Kölner Künstler überzeugte Jury mit seinem inklusiven Projektvorhaben

© Juliane Herrmann
Sebastian Bartel

Alljährlich vergibt die Dr. Dormagen-Guffanti-Stiftung das Stipendium an Kunstschaffende aus dem Bereich Bildende Kunst nach öffentlicher Ausschreibung – in diesem Jahr bereits zum 27. Mal. Ziel und Aufgabe des Stipendiums ist es, eine Teilhabemöglichkeit für die Bewohner*innen des Schwerstbehindertenwohnheims sowie Angehörige der anderen auf dem Gelände des städtischen Behindertenzentrums Dr. Dormagen-Guffanti ansässigen Initiativen zu schaffen. Der Fokus liegt dabei im künstlerischen Arbeiten, frei von pädagogischer oder therapeutischer Intervention.

Sebastian Bartel konnte die Jury, bestehend aus der Künstlerin und Kuratoriumsmitglied der Stiftung, Nicola Dormagen, Künstler und Kunstvermittler Jochen Heufelder, Kulturdezernent Stefan Charles, Sozialdezernent Dr. Harald Rau sowie Benjamin Thele, Fachreferent im Kulturamt, mit seinen bisherigen Arbeiten, persönlichen Erfahrungen in inklusiven Bereichen –  wie zum Beispiel im Outreach-Format "artothek trifft Finkenberg" – und vor allem auch seinem geplanten Projektvorhaben, überzeugen.

Zeitgenössische Malerei gehe über die Abbildung von Dingen, Menschen und Orten hinaus und beschäftige sich mit ihren eigenen, genuinen Grenzen und der eigenen Materialität, schreibt Sebastian Bartel zu seiner Projektidee. Malerei lasse sich als äußerst sinnlicher Prozess erfahren und habe daher einen stark inklusiven Charakter.

Die Jury ist davon überzeugt, dass es Sebastian Bartel gelingen wird, im Rahmen des Dr. Dormagen-Guffanti-Stipendiums das Interesse der Bewohner*innen zu wecken, interessante künstlerische Prozesse zu initiieren und den Mut zum Experiment zu fördern. In einer offenen Werkstatt will Sebastian Bartel gemeinsam mit den Bewohner*innen Möglichkeiten der Malerei erproben und die Wirksamkeit künstlerischen Handelns erfahrbar machen.

Sebastian Bartel, geboren 1982 in Mönchengladbach, lebt und arbeitet in Köln. Nach einem abgeschlossenen Lehramtsstudium mit Kunst als Doppelfach, studierte er Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Dort schloss er mit Auszeichnung ab und blieb ein weiteres Jahr als Meisterschüler von Prof. Wolfgang Ellenrieder. Seit 2015 ist er neben seiner freischaffenden künstlerischen Arbeit in der Hochschullehre im Bereich der Kunstpraxis tätig und widmet sich ebenso Projekten der Kunstvermittlung in musealen Kontexten. Zuletzt arbeitete er von April bis Juli 2022 im Outreach-Format "artothek trifft Finkenberg". In dem partizipativen Kunstprojekt waren Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien des Kölner Stadtteils Finkenberg eingeladen, sich in einem vielseitig ausgestatteten Projektraum mit Kunstwerken auseinanderzusetzen und selbst künstlerisch zu arbeiten.

Sebastian Bartel wird das Stipendium zum 1. April 2023 für einen Zeitraum von sechs Monaten antreten. Das Stipendium ist mit 1.500 Euro monatlich dotiert. Hinzu kommen ein kostenloser Atelierraum auf dem Gelände des städtischen Behindertenzentrums Dr. Dormagen-Guffanti, Zuschüsse zu Fahrtkosten beziehungsweise zur Unterbringung sowie ein Materialkostenzuschuss in Höhe von 1.000 Euro.

Weitere Informationen sind abrufbar unter:

Zum Stipendium

Zur Stiftung

Homepage des Stipendiaten

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit