Illegale Anlagen und Aufbauten schädigen den Baumbestand

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Der Stadtwald und der Äußere Grüngürtel bieten mit dem großen Waldbestand Lebensraum für Pflanzen und Tiere und sind gleichzeitig städtische Erholungsgebiete für Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und Reiter. Der Stadtwald und der Äußere Grüngürtel sind aus diesem Grunde als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Durch Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern wird die Stadt allerdings häufig über Aktivitäten in den Grünanlagen informiert. So werden in insgesamt drei Bereichen des Stadtwaldes sowie auf einer Fläche in Köln-Müngersdorf fortwähren illegale BMX-Parcours betrieben. Die Stadt Köln, das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, als Eigentümerin dieser Flächen kann die Gewährleistung der Verkehrssicherheit für diese selbstgebauten Anlagen nicht übernehmen.  

Nach viermaligen Rückbauarbeiten im vergangenen Jahr durch die Stadt Köln muss nun festgestellt werden, dass es im Stadtwald in Köln-Junkersdorf wiederholt zum Aufbau solcher BMX-Strecken gekommen ist. Hierbei werden Abgrabungen, Aufschüttungen und Bodenverdichtungen mit bis zu eineinhalb Meter Tiefe beziehungsweise Höhe direkt an den Bäumen vorgenommen und im Wald liegendes Holz zum Rampenbau verwendet. Dabei greifen die durchgeführten Bodenmodellierungen zum Teil unmittelbar in den Wurzelraum der Bäume ein. Hierdurch werden die Wurzeln direkt geschädigt und die natürlichen, Boden bildenden Prozesse unterbunden.  

Insbesondere die in diesen Bereichen vermehrt anzutreffende Rotbuche ist eine Baumart, die sehr sensibel auf Veränderungen im Wurzelraum reagiert. In der Folge können Wurzeln absterben, was eine Unterversorgung der Krone mit Wasser und Nährstoffen nach sich zieht und zudem eine Infektion mit Holz zerstörenden Pilzen begünstigt. Die Konsequenzen sind eine abnehmende Vitalität sowie eine reduzierte Standsicherheit der Bäume.  

Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen weist nochmals darauf hin, dass die letzten drei trockenen Jahre zu einer erheblichen Schwächung und auch zum Absterben großflächiger Buchenbestände geführt haben. Der hierdurch in Mitleidenschaft gezogene Baumbestand kann durch die vorgenommenen Ab- und Auftragungen weiter geschädigt werden, so dass Baumfällungen nicht auszuschließen sind. Schon jetzt ist festzustellen, dass die Überprüfung der Verkehrssicherheit des Baumbestandes gerade in diesen Bereichen ein Vielfaches an Aufwand erfordert.  

Mit einem Plakataushang in der Grünanlage in Junkersdorf, den das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen derzeit vorbereitet, wird die Stadt nochmal auf die Bedeutung der Grünanlage für einen Großteil der Bevölkerung und die nachteiligen Auswirkungen durch die Auf- und Ausbauten für den ohnehin durch die Trockenheit vorgeschädigten Waldbestand hinweisen. Die Stadt bittet die Verursacher mit dem Aushang dringend darum, von der Anlage weiterer BMX-Parcours abzusehen.  

Da die Stadt den Bedarf nach solchen Freizeitaktivitäten sieht und den Kindern und Jugendlichen ein entsprechendes Angebot machen möchte, gibt es Bestrebungen, alternative Flächen zu finden und anzubieten. So konnte beispielsweise eine geeignete Fläche in Köln-Longerich ausfindig gemacht werden, die in diesem Jahr mit Unterstützung eines ehrenamtlichen Vereins hergerichtet werden soll. Zusammen mit dem Jugendamt und dem Sportamt will das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen versuchen, weitere legale Parcours im Stadtgebiet umsetzen.  

Sobald allerdings bekannt wird, dass sich im Stadtgebiet erneut ein entsprechender Parcours etabliert, für den die Stadt Köln nicht die Verantwortung übernehmen kann, wird auch dieser zeitnah wieder entfernt. Dies gilt auch für die nun aktuell in Junkersdorf festgestellten Aufbauten.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit