Gemeinsame Initiative des Gesundheitsamtes und der Kliniken Köln

In einer gemeinsame Initiative des Gesundheitsamtes der Stadt Köln und den Kliniken der Stadt Köln besteht im Krankenhaus Merheim seit dem 11. November 2021 für Covid-19-Patient*innen in Köln die Möglichkeit einer Therapie mit monoklonalen Antikörpern. Diese Behandlung dient einer frühen passiven Immunisierung von Betroffenen mit bestimmten Risiken aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen mit dem Ziel, schwere Krankheitsverläufe und Krankenhausbehandlungen zu verhindern. Sie wird nur Personen ab 12 Jahren angeboten, die nachgewiesenermaßen mit SARS-CoV-2 infiziert sind oder einen vom Gesundheitsamt bestätigten engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf aufweisen.

Diese Risikofaktoren für einen schweren Verlauf können vor allem bei ungeimpften Personen unter anderem sein:

  • fortgeschrittenes Alter (> 50 Jahre)
  • Übergewicht (BMI >35)
  • Herzerkrankungen, einschließlich Bluthochdruck
  • Lungenerkrankungen, einschließlich COPD und Asthma
  • Diabetes chronische Nierenerkrankungen, einschließlich Dialysepatienten
  • chronische Lebererkrankungen
  • geschwächtes Immunsystem aufgrund bestimmter Krankheiten oder der Einnahme von Medikamenten.

Die zur Anwendung kommenden Antikörper Casirivimab und Imdevimab zeigen bei sehr guter Verträglichkeit eine sehr gute Wirkung bei der Verhinderung schwerer Verläufe. In einer Studie konnte das Risiko für eine Krankenhauseinweisung um etwa 70 Prozent reduziert werden.

Die Gabe der monoklonalen Antikörper wird in Merheim von einem eigens dafür eingerichteten medizinischen Team ambulant als Kurzinfusion verabreicht. Die aufgrund von Risikofaktoren für die Therapie infrage kommenden Patient*innen werden durch das Gesundheitsamt Köln über diese Möglichkeit informiert. Die Behandlung wird auch Covid-19-Patient*innen angeboten, die außerhalb von Köln wohnen. Wichtig ist, dass die Behandlung bereits in den ersten sieben Tagen nach Symptombeginn erfolgt.

Die Behandlung erfolgt ambulant und ist daher nur für Personen möglich, die zu dem Zeitpunkt noch nicht schwer erkrankt sind und die Ambulanz gegebenenfalls mit Hilfe erreichen können. Patient*innen dürfen zu diesem Zweck ihre Quarantäne unterbrechen und die Klinik unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen (AHA) mit eigenem PKW aufsuchen. Sofern das nicht möglich ist, kann die Anfahrt auch über einen Krankentransportwagen erfolgen.

Dr. Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Köln:

Diese in Deutschland einzigartige Kooperation ist ein echtes Pilotprojekt bei der Vorbeugung schwerer Erkrankungsfälle durch Covid-19. Durch eine enge Hands-on-Betreuung der Risiko-Patient*innen durch das Gesundheitsamt in Kooperation mit dem Krankenhaus Merheim können wir schon in den ersten Tagen nach Symptombeginn mit Antikörpern gegensteuern und einen möglichen schweren Verlauf aufhalten.

Prof. Dr. Horst Kierdorf, Klinischer Direktor der Kliniken der Stadt Köln, ergänzt:

Am 11.11.21 haben wir die ersten Patientinnen und Patienten behandelt und bereits in den wenigen Tagen gute Ergebnisse erzielt. Damit können wir Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen eine echte Perspektive anbieten und vor schwerer Erkrankung bewahren.

Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Leiter der Lungenintensivstation im Krankenhaus Merheim, macht deutlich:

Die Gabe von monoklonalen Antikörpern an Risikopatient*innen ist eine neue und sehr wirksame Waffe zur Vermeidung von schlimmen Verläufen bis hin zum Tod. Ich bin sicher, dass wir damit vielen Menschen helfen können.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit