Geteilte Geschichten zur Archäologie Ozeaniens vom 3. März bis 28. Juni im RJM

Das Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) ist Partner eines neuartigen internationalen Museumsprojekts. Erstmals werden über die ganze Welt verteilte Objekte pazifischer Kulturen zeitgleich gezeigt und in einer einzigen Online-Ausstellung zusammengeführt. Über 30 Sammlungs-Institutionen beteiligen sich an dem Projekt, das von der Australian National University ins Leben gerufen wurde.  

Die Funde sind in Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt einzeln verstreut, erzählen aber zusammen die Geschichte von der Besiedlung Ozeaniens

erläutert Dr. Oliver Lueb, Ozeanien-Kurator und stellvertretender Direktor des RJM.

Durch das Projekt werden wesentliche Puzzleteile systematisch erfasst, miteinander verbunden und anschaulich präsentiert. Dadurch werden die Geschichten der einzelnen Dinge, Akteure und ihrer Netzwerke, aber auch die übergreifende Erzählung lebendig. 

Jede Institution setzt sich mit bestimmten Aspekten der Geschichte der Archäologie im pazifischen Raum und mit Theorien zur Besiedlung und Migration Ozeaniens auseinander. Mittels der gemeinsamen Online-Ausstellung sowie eines dazugehörigen Katalogs (zunächst online, ab Herbst 2020 gedruckt) werden sie zusammengeführt.  

Das RJM präsentiert sogenannte Lapita-Topfscherben, die Pater Otto Meyer MSC (1877–1937) im Jahr 1909 auf Watom Island (Papua-Neuguinea) zufällig entdeckte und später nach Köln, Basel, Paris und Melbourne brachte. Meyer war einer der Ersten, der die Bedeutung dieser Funde für die Rekonstruktion der Besiedlung des Pazifiks erahnte und sich ihrer Erforschung widmete. Etwa 40 Jahre später stießen der Ornithologe und Anthropologe Edward W. Gifford und der Archäologe Richard Shutler Jr. auf ähnliche Scherben auf der 2.500 Kilometer entfernten Insel Neukaledonien und erkannten die Verbindung zu den früheren Funden Meyers.  

Die Fundstädte "Lapita" (lokal: Xapeta’a), ein Strand auf Neukaledonien, wurde später namengebend für eine Bevölkerungsgruppe, die nach heutigem Wissen vor etwa 3.200 Jahren v.H. von Südostasien aufbrach und eine der größten Flächen der Welt – den Pazifik – besiedelte.  

Die kleine Intervention zeigt eine Auswahl der Originalfundstücke Meyers sowie erläuternde historische und aktuelle Bilder der Grabungsstätte und geht auf die Bedeutung von Pater Otto Meyer für die Archäologie Ozeaniens ein. Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Kooperation mit der Australian National University, Canberra.  

Die virtuelle Ausstellung ist ab 1. März 2020 zu sehen unter: www.uncoveringpacificpasts.org.  

Kurator der Ausstellung ist Oliver Lueb.  

Die Ausstellung ist vom 3. März bis 28. Juni 2020 wie folgt geöffnet: dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr. Am ersten Donnerstag im Monat ist die Ausstellung bis 22 Uhr geöffnet, montags bleibt sie geschlossen. An Feiertagen kann die Ausstellung von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden.  

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit