Aus der städtischen Unterkunft in die private Wohnung

Die Stadt Köln betreibt zusammen mit den Trägerorganisationen Caritasverband, Deutsches Rotes Kreuz und dem Kölner Flüchtlingsrat e.V. das Projekt "Auszugsmanagement". Seit dem Projektstart 2011 werden Geflüchtete in Köln, die in städtischen Unterkünften untergebracht sind, bei der Suche nach geeignetem privaten Wohnraum unterstützt und zum Beispiel bei Wohnungsbesichtigungen und Behördengängen begleitet.

Das Projekt erfährt viel Unterstützung aus der Gesellschaft, indem ehrenamtlich engagierte Menschen sich aktiv in den Vermittlungsprozess einbringen. Das Auszugsmanagement kann oftmals auf wertvolle Hinweise und Kontakte, die über die ehrenamtlich Engagierten hergestellt werden, zurückgreifen, um an Vermieter*innen heranzutreten. Das Ehrenamt ist ein wichtiges Bindeglied in die Gesellschaft und trägt mit seinem Engagement dazu bei, dass Berührungsängste und Vorbehalte abgebaut werden. Das Auszugsmanagement steht zudem ehrenamtlichen Unterstützer*innen bei Fragen oder Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung und unterstützt bei Umzugsfragen.

Wer eine Wohnung bewohnt, kann sich ein Leben ohne kaum vorstellen. Sie ist Ausgangspunkt für viele Lebensbereiche und damit eine nicht verzichtbare Basis,

sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln.

Ich bin sehr froh, dass es in unserer Stadt viele Institutionen und Menschen gibt, die sich auf ganz unterschiedliche Weise dafür einsetzen, dass alle Menschen eine Wohnung haben und sich in unserer Stadt und Gesellschaft zurecht finden. Das Auszugsmanagement ist ein unverzichtbares Instrument der Menschlichkeit geworden und ich wünsche dem Projekt weiterhin viel Kraft und vor allem Erfolg.

Im Jahr 2020 hat das Auszugsmanagement 407 Personen bei der Vermittlung in 130 Wohnungen unterstützen können. Insgesamt wurden seit Bestehen des Projektes 3.912 Personen in 1.432 Wohnungen vermittelt.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit des Projektes und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ist der Umzug des Ehepaars Elvira Brovkova und Dimitri Browkow. Als Spätaussiedelnde kamen sie Anfang 2018 aus Russland nach Deutschland und waren zunächst in einer städtischen Unterkunft untergebracht. Beide waren daran interessiert, so bald wie möglich eine eigene, private Wohnung zu beziehen, was aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes in Köln jedoch nicht leicht ist. Dimitri Browkow absolvierte zu dem Zeitpunkt eine Lehre als Zerspanungsmechaniker, während Elvira Brovkova einen Integrationskurs besuchte.

Durch Zufall erfuhr ihr späterer Vermieter von dem Projekt Auszugsmanagement. Als er einen Termin bei der Stadtverwaltung wahrnehmen wollte, um seine Wohnung als Ferienwohnung anzumelden, irrte er sich in der Tür und traf dort zufällig auf die Koordinierungsstelle des Auszugsmanagements. Von dem Projekt überzeugt, hinterließ er seine Kontaktdaten und entschied sich gegen die Vermietung der Wohnung als Touristenunterkunft, sondern für die langfristige Vermietung an Geflüchtete.

Kontakt für Fragen anderer Kommunen, Immobiliengesellschaften, Vermieter*innen und Ehrenamtlichen:

Koordinierungsstelle Auszugsmanagement:

Telefon 0221 / 221-23397

E-Mail an das Auszugsmanagement der Stadt Köln Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit