Erste Branddirektorin bei der Kölner Berufsfeuerwehr

© Stadt Köln
Jessika Freywald

Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2022 wirbt die Feuerwehr Köln verstärkt um Frauen für das Berufsbild und Ehrenamt Feuerwehrfrau. Die Möglichkeiten für Frauen in diesem Bereich sind groß, der tatsächliche Frauenanteil ist jedoch noch ausbaufähig. Eine der Frauen, die diesen Weg schon vor rund zehn Jahren eingeschlagen hat, ist Jessika Freywald, die jetzt Kölns erste Branddirektorin ist.  

Die 43-jährige Diplom-Umweltgeologin gehört seit 2012 zur Feuerwehr Köln und ist eine von inzwischen 19 Frauen im feuerwehrtechnischen Dienst.

Als Jessika Freywald ihren beruflichen Werdegang in der Feuerwehr begann, war sie überrascht vom geringen Frauenanteil:

Dass ich damals eine von sehr wenigen Frauen im Feuerwehrdienst war, konnte ich mir nicht vorstellen. Aber es hat mich auch nicht abgeschreckt. Im Gegenteil, wahrscheinlich eher noch angespornt

Ihre zweijährige Ausbildung führte die Mutter von damals drei Kindern unter anderem nach Düsseldorf, Münster, Hannover, Hamburg, Wiesbaden und Tel Aviv.  

Als ihr die Feuerwehr Köln das Angebot unterbreitete, nach Beendigung ihrer Ausbildung fest in den Dienst der Stadt Köln einzutreten, beriet sich die gebürtige Berlinern zunächst mit ihrem Mann, der damals Feuerwehrmann in Berlin war.

Die Entscheidung und der Aufwand waren erheblich. Wir wechselten damals als 5-köpfige Familie in eine bis dahin für uns unbekannte Stadt ohne privates Netzwerk. Mein Mann musste den Dienst bei der Berliner Feuerwehr beenden und im erreichbaren Umland von Köln eine neue Dienststelle finden.  

In der Feuerwehr Köln war Jessika Freywald in den vergangenen zehn Jahren unter anderem zuständig für die Umsetzung des neuen Berufsbildes Notfallsanitäter*in, übernahm die stellvertretende Leitung der Abteilung Aus- und Fortbildung und setzte sich Ende 2021 schließlich im Auswahlverfahren als Stellvertreterin der Einsatzabteilung durch.

Die Vorbereitung und Bewerbung für diese neue Stelle absolvierte sie aus ihrer Elternzeit heraus, die sie für ihre inzwischen fünfte Tochter nahm. Am 26. Januar 2022 wurde sie zur Branddirektorin befördert und ist jetzt verantwortlich für die Einsatzplanung, den Bevölkerungsschutz und die Leitstelle der Feuerwehr Köln. Sie ist die erste Frau in Köln in dieser Position.  

Die Feuerwehr Köln arbeitet verstärkt daran, auch Frauen für den Beruf und das Ehrenamt als Feuerwehrfrau zu gewinnen. Die erste Frau im hauptamtlichen Einsatzdienst überhaupt kam im Jahr 2011 zur Feuerwehr Köln. Von 3.400 Angehörigen der Feuerwehr Köln sind heute 360 Frauen und Mädchen: 76 Frauen engagieren sich ehrenamtlich im Einsatzdienst, 30 Frauen in weiteren Bereichen der Freiwilligen Feuerwehr, 101 Mädchen in der Jugendfeuerwehr, 19 Frauen sind hauptamtlich im feuerwehrtechnischen Dienst und 134 in der Verwaltung tätig. Dazu gehören neben den Beschäftigten in der Verwaltung, Direktion und Schule auch die Notärztinnen und Notfallsanitäterinnen.  

Was es heißt, in der Feuerwehr zu sein, können interessierte Mädchen am 28. April 2022 hautnah erleben: Am Girls Day öffnet die Feuerwehr Köln ihre Türen für einen Schnuppertag, um Mädchen und junge Frauen für den Beruf Feuerwehrfrau zu begeistern.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit