Internationale Künstler*innen, bedeutende Sammlungen und exklusive Neuzugänge

Kölns städtische Museen laden 2025 zu einem Ausstellungsjahr mit einem breiten Themenspektrum ein, das von Design und zeitgenössischer Kunst über mittelalterliche Glasmalerei, Kalligrafie und impressionistischen Meisterwerken bis hin zu einer Ausstellung reicht, bei der Kinder im Mittelpunkt stehen. Mit globalen Themen, sozialen Fragen und künstlerischen Visionen bietet das Programm Anknüpfungspunkte für ganz unterschiedliche Interessen. Besucher*innen erwarten in 2025 die Präsentationen von Werken internationaler Künstler*innen, bedeutende Sammlungen und exklusive Neuzugänge, die Kunst und aktuelle gesellschaftliche Debatten verbinden.

Der hier vorgestellte erste Ausblick auf das Ausstellungsprogramm der städtischen Museen für das Jahr 2025 steht unter dem Vorbehalt des Haushaltsbeschlusses der Stadt Köln für die Jahre 2025/26.

Die geplanten Ausstellungen der städtischen Museen im Überblick:

Kölnisches Stadtmuseum

Im Rahmen der Reihe "Artist Meets Archive" der Internationalen Photoszene präsentiert das Kölnische Stadtmuseum vom 16. Mai bis 15. Juni 2025 die Arbeiten der polnischen Künstlerin Marta Bogdanska (Jahrgang 1978). Marta Boganska hat sich intensiv mit den umfangreichen fotografischen Beständen des Museums auseinandergesetzt. Ihr Fokus lag dabei auf der Darstellung von Tieren. Das daraus entstandene Multimediaprojekt widmet sich der Präsenz und den Erfahrungen von Tieren im urbanen Raum, beleuchtet deren Handlungsspielräume und zeigt Formen ihres Widerstands auf. Durch die Kombination von eigenen Fotografien mit ausgewählten Sammlungsobjekten schafft Bogdanska beeindruckende Fotocollagen, Videoessays und Tonspuren. Sie laden die Besucher*innen ein, ihre Wahrnehmung der tierischen "Mitbewohner" in der Stadt neu zu hinterfragen.

Im vierten Quartal 2025 zeigt das Museum die Ausstellung "Zwischen Gemütlichkeit und Moderne: Die Jahrtausendausstellung im Köln der 1920er-Jahre". 2025 jähren sich die Jahrtausendfeiern der Rheinlande zum 100. Mal. Zu den Höhepunkten zählte damals die große "Jahrtausendausstellung" in der neu gegründeten Kölner Messe zur Geschichte und Gegenwart der Rheinlande. Die von Oberbürgermeister Konrad Adenauer initiierte Schau zog rund 1,4 Millionen Besucher*innen an. Auf welche Stadt traf diese "Blockbuster"-Ausstellung im Jahr 1925? Was prägte das Leben in Köln in dieser Zeit? Detailreich lässt das Kölnische Stadtmuseum die Ausstellung, aber auch die spannungsgeladene Epoche zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Weimarer Republik lebendig werden – und zeigt eine Stadt zwischen lokalem Veedelsdenken und urbanem Metropolenanspruch.

Von November 2025 bis Januar 2026 lädt das Kölnische Stadtmuseum zu einer süßen Entdeckungsreise: Die Ausstellung "Plätze, Plätzchen, Puderzucker: Kölner Geschichte zum Anbeißen" im Open Space verbindet historische Orte mit kölscher Backkunst und macht Kölns Plätze auf kulinarische Weise erlebbar. Individuell kreierte Kekse, inspiriert von den Namen und Ereignissen auf diesen Plätzen, fangen – in Optik und Geschmack – deren Atmosphäre ein. Jedes Rezept erzählt eine besondere Geschichte. Darüber hinaus zelebriert die Open Space-Präsentation die traditionsreiche Kölner Backkultur und die Vielfalt kölscher Gebäckspezialitäten.

MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln

Vom 4. September bis Oktober 2025 präsentiert das MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln die Jahresausstellung "Dare to Design. German Design Graduates" der Stiftung German Design Council mit den interessantesten Arbeiten von Absolvent*innen deutscher Hochschulen. Die vorgestellten Projekte geben Einblick in die aktuelle Arbeit an deutschen Hochschulen und zeigen vielversprechende Lösungsansätze, um den großen Herausforderungen unserer Gegenwart wie Klimawandel, politische Radikalisierung oder Inklusion zu begegnen.

Im Jahr 2025 wird zum 19. Mal der Kölner Design Preis ausgelobt. Das Museum für Angewandte Kunst zeigt voraussichtlich vom 21. November bis 7. Dezember 2025 alle nominierten Projekte und damit das Design der Zukunft. Mit 38.000 Euro Preisgeld ist der Kölner Design Preis die begehrteste und europaweit höchstdotierte Auszeichnung für Design-Absolvent*innen.

Museum für Ostasiatische Kunst

Das Museum für Ostasiatische Kunst (MOK) präsentiert vom 5. April bis 9. November 2025 die Ausstellung "Tuschewanderungen" mit Arbeiten des zeitgenössischen chinesischen Künstlers Jianfeng Pan (Jahrgang 1973) aus den Jahren 2014 bis 2024. Das Spektrum reicht von kleinen Album- bis hin zu monumentalen Rollen-Formaten. Pans vielseitiges Werk verbindet die traditionellen Schreib- und Malkünste Chinas mit seinen kreativen Ideen als Grafikdesigner. Er bezeichnet sich selbst als "Social Calligrapher" und lebt heute in Finnland.

Vom 17. Mai bis Juli 2025 plant das MOK eine Ausstellung zum Thema "Buddhistische Rituale in Korea". Gezeigt werden Ritualobjekte und Kunstgegenstände, die mit diversen historischen Praktiken und zeremoniellen Riten des Buddhismus in Korea in Verbindung stehen, darunter Goryeo- und Joseon-zeitliche Malereien und Skulpturen, Bronzen, Keramiken und Lacke. Im Rahmen der Ausstellung wird am 17. Mai eine Ritualzeremonie zur Weihung von buddhistischen Gottheiten (Bulbokjang) der Preservation Society of the Traditional Bulbokjang Ceremony, vertreten durch zehn buddhistische Mönche aus Korea unter Leitung des Meisters Gyeongam, am MOK durchgeführt.

Um den "Mythos Ming. Blauweißes Porzellan der Ming-Dynastie 1368-1644" dreht sich alles in einer Ausstellung, die für den Zeitraum vom 22. Mai bis 9. November 2025 geplant ist. Chronologisch zeichnet die Ausstellung die künstlerische und technische Entwicklung des Blauweißporzellans und seiner Handelsgeschichte von der Frühphase der Ming-Dynastie bis zu ihrem Untergang im 17. Jahrhundert nach. Neben der Produktion für den Hof wird Handelsware für verschiedene regionale Märkte ins Licht gerückt sowie die Versuche persischer, türkischer und europäischer Fayencemanufakturen die chinesischen Vorbilder zu imitieren.

Vom 3. Dezember 2025 bis Oktober 2026 plant das Museum die Ausstellung "Zum Mondjahr des Pferdes", die auf das Sujet des Pferdes in der ostasiatischen Kunst fokussiert. Die länderübergreifende Präsentation beleuchtet das Pferd als Bildmotiv und symbolischen Bedeutungsträger aus den Perspektiven der verschiedenen Kunstgattungen Chinas, Japans und Koreas heraus. Zu sehen sein werden Malereien und Kalligrafien, Keramiken und Porzellane, Bronzeskulpturen und Lackobjekte, Holzschnittdrucke und Textilien. Die Ausstellung zeigt vorwiegend Objekte aus dem eigenen Sammlungsbestand; hinzu kommen ausgewählte Leihgaben. Sie findet anlässlich des Mondjahres 2026 statt, welches laut Tierkreiszeichen Ostasiens im Zeichen des Pferdes steht.

Museum Ludwig

In der großangelegten Ausstellung "Francis Alÿs – Kids Take Over" vom 12. April bis 3. August 2025 im Museum Ludwig stehen Kinder im Mittelpunkt. 50 Kölner Schulkinder gestalten einen Spieleparcours und ein Kindermuseum. 30 Videoprojektionen der Children's Games, in denen Francis Alÿs (Jahrgang 1959 Antwerpen) spielende Kinder aus der ganzen Welt zeigt, bilden den monumentalen Auftakt.

Vom 3. Mai bis 12. Oktober 2025 zeigt das Museum in der Ausstellung "Street Photography" Arbeiten von Lee Friedlander, Garry Winogrand und Joseph Rodríguez. Mit ihrem unverstellten Blick auf das alltägliche Leben im städtischen Raum brach die Street Photography in den 1940er Jahren mit traditionellen fotografischen Ansätzen. Statt inszenierter Posen ging es darum, jenen flüchtigen Augenblick einzufangen, in dem Licht, Komposition und Ereignis zu einer aussagekräftigen Geschichte verschmelzen (Präsentation im Fotoraum).

Vom 17. Mai bis 9. November 2025 ist die Künstlerin Pauline Hafsia M'barek (Jahrgang 1979) im Rahmen der Reihe Artist meets Archive #4 der Internationalen Photoszene Köln zu Gast im Museum Ludwig. Ihr neues Projekt stützt sich auf die Sammlung des Fotohistorikers Erich Stenger, die das Museum 2005 erwarb. Im Zentrum von Pauline Hafsia M'bareks Interesse steht die chemisch-physikalische Beschaffenheit des fotografischen Bildes und sein Herstellungsprozess.

Die Ausstellung "Fünf Freunde: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly" vom 3. Oktober 2025 bis 11. Januar 2026 erzählt die Geschichte eines einflussreichen, aber oft übersehenen Netzwerks von fünf erfolgreichen und bekannten Künstlern und ihrer gemeinsamen Vision. Sowohl individuell als auch gemeinsam haben die Künstler wichtige Rollen in der Nachkriegskunst gespielt und mit ihrer interdisziplinären Arbeit einen entscheidenden Beitrag zur Geschichte der Kunst, der Musik und des Tanzes geleistet.

Auf alten Porträtfotografien blicken Menschen oft sehr ernst in die Kamera. Ihre Mienen wirken aus heutiger Sicht, wo das Lächeln aus der Fotografie kaum wegzudenken ist, seltsam versteinert. Wie ist es zu diesem Wandel gekommen? Der Frage, wie das Lächeln in die Fotografie kam, widmet sich die Ausstellung "Smile! Wie das Lächeln in die Fotografie kam!" vom 1. November 2025 bis 22. März 2026 (Präsentation im Fotoraum).

Vom 6. Dezember 2025 bis 10. Mai 2026 zeigt das Museum Ludwig im Rahmen seiner Reihe "Hier und Jetzt" die Ausstellung "De/Collecting Memories". Im Jahr 1890 erklärte das amerikanische Volkszählungsamt die USA als vollständig erschlossen und besiedelt. Zuvor waren indigene Völker ihrer Gebiete beraubt, Eisenbahnstrecken in alle Teile des Landes gebaut und die ersten Nationalparks eingerichtet worden. Im selben Jahrzehnt erschienen mit den ersten Souvenir-Postkarten auch die ersten Farbfotografien aus den USA. Die Ausstellung bringt Bestände aus der Fotografischen Sammlung des Museums mit der Arbeit "Sky Dances Light" von 2024, einer Installation von Wolken aus Blechschellen, der zeitgenössischen indigenen Künstlerin Marie Watt (geboren 1967 in Seattle, Washington) zusammen.

Museum Schnütgen

Unter dem Titel "Licht in dunklen Zeiten" zeigt das Museum Schnütgen vom 2. April 2025 bis 12. April 2026 mittelalterliche Glasmalereien aus dem Khanenko National Museum in Kyjiw/Ukraine im Dialog mit Werken aus dem Museum Schnütgen. So wie das Licht Leben und Leuchtkraft in die bunten Glasmalereien bringt, soll der Einblick in die künstlerischen Ausdrucksformen, Techniken und Themen mittelalterlicher Glasmalereien die Besucher*innen anregen, miteinander ins Gespräch zu kommen über die Gefährdung von Sicherheit und Frieden in Europa. Dass die hochkarätige Sammlung erstmals außerhalb Kiews gezeigt wird, geht auf den dramatischen Umstand zurück, dass das Khanenko National Museum bereits im ersten Jahr erheblich beschädigt wurde. Die empfindlichen Glasmalereien konnten noch rechtzeitig gesichert werden.

Vom 30. Oktober 2025 bis 12. April 2026 präsentiert das Museum Schnütgen erstmals das Arenberg Psalter-Brevier, eine herausragende Neuerwerbung. Die Handschrift aus der Zeit um 1300 ist ein prachtvolles Beispiel für die Buchmalerei der französischen Gotik, die gerade auch für Köln stilprägend war. Von besonderem Reiz sind die Zierseiten. Die großen Anfangsbuchstaben sind mit figürlichen Darstellungen gefüllt und Blattranken, in denen sich kleine Figuren, Mischwesen und allerhand Getier tummeln, umrahmen den Text. Dabei geben die heiter-spielerischen Randszenen teils auch Einblicke in das alltägliche Leben im Mittelalter und zeigen etwa eine Backstube, einen Dudelsackspieler und einen Jongleur.

NS-Dokumentationszentrum

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa wird die Ausstellung "Die dritte Welt im zweiten Weltkrieg" vom 8. März bis 1. Juni 2025 in Köln gezeigt. Dabei werden erstmals auch künstlerische Reflexionen aus Afrika, Asien und Ozeanien zu Folgen des Zweiten Weltkriegs präsentiert. Im Zweiten Weltkrieg kämpften mehr Soldaten aus der Dritten Welt als aus Westeuropa – hier fielen ihm mehr Menschen zum Opfer als in Deutschland, Italien und Japan zusammen. Die faschistischen Achsenmächte und die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Millionen Hilfstruppen und Hilfsarbeiter – oftmals mit Gewalt. Weite Teile der Dritten Welt dienten als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet zurück. So gravierend die Folgen des Zweiten Weltkriegs in der Dritten Welt auch waren, in der hiesigen Geschichtsschreibung wurden sie lange Zeit kaum beachtet.

Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt

Unter dem Titel "Weil wir Frauen sind – Afghanische Aktivistinnen erzählen von Mut und Widerstand" zeigt das Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) in Kooperation mit medica mondiale e. V. vom 31. Januar bis 13. April 2025 ein Ausstellungsprojekt über und mit mutigen Frauenrechtsaktivistinnen aus Afghanistan.  Als die Taliban im August 2021 erneut die Macht ergriffen, war das Leben der Aktivistinnen in Gefahr. Von Deutschland aus gelang es medica mondiale, alle 90 ihrer afghanischen Kolleginnen und ihre Familien bei der Evakuierung zu unterstützen, wo sie sich seitdem ein Leben aufbauen und weiterhin für Frauenrechte einsetzen. 20 von ihnen erzählen ihre Geschichte mit Fotos, Videos, Audios, Interviews, und vielem mehr ab 31. Januar 2025.

Vom 17. Mai bis 6. Oktober 2025 ist der aus Hong Kong stammende chinesische Fotograf Jimmi Wing Ka Ho mit der Ausstellung "Invisible City" im Rahmen der Reihe Artist meets Archive #4 der Internationalen Photoszene Köln zu Gast im Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM). Er beschäftigt sich dort mit rund 300 historischen Fotografien der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao aus der Fotosammlung des RJM. Von 1898 bis 1914 besetzte das Deutsche Kaiserreich die Hafenstadt Qingdao, um seine kolonialen Interessen in Asien durchzusetzen. Obwohl die deutsche Besetzung 1914 endete, sind die kolonialen Spuren bis heute in Qingdao sichtbar. Ausgehend von den historischen Fotografien des RJM begibt er sich mit seiner Kamera auf Spurensuche der kolonialen Vergangenheit Qingdaos und untersucht, wie diese das Stadtbild bis heute prägt und welche Erinnerungen weitergetragen werden.

Das gemeinsam von CERES (Ruhr-Universität Bochum) und dem RJM entwickelte Ausstellungsprojekt "Missionssammlungen ausgepackt" widmet sich vom 3. Oktober 2025 bis 8. Februar 2026 dem missionarischen Sammeln in seinen vielfältigen Ausprägungen sowie den daraus entstandenen Sammlungsbeständen und deren Folgen. In aktuellen gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Diskursen um außereuropäische Sammlungsbestände in deutschen Institutionen werden missionsgeschichtliche Sammlungen bislang nur wenig beachtet. Ein Fokus liegt dabei im kritischen Hinterfragen der Bilder und Vorstellungen von "fremden" Kulturen, die durch derartige Institutionen vermittelt, konstruiert oder verfestigt wurden und die teilweise bis heute die öffentliche Meinung über Kulturen des globalen Südens prägen.

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Von Pissarro über Renoir, Monet und Gauguin bis Cézanne und Degas: Das Schweizer Museum Langmatt gilt als eine der bedeutendsten Privatsammlungen des französischen Impressionismus in Europa. Sie wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts von Sidney und Jenny Brown zusammengetragen und residiert seit 1990 in einer Jugendstilvilla in Baden unweit von Zürich. Da die Villa samt Parkanlage bis 2026 generalsaniert werden, bietet sich vom 28. März bis 27. Juli 2025 die Gelegenheit, die impressionistischen Meisterwerke aus dem Museum Langmatt im Dialog mit Exponaten aus der Sammlung des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in der Ausstellung "Schweizer Schätze" in Köln zu bewundern.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit