Das Ziel: Mobil sein, wohnen und arbeiten im Kölner Süden
Mit der geplanten Verlängerung der StadtBahn Süd schaffen wir eine schnelle und komfortable Anbindung der Stadtteile Rondorf und Meschenich an die Innenstadt und den Hauptbahnhof. So können künftig rund 17.000 Bürger*innen der südlichen Stadtteile schnell und bequem das Zentrum erreichen.
Zusätzlich prüfen wir die Machbarkeit des Baus von P+R-Parkplätzen am südlichen Trassenende und am nördlichen Ortsende von Meschenich. Sie sollen bei Bedarf geschaffen werden, um Ihnen einen problemlosen Umstieg vom Auto auf die Stadtbahn zu ermöglichen.
Aktuelles
Im Frühjahr 2023 hat der Rat die grundsätzliche Linienführung für die Verlängerung der Nord-Süd Stadtbahn von der geplanten Endhaltestelle Arnoldshöhe bis nach Meschenich-Süd beschlossen. Er hat uns beauftragt:
- mindestens drei Gestaltungsvarianten für das Brückenbauwerk über den Verteilerkreis Süd zu entwerfen
- eine Kurztunnelvariante für die Unterfahrung des Verteilerkreises Süd zu prüfen
- weitere verkehrliche Untersuchungen durchzuführen
Wir haben einen ergänzenden Beschluss in den Gremienlauf gegeben. Darin empfehlen wir die Planung einer Brückenvariante über den Verteilerkreis Süd mit Erhalt des Kunstwerkes Standortmitte weiterzuführen und keine weiteren Untersuchungen der Varianten für eine Unterfahrung durchführen zu lassen. Die Vorlage legen wir dem Rat voraussichtlich in der Sitzung am 7. Dezember 2023 zum Beschluss für die weitere Planung vor.
Die beschlossene Linienführung
Die beschlossene Linienführung schließt an der sich noch im Bau befindlichen Haltestelle Arnoldshöhe an die 3. Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn an und folgt der Bonner Straße in Richtung Süden. Die Stadtbahn überquert den Verteilerkreis Süd auf einer Brücke und verläuft anschließend oberirdisch westlich der Bundesautobahn 555, quert so den Grüngürtel mit der Brunnengalerie des Wasserwerks Hochkirchen und schließlich die Bundesautobahn 4 auf einem neuen Brückenbauwerk. Die im Planungsprozess optimierte Linienführung bündelt so die Stadtbahntrasse und die Autobahn östlich des Wasserwerks Hochkirchen und verringert damit die Belastungen für die Trinkwassergewinnung. Deshalb sehen wir vor, die Straße Im Wasserwerkswäldchen für die Durchfahrt des motorisierten Verkehrs zu sperren und die Tankstelle am Verteilerkreis Süd zurückzubauen. Sie stellt eine weitere Gefährdung der Wasserschutzzone II dar. Nur so kann die Reinheit des Trinkwassers während des Baus und des späteren Betriebes der StadtBahn Süd gesichert werden.
Die weitere Linienführung südlich der Bundesautobahn 4 führt entlang der bestehenden Wohnbebauung in Rondorf durch das Neubaugebiet Rondorf Nord-West. Die Linienführung bindet damit sowohl das bestehende Rondorf als auch das neu entstehende Wohngebiet an. Die bestehende Busverbindung 132 nach Rondorf und Meschenich kann somit vollständig durch die Stadtbahn ersetzt werden. Südlich der Kapellenstraße verläuft die Stadtbahn zwischen der Talstraße und der Elbinger Straße und verschwenkt anschließend Richtung Westen nach Meschenich.
Dadurch, dass die beschlossene Linienführung den Verteilerkreis Süd mit einer Brücke quert, wird der Verkehrsfluss am Knotenpunkt Bonner Straße und Militärringstraße nicht beeinträchtigt. Gleichzeitig ist die Stadtbahn so auf dem eigenen Gleiskörper schneller unterwegs. Zudem quert sie den Grüngürtel auf einem möglichst direkten Weg. Durch die Führung entlang der Bundesautobahn 555 werden die Eingriffe in den Grüngürtel sowie den Baumbestand entlang der Militärringstraße und der denkmalgeschützten Siedlung Heidekaul so gering wie möglich gehalten. Die Brücke über den Verteilerkreis Süd stellt einen Eingriff in die städtebauliche Situation am Verteilerkreis Süd mit den gewohnten Sichtachsen und dem urheberrechtlich geschützten Kunstwerk Standortmitte dar. Diese bedeutsame Skulptur verbindet die Endpunkte der Bundesautobahn 555 in Köln und Bonn. Hier wollen wir im Rahmen der weiteren Planung eine Lösung finden, die optimalerweise den Anforderungen an den Städtebau, das Kunstwerk und den Verkehrsraum gerecht wird.
Ein Video veranschaulicht Ihnen unsere Ziele und die beschlossene Linienführung.
Die Brückenentwürfe
Bei der Planung einer Brücke, die den Verteilerkreis Süd quert, müssen wir die gestalterischen Anforderungen in dieser besonderen Lage berücksichtigen. Die Lösung soll den Ansprüchen an die städtebauliche Gestaltung, den Verteilerkreis Süd und das Kunstwerk Standortmitte möglichst optimal gerecht werden. Für die Gestaltung der Brücke haben wir ein externes Büro beauftragt. Dieses hat sich mit der Situation vor Ort auseinandergesetzt und vier Entwürfe entwickelt, die sich alle durch eine leichte Brückengestaltung auszeichnen. Drei der Entwürfe integrieren das Kunstwerk Standortmitte. In der vierten Variante steht die Brücke als eigenständiges Objekt im städtischen Raum bei gleichzeitigem Rückbau des Kunstwerkes.
Hinweis: Bei den folgenden Visualisierungen der Brückenvarianten handelt es sich um erste Entwürfe, nicht jedoch um die letztendliche Planung mit finaler Form, Farbe, Höhe und Trassierung.
Variante 1
Variante 1 entwickelten wir im Hinblick auf maximale Transparenz und minimale Störung des Landschaftsbildes. Die Spannweiten wurden auf 45 Meter erhöht, sodass der gesamte Überbau von insgesamt vier schlanken Betonstützen getragen wird. Nur zwei dieser Stützen stehen auf der Grünfläche des Verteilerkreises Süd, sodass der visuelle Bezug zwischen Kraftfahrzeugverkehr und Stele erhalten bleibt.
Der Überbau ist aus Stahl gefertigt und bietet eine glatte Untersicht. Der Querschnitt verjüngt sich zu den Rändern hin, sodass das Brückendeck leicht erscheint. Die Trassierung führt in einem Bogen von der Stele weg, damit ein Abstand zwischen Kunstwerk und Brücke bewahrt bleibt.
Variante 2
Variante 2 umrahmt die Stele von zwei Seiten. Die Trassierung teilt sich auf in vier Brückenbauwerke. Wir haben die Querschnitte und Spannweiten auf ein Minimum reduziert. Die vier kleinen Brücken sitzen in der Mitte des Verteilerkreises Süd auf einem künstlich aufgeschütteten Runddamm auf, sodass die Gleise in unmittelbarer Nähe der Stele ebenerdig auf der Oberseite des Runddamms verlaufen.
Variante 3
Mit Variante 3 zielen wir auf eine Minimierung des Brückenquerschnitts ab. Hierzu reduzierten wir die Spannweiten der Brücke bewusst auf 25 Meter und planten anstelle der Stützen sechs Paare von Stahlzylindern. Die Stützen ähneln in ihren Durchmessern den Stämmen der umgebenden Bäume und werden in einem dunklen Grauton gehalten. Die Stützen verschwimmen optisch mit den Bäumen auf dem Verteilerkreis Süd und dem umliegenden, dichten Gehölz.
Variante 4
Durch Variante 4 untersuchen wir eine Situation ohne die Stele. In diesem Fall würde die Brücke anstelle des Kunstwerks die Geste eines willkommen heißenden Tors zur Stadt übernehmen. Die Brücke quert den Verteilerkreis Süd auf drei weit gespannten Bögen. Durch den Einsatz der Bögen können wir die Spannweiten maximieren und den Eingriff in den Boden minimieren.
Ergebnisse der Bewertung der Brücken
Die Vor- und Nachteile der Varianten haben wir unter anderem im Hinblick auf Trassierung, Wirtschaftlichkeit, Auswirkungen auf das Stadtbild, verkehrliche Situation, Umwelt, Trinkwasserschutz und die Planungs- und Bauzeiten bewertet. Unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile der einzelnen Entwürfe wurde die Variante 4 ohne Kunstwerk am besten bewertet. Alle Varianten sind nach den allgemeinen urheberrechtlichen Regeln zulässig. Für einen Rückbau der Stele ist allerdings auf Basis eines bestehenden Werkvertrages zum Kunstwerk die eindeutige Zustimmung der Stadt Bonn erforderlich. Da durch die Entfernung der Stele auch der Bonner Teil der Skulptur inhaltlich zerstört wäre, ist Variante 4 aus Sicht der Stadt Bonn definitiv auszuschließen. Wir empfehlen daher Variante 1, die eine Koexistenz von Stadtbahn und Kunst anstrebt, als bevorzugten Brückenentwurf weiter zu planen. Diese Variante ist zudem aus wirtschaftlicher Sicht und aus Sicht des Trinkwasserschutzes eine sehr geeignete Option.
Brücke statt Kurztunnel
Alle Brückenvarianten stellen ein deutlich geringeres Risiko für die Trinkwasserversorgung durch das Wasserwerk Hochkirchen dar als die Unterfahrung. Beim Bau eines Tunnels ist im Vergleich zu einer Brücke ein zehnfach größerer Flächeneingriff in den Boden erforderlich. Im Betrieb kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch Alterung des Bauwerks oder der Baustoffe, durch Änderung der Umweltrandbedingungen, durch Havariefälle wie Unfälle, Brände oder Starkregen entsprechende Gefährdungen auftreten werden. Die gutachterliche Prüfung kommt somit zu dem Ergebnis, dass alle Tunnelvarianten ein derzeit nicht bestimmbares und deshalb nicht tragbares Risiko mit sich bringen.
Linienführung in Meschenich
Für den zweiten Bauabschnitt, die Ortsdurchfahrt durch Meschenich, kommt nur die Linienführung über die Brühler Landstraße infrage. Entsprechend des Ratsbeschlusses aus 2018 wurde die Grundlagenermittlung für Meschenich beauftragt und abgeschlossen. Wir haben eine erste technisch machbare Lösung erarbeitet und ein Planungsbüro beauftragt, das auf die Integration von Straßenbahnen in den Stadtraum spezialisiert ist. Mit dessen Hilfe wollen wir eine auf die Gestaltung optimierte Lösung entwickeln. Auf dieser Grundlage bearbeiten wir die Vorplanung weiter und stellen diese im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung vor.
Weiterführende Informationen
Beschlüsse und Mitteilungen
Angrenzende Maßnahmen
Newsletter
Jetzt den Newsletter zur StadtBahn Süd abonnieren.
Sie haben noch Fragen?
Bei Fragen steht Ihnen unser beauftragtes Büro für Öffentlichkeitsarbeit der Agentur CP/Compartner und der Firma Höcker Project Managers unter der Telefonnummer 0221 / 42915193 oder per E-Mail gerne zur Verfügung.