brunnen des Wasserwerks Hochkirchen wurde gegenüber der ersten Planung vergrößert. Die Reinheit des Trinkwassers werden wir während des Baus und des späteren Betriebes der StadtBahn Süd in jedem Fall gewährleisten. So sieht die Vorzugslinienführung ebenfalls die Sperrung der Straße Im Wasserwerkswäldchen für den Durchfahrtsverkehr in Höhe des Wasserwerks und den Rückbau der Tankstelle am Verteilerkreis vor.

Parallel zur politischen Beratungsfolge haben wir Sie am Freitag, 24. Februar 2023 in einer Online-Informationsveranstaltung über den Prüf- und Auswahlprozess der Vorzugslinienführung informiert. Bis zu 500 Menschen haben zugeschaut und rund 250 Fragen und Anregungen während der Veranstaltung an uns gerichtet. Viele Fragen haben wir direkt beantwortet. Weitere Antworten auf Ihre Fragen finden Sie auf unseren Seiten.

Nach Beschlussfassung durch den Rat erarbeiten wir die Entwurfs- und Genehmigungsplanung und bereiten das Genehmigungsverfahren sowie das Planfeststellungsverfahren vor. Die Entwurfsplanung werden wir wieder mit einer umfassenden Öffentlichkeitsarbeit begleiten.

Die Vorzugslinienführung – Brücke über den Verteilerkreis und Führung durch Rondorf Mitte

© Klaus Trommer Artwork
Vorzugsalternative: Querung des Verteilerkreises mit einer Brücke

Die Vorzugslinienführung schließt an der sich noch im Bau befindlichen Haltestelle Arnoldshöhe an die 3. Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn an und folgt der Bonner Straße in Richtung Süden. Die Stadtbahn überquert den Verteilerkreis auf einer Brücke und verläuft anschließend oberirdisch westlich der Bundesautobahn 555, quert so den Grüngürtel mit der Brunnengalerie des Wasserwerks Hochkirchen und schließlich die Bundesautobahn 4 auf einem neuen Brückenbauwerk. Die im Planungsprozess optimierte Linienführung bündelt so die Stadtbahntrasse und die Autobahn östlich des Wasserwerks Hochkirchen und verringert damit die Belastungen für die Trinkwassergewinnung. Deshalb sehen wir vor, die Straße Im Wasserwerkswäldchen für die Durchfahrt des motorisierten Verkehrs zu sperren und die Tankstelle am Verteilerkreis zurückzubauen. Sie stellt eine weitere Gefährdung der Wasserschutzzone II dar. Nur so kann die Reinheit des Trinkwassers während des Baus und des späteren Betriebes der StadtBahn Süd gesichert werden.

Die weitere Linienführung südlich der Bundesautobahn 4 führt entlang der bestehenden Wohnbebauung in Rondorf durch das Neubaugebiet Rondorf Nord-West. Die Linienführung bindet damit sowohl das bestehende Rondorf als auch das neu entstehende Wohngebiet an. Die bestehende Busverbindung 132 nach Rondorf und Meschenich kann somit vollständig durch die Stadtbahn ersetzt werden. Südlich der Kapellenstraße verläuft die Stadtbahn zwischen der Talstraße und der Elbinger Straße und verschwenkt anschließend Richtung Westen nach Meschenich.

Dadurch, dass die Vorzugslinienführung den Verteilerkreis mit einer Brücke quert, wird der Verkehrsfluss am Knotenpunkt Bonner Straße und Militärringstraße nicht beeinträchtigt. Gleichzeitig ist die Stadtbahn so auf dem eigenen Gleiskörper schneller unterwegs. Zudem quert sie den Grüngürtel auf einem möglichst direkten Weg. Durch die Führung entlang der Bundesautobahn 555 werden die Eingriffe in den Grüngürtel sowie den Baumbestand entlang der Militärringstraße und der denkmalgeschützten Siedlung Heidekaul so gering wie möglich gehalten. Die Brücke über den Verteilerkreis stellt einen Eingriff in die städtebauliche Situation am Verteilerkreis mit den gewohnten Sichtachsen und dem urheberrechtlich geschützten Kunstwerk Standortmitte dar. Diese bedeutsame Skulptur verbindet die Endpunkte der Bundesautobahn 555 in Köln und Bonn. Hier wollen wir im Rahmen der weiteren Planung eine Lösung finden, die optimalerweise den Anforderungen an den Städtebau, das Kunstwerk und den Verkehrsraum gerecht wird.

Ein Video veranschaulicht Ihnen unsere Ziele und die Vorzugslinienführung.

Die Beschlussalternative – Führung über den Robinienweg und durch Rondorf-Mitte

Die Linienführung der Beschlussalternative schließt an die sich noch im Bau befindlichen Haltestelle Arnoldshöhe an, verläuft nördlich der Militärringstraße, quert diese ebenerdig in Höhe der Straße Robinienweg und führt dann weiter entlang des Robinienweges durch den Grüngürtel bis zur Bundesautobahn 4. Über eine neue Brücke quert die Linienführung die Bundesautobahn 4 und den Lärmschutzwall des Neubaugebietes, verläuft entlang der Straße Am Höfchen und bindet das Neubaugebiet in nord-südlicher Richtung an. Südlich der Kapellenstraße verläuft die Beschlussalternative wie auch die Vorzugslinienführung zwischen der Talstraße und der Elbinger Straße und verschwenkt anschließend Richtung Westen nach Meschenich.

© Klaus Trommer Artwork
Beschlussalternative: Führung über den Galgenbergsee

Durch die ebenerdige Führung im Verteilerkreis bleibt die heutige städtebauliche Situation mit den gewohnten Sichtachsen und dem urheberrechtlich geschützten Kunstwerk Standortmitte am Verteilerkreis erhalten. Böden können verschiedene Funktionsbewertungen erlangen. Die Beschlussalternative weist einen geringen Verlust von Böden mit hoher Funktionsbewertung auf. Außerdem hat sie weniger negative Auswirkungen auf den Luftaustausch im Planungsgebiet. Sie hat allerdings einen massiven Gehölzverlust nördlich der Militärringstraße und beidseits des Robinienweges zur Folge und zerschneidet den Grüngürtel. Dies wirkt sich negativ sowohl auf den Artenschutz als auch auf die Funktion als Erholungsraum aus. Zudem muss die bestehende Busverbindung nach Rondorf und Meschenich bei der alternativen Linienführung erhalten bleiben, um den Ortsteil Rondorf anzubinden.

Linienführung in Meschenich

Für den zweiten Bauabschnitt, die Ortsdurchfahrt durch Meschenich, kommt nur die Linienführung über die Brühler Landstraße infrage. Entsprechend des Ratsbeschlusses aus 2018 wurde die Grundlagenermittlung für Meschenich beauftragt und abgeschlossen. Wir haben eine erste technisch machbare Lösung erarbeitet und ein Planungsbüro beauftragt, das auf die Integration von Straßenbahnen in den Stadtraum spezialisiert ist. Mit dessen Hilfe wollen wir eine auf die Gestaltung optimierte Lösung entwickeln. Auf dieser Grundlage bearbeiten wir die Vorplanung weiter und stellen diese im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung vor.

Die weiteren geprüften und verworfenen Alternativen

  • Querung Verteilerkreis mit einer Brücke
    Diese Ursprungs-Alternative entwickelten wir im Zuge der Gefährdungsbeurteilung zur Vorzuglinienführung weiter. Diese weist durch den Verzicht auf den Durchgangsverkehr der Straße Im Wasserwerkwäldchen und der größeren Entfernung zu den Trinkwasserbrunnen deutliche Vorteile hinsichtlich des Schutzgutes Trinkwasser auf. Die ursprüngliche Alternative verfolgen wir nicht weiter.
  • Unterfahrung des Verteilerkreises
    Die Alternative, die den Verteilerkreis in einem Tunnel oder Trog unterfährt, mussten wir ausschließen, da durch den dauerhaften Einschnitt der Bauwerke in den Untergrund eine hohe Gefährdung für das Grund- und Rohwasser besteht. Diese Gefährdung kann nicht mit technischen oder baulichen Maßnahmen gemindert werden.
  • Querung Verteilerkreis mit einer Hochbahn
    Die Alternative quert den Verteilerkreis mit einer Brücke, führt als Hochbahn zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen der Bundesautobahn 555 entlang und verschwenkt nördlich des Autobahnkreuzes Köln-Süd nach Westen wieder ebenerdig in den Grüngürtel. Durch die Gründung der in diesem Fall benötigten speziellen Fundamente der Hochbahn besteht eine Gefährdung des Grundwassers, die nicht mit technischen oder baulichen Maßnahmen gemindert werden kann.
  • Plangleiche ebenerdige Querung des Verteilerkreises
    Die Alternative mussten wir ausschließen, da diese laut Eisenbahnkreuzungsgesetz nicht zulässig ist.
  • Plangleiche Querung mit Umbau des Verteilerkreises
    Diese von einer Initiative vorgeschlagene Alternative mussten wir ausschließen, da sie sich unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben für die Verkehrsführung nicht realisieren lassen würde.
  • Führung über die Straße Im Wasserwerkswäldchen
    Die Linienführung führt am Verteilerkreis entlang, quert die Militärringstraße und nimmt den Verlauf der Straße Im Wasserwerkswäldchen auf. Diese Linienführung mussten wir aus verkehrstechnischen Gründen ausschließen, da die Querung der Militärringstraße in der Nähe des Verteilerkreises einen Rückstau verursachen würde, der die verkehrliche Leistungsfähigkeit des Verteilerkreises zu stark einschränkt.
  • Führung durch den Grüngürtel
    Die Linienführung führt am Verteilerkreis entlang und quert die Militärringstraße rund 210 Meter weit abgerückt vom Verteilerkreis. Die Linienführung dieser Trasse ist grundsätzlich umsetzbar, führt allerdings über eine mit Schadstoffen belastete Fläche, sodass die Schadstoffe in das Grundwasser gelangen könnten. Daher bewerten wir sie schlechter und verfolgen sie nicht weiter.
  • Umfahrung der Wasserschutzzone II
    Die Linienführung verläuft auf der Nordseite der Militärringstraße und auf der Westseite der Brühler Landstraße so, dass die Wasserschutzzone II vollständig umfahren wird. Sie ist grundsätzlich umsetzbar, hat jedoch durch die wesentlich längere Streckenführung deutlich längere Fahrtzeiten. Außerdem sind die Baukosten durch die erforderlichen Bauwerke deutlich höher und die Erschließungswirkung ist schlechter. Die vorhandene Buslinie nach Rondorf und Meschenich müsste erhalten bleiben, um die Ortsteile anzubinden. Damit bewerten wir sie insgesamt deutlich schlechter als die Vorzugslinienführung und Beschlussalternative.
  • Rondorf West
    Die Alternative führt am Westrand von Rondorf entlang und erreicht damit deutlich weniger potenzielle Fahrgäste als die Linienführung durch Rondorf-Mitte. Zudem führt sie zu erheblichen Problemen hinsichtlich der Querung der Entflechtungsstraße.

Weiterführende Informationen

Häufig gestellte Fragen zur StadtBahn Süd
Empfehlung für die Vorzugslinienführung der StadtBahn Süd liegt vor – 15. Februar 2023
Tiefergehendes Gutachten zum Schutz der Trinkwasserversorgung notwendig – 25. März 2022
Beteiligungsportal – Informationsveranstaltung 24. Februar 2023 Beteiligungsportal – Dialog Öffentlichkeitsbeteiligung 2021
Beteiligungsportal – Zusammenfassung der Öffentlichkeitsbeteiligung
Vorzugslinienführungen
PDF, 4738 kb
Der Planungsprozess in der Übersicht
PDF, 129 kb
Klare Kriterien, um die beste Alternative zu finden
PDF, 364 kb
Viele gute Gründe für die StadtBahn Süd
PDF, 209 kb

Beschlüsse und Mitteilungen

StadtBahn Süd - Trassenfestlegung und Entscheidung zur weiteren Planung
StadtBahn Süd Risikoanalyse Trinkwasserschutz; Verzögerung im Planungsablauf – Mitteilung 0811/2022
Stadtbahnanbindung Rondorf-Meschenich – Stand der Planung – Mitteilung 0993/2021
Stadtbahnanbindung Rondorf-Meschenich – Untersuchung der Alternativen und Zeitmaßnahmenplanung – Mitteilung 0073/2021
Beschlussvorlage 1614/2018 – Planungs- und Bedarfsfeststellungsbeschluss für die Stadtbahnanbindung Rondorf/Meschenich-Nord 1. Bauabschnitt mit gleichzeitiger Freigabe von investiven Auszahlungsermächtigungen des Teilfinanzplanes 1202
"Rondorf Nord-West" – Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplanes und zur Durchführung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung

Angrenzende Maßnahmen

Neues Stadtquartier Rondorf Nord-West
3. Baustufe Nord-Süd Stadtbahn
Entflechtungsstraße Rondorf

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