Aufnahme von Kapital für Investitionen in nachhaltige und klimaschonende Projekte

Die Transformation der Stadt hin zu Klimaneutralität und Klimaanpassung erfordert große Investitions- und Finanzierungsanstrengungen. Die Stadtverwaltung stellt dem Finanzausschuss jetzt ein Grundsatzpapier mit den Untersuchungsergebnissen zu "Green Bonds" als Finanzierungsinstrument vor.

Die Stadtverwaltung hatte im Rahmen ihres Jahresarbeitsprogramms angekündigt, sich in diesem Jahr mit alternativen Finanzierungsinstrumenten auseinanderzusetzen, die speziell für Investitionsvorhaben genutzt werden können, die der Transformation der Stadt hin zu Klimaneutralität und Klimaanpassung dienen. Diese Zusage löst die Verwaltung nun ein und stellt dem Finanzausschuss in seiner Sitzung am Montag, 5. Dezember 2022, die Ergebnisse ihrer Untersuchung zu so genannten "Green Bonds" in einem Grundsatzpapier vor.

Green Bonds als Finanzierung für ökologische Zwecke

Green Bonds sind Finanzierungsinstrumente, mit denen Kommunen Fremdkapital speziell für ökologische Zwecke aufnehmen. Von klassischen Kommunalkrediten oder auch von herkömmlichen Schuldscheinen oder Anleihen unterscheiden sich diese alternativen "grünen" Finanzierungsinstrumente dadurch, dass mit ihnen ausschließlich Investitionen in nachhaltige und klimaschonende Projekte getätigt werden dürfen. Green Bonds werden seit einigen Jahren intensiv diskutiert und am Markt von Investoren sehr stark nachgefragt. Allerdings ist ihre Einführung mit zusätzlichem Aufwand verbunden, etwa weil der grüne Charakter der Investitionen durch eine unabhängige Nachhaltigkeitsagentur überprüft und bestätigt werden muss.

Die Untersuchungsergebnisse der Kämmerei zeigen auf, welche Rahmenbedingungen für die Emission eines Green Bonds erfüllt werden müssen und welche zusätzlichen Anforderungen und Kosten damit verbunden sind. Die Vorbereitungszeit für die Ausgabe eines Green Bonds wird auf neun bis zwölf Monate kalkuliert. Das Papier geht davon aus, dass derartige grüne Finanzierungen angesichts der sich mit hoher Dynamik entwickelnden Finanzmärkte zunehmend an Bedeutung gewinnen und in Zukunft eine sinnvolle Ergänzung im Finanzierungsmix gerade großer Kommunen darstellen werden. Darüber hinaus können mit Blick auf die hohe Nachfrage möglicherweise auch Zinsvorteile realisiert werden.

Empfehlung eines Pilotprojekts Green Bonds

Das Grundsatzpapier versteht sich als Diskussionsgrundlage für die weitere Befassung in den Gremien der Stadt. Im Ergebnis empfiehlt die Verwaltung, einen Green Bond im Wege eines Pilotprojekts für die Stadt Köln aufzulegen und dafür in eine Markterkundung sowie vorbereitende Verhandlungsgespräche mit geeigneten Banken einzusteigen.

Stadtkämmerin Prof. Dr. Dörte Diemert:

Die Stadt verfügt über exzellente Finanzierungsbedingungen am Markt. Mit einem derartigen Projekt wollen wir uns vor allem frühzeitig fit für die Zukunft machen. Die Finanzmärkte sind im Umbruch und als Metropole mit hohen Investitionsbedarfen im Klimaschutz und bei der Klimaanpassung können und wollen wir zur Fortentwicklung von Green Finance-Instrumenten beitragen.  

Konzeptionelle Überlegungen zur Ausgabe von Green Bonds durch die Stadt Köln

Das Grundsatzpapier

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit