Eigene Radspur zwischen Lindenstraße und Zülpicher Platz

Die Stadt Köln hat auf einem ersten Teilabschnitt im Kernbereich der Kölner Ringe eine Autospur in einen Radfahrstreifen umgewandelt. Der rund 450 Meter lange Abschnitt zwischen Zülpicher Platz und Lindenstraße wurde - zunächst als Pilotstrecke - in beiden Richtungen entsprechend umgebaut. Dahinter steckt der Plan, auf den Kölner Ringen zwischen der Bastei im Norden und dem Bayenturm im Süden eine möglichst einheitliche, komfortable Radverkehrsführung herzustellen. Hierzu gehört auch die durchgängige Einführung von Tempo 30 für den Autoverkehr.

Auf der nun für den Verkehr freigegebenen Pilotstrecke an Habsburgerring und Hohenzollernring war neben umfangreichen Markierungen auch die Erneuerung von zwei Ampelanlagen an den Kreuzungen Lindenstraße/Schaafenstraße und Beethovenstraße/Schaevenstraße erforderlich. Die Gesamtkosten für den Umbau liegen bei rund 650.000 Euro (570.000 Euro für die Ampelanlagen sowie je 40.000 Euro für den Straßenumbau und die Markierungsarbeiten).

Mit der Einführung der Pilotstrecke ergeben sich folgende Veränderungen:

  • Statt zwei Spuren für Autofahrer gibt es nun eine Fahrspur und ein Radfahrstreifen
  • Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern
  • Zwei neue Ampelanlagen mit gestaffelten Haltlinien für den Radverkehr entlang der Ringe, Aufstellflächen in den einmündenden Straßen und "indirekte" Linksabbieger für den Radverkehr
  • Der Radverkehr wird auf den kreuzenden Hauptachsen von Zülpicher Straße/Jahnstraße und Schaafenstraße/Lindenstraße auf der Fahrbahn geführt
  • Öffnung der Einbahnstraße Schaevenstraße für Radfahrende in Gegenrichtung mit "Grünpfeil-Regelung" für abbiegende Radfahrende nach rechts
  • Wegfall des Kurzzeitparkens in den Parktaschen. Dadurch entstehen ausreichende Ladezonen, so dass die Radfahrstreifen möglichst durchgehend frei bleiben. Für Kurzzeitparker gibt es ausreichende Kapazitäten in den umliegenden Parkhäusern
  • Von 48 Kurzzeitparkplätzen auf den Ringen stehen künftig 26 Flächen für das Laden und Liefern (tagsüber von 8 bis 19 Uhr) und als Bewohnerparkplätze (abends und nachts von 19 bis 8 Uhr) zur Verfügung. In den Abend- und Nachtstunden wird durch die Einführung der Bewohnerparkregelung die Parksituation für Bewohner gegenüber der bisherigen Regelung (Kurzzeitparkplätze 9 bis 23 Uhr) verbessert
  • 22 Kurzzeitparkplätze werden zu Flächen für das Fahrradparken umgewandelt. Dadurch stehen in diesem Bereich künftig insgesamt 234 Fahrradstellplätze zur Verfügung. Die bisher auf den Gehwegen vorhandenen 162 Fahrradabstellplätze werden abgebaut, um dort zusätzliche Flächen für mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger zu schaffen


Zum Hintergrund

Mit dem im Juni 2016 vom Verkehrsausschuss beschlossenen Radverkehrskonzept Innenstadt hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, auf den nördlichen und südlichen Kölner Ringen durch Markierungen eine verbesserte Radverkehrsführung herzustellen. Parallel dazu hat der Verkehrsausschuss beschlossen, die Forderungen des "10-Punkte-Plans" der Initiative "#RingFrei" zur Radverkehrsführung an den Kölner Ringen zu überprüfen und bei den zukünftigen Planungen zu berücksichtigen. In der Folge gab es mit der Initiative "#RingFrei" und dem ADFC mehrere Arbeitstreffen, bei denen Einzelheiten besprochen, konkretisiert und vereinbart wurden.  

Im vergangenen Jahr hat die Verwaltung dem Verkehrsausschuss ein Gesamtkonzept für die Entwicklung des Radverkehrs an den Kölner Ringen vorgelegt. Dieses wurde am 5. Dezember 2017 vom Ausschuss beschlossen.

Die Verwaltung ist derzeit mit insgesamt 5 "Arbeitspaketen" für die Ringe befasst:

  • Durchgängig Tempo 30 (Arbeiten erfolgen parallel zu den jeweiligen Abschnitten)
  • Pilotstrecke (Zülpicher Platz bis Lindenstraße)
  • Ringe Nord (Theodor-Heuss-Ring)
  • Ringe Süd (Rhein bis Barbarossaplatz)
  • Verkehrsuntersuchung Kernbereich (Lindenstraße bis Ebertplatz)

Tempo 30 ist in vielen Bereichen bereits umgesetzt und wird in den übrigen Bereichen sukzessive eingeführt. Das Arbeitspaket Ringe Nord wurde mit der Freigabe von breiten Radspuren auf dem Theodor-Heuss-Ring im Sommer 2018 umgesetzt. Aus dem Arbeitspaket Süd wird der Sachsenring in den nächsten Monaten realisiert. Die Verkehrsuntersuchung für den Kernbereich läuft derzeit, mit Ergebnissen ist bis Ende 2018 zu rechnen.    

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit