Szenische Projektion im Stadtraum am Jahrestag der Deportation nach Riga 1941

Das jüdische Leben und der Holocaust: Gedanken und Gefühle zwischen Hoffnung und Ausweglosigkeit, Flucht und Verzweiflung mitten in der Stadt – an den Orten, an denen sich Ausgrenzung und Entrechtung unter den Augen der Mehrheitsgesellschaft abspielten.

Dies sichtbar zu machen und die Geschichte und Geschichten zurück an die Orte des Geschehens mitten in der Stadt zu bringen, ist das Ziel einer szenischen Projektion am Mittwoch, 7. Dezember 2022, um 20 Uhr. Beginnend am Eingang zum alten Messegelände, Charles-de-Gaulle-Platz 1, werden die Besucher*innen in Richtung Bahnhof Messe/Deutz (tief) geführt, dem Ausgangspunkt der Deportationen aus Köln in die Konzentrationslager und Vernichtungslager. Die Projektion bildet nach einer ersten öffentlichen Präsentation am 15. Juni 2022 den Abschluss des Projekts „sichtbar machen“ vom Museumsdienst Köln in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Es wird umfangreich durch die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) sowie das Bundesministerium für Finanzen (BMF) im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht gefördert.  

Die Kölner Künstlerin Kane Kampmann und der britische Theaterregisseur und Opernregisseur Brian Michaels entwickelten das Konzept dieser szenischen Projektion, die multimediale Projektionen an die Außenfassade des alten Messegebäudes mit Sound- und Klangcollagen des Kölner Musikers und Produzenten Mischa Ruhr sowie Live-Aktionen der Schauspieler*innen Nastassja Pilarczik, Georgios Marcou und Stefan Heidelberg verbindet.  

Poetische Texte und historische Selbstzeugnisse in Form von Briefen oder Tagebüchern geben beeindruckende und erschütternde Einblicke in die Innenwelt der Menschen, die damals hier – und an anderen Orten in ganz Europa – zusammengepfercht, interniert und deportiert wurden. Schauspieler*innen sprechen auf dem Weg zum Bahnhof Deutz Auszüge aus diesen Texten und schreiben sie auf den Boden. Lebensgeschichten und Portraits Betroffener werden an die Fassade des alten Messegebäudes projiziert und damit sichtbar gemacht.  

Der Direktor des NS-Dokumentationszentrums, Dr. Henning Borggräfe, begrüßt im Anschluss an die Veranstaltung die Gäste. Projektleiter Dr. Dirk Lukaßen sowie Kane Kampmann und Brian Michaels stehen für Fragen zum Projekt "sichtbar machen" zur Verfügung.  

Weitere Informationen bietet die zentrale Internetseite zum Projekt, die ab Mittwoch, 7. Dezember 2022, freigeschaltet wird. Ab Dienstag, 6. Dezember 2022, stehen hier im Pressebereich Fotos von der Generalprobe zur honorarfreien Verwendung zur Verfügung.  

Fragen zum Projekt beantwortet Dr. Dirk Lukaßen, Museumsdienst Köln, Telefon: 0221 / 221-26567 oder per E-Mail.

E-Mail an Dirk Lukassen
Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit