Zugang zur medizinischen Versorgung verbessert

Seit 1. April 2016 erhalten der Stadt Köln zugewiesene Geflüchtete die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Mit der elektronischen Gesundheitskarte können Geflüchtete, wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger auch, direkt in ärztliche Behandlung gehen, wenn sie akut erkrankt sind. Derzeit besitzen rund 4.400 von der Stadt Köln betreute Geflüchtete eine elektronische Gesundheitskarte.  

Ermöglicht wurde die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte durch die im August 2015 von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens und den Krankenkassen unterzeichnete Rahmenvereinbarung zur Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge gegen Kostenerstattung durch die Kommunen. Kommunaler Krankenkassen-Partner der Stadt Köln im Rahmen der Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge ist die DAK-Gesundheit.  

Vor Einführung der elektronischen Gesundheitskarte mussten Geflüchtete einmal im Quartal einen Krankenbehandlungsschein in Papierform im Amt für Soziales und Senioren abholen. Mit Einführung der elektronischen Gesundheitskarte wurde dieses Verfahren und damit der Zugang zur medizinischen Versorgung erheblich vereinfacht. Unmittelbar bei ihrer ersten Vorsprache beim Amt für Soziales und Senioren werden Geflüchtete von dort aus bei der DAK-Gesundheit angemeldet, die den Menschen die Karten später auch zuschickt. Auch Kinder und Minderjährige erhalten eine eigene Gesundheitskarte.  

Um die gesundheitliche Versorgung ab dem ersten Tag sicherzustellen und den zeitlichen Vorlauf zu überbrücken, den die Produktion der Gesundheitskarten beansprucht, erhalten die Empfänger zunächst einen vorläufigen Behandlungsschein der DAK-Gesundheit, mit dem sie ärztliche oder zahnärztliche Behandlungen unmittelbar in Anspruch nehmen können. Somit ist der Zugang zu erforderlichen ärztlichen Behandlungen jederzeit gewährleistet.  

Dem Amt für Soziales und Senioren und der DAK-Gesundheit ist es im Rahmen der außerordentlich guten Zusammenarbeit gelungen, einen geschützten elektronischen Datenaustausch zu entwickeln. Hierdurch konnte direkt von Beginn an erheblicher Aufwand durch manuelle Eingaben vermieden werden. Das elektronische Datenaustauschverfahren gewährleistet die schnellstmögliche Ausstellung der Gesundheitskarte. Geflüchtete profitieren von diesem vereinfachten und diskriminierungsfreien Zugang zu den Angeboten des Gesundheitssystems.  

Die elektronische Gesundheitskarte deckt neben der Behandlung von Erkrankungen auch Schutzimpfungen und medizinisch gebotene Vorsorgeuntersuchungen ab, denen im Sinne der Vermeidung beziehungsweise Früherkennung von Krankheiten besondere Bedeutung zukommt.  

Ein Jahr nach Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Köln erklärt NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens:

Köln hat als größte Stadt des Landes die Vorteile der elektronischen Gesundheitskarte für Flüchtlinge frühzeitig erkannt und kann nach einem Jahr Erfahrung eine rundum positive Bilanz ziehen. Das ist ein sehr gutes Signal und bestätigt noch einmal, wie richtig die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen war. Sie verbessert die gesundheitliche Versorgung der Flüchtlinge und entlastet die Kommune von Bürokratie und Kosten. Genau diese Win-win-Situation wollten wir ermöglichen. Die positiven Erfahrungen der Stadt Köln widerlegen alle Kritiker, die – teilweise auch aus politischen Gründen – die Rahmenvereinbarung ablehnen. Mein Dank gilt heute aber nicht nur der Stadt Köln, sondern auch den Krankenkassen, die sich bereit erklärt haben, die Versorgung dieser Menschen in die Hand zu nehmen und stets offen waren und sind, auftretende Probleme anzupacken und zu beheben.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker freut sich sehr über die erfolgreiche Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und die gelungene Kooperation mit der DAK-Gesundheit:

Unser Ziel, mit der elektronischen Gesundheitskarte die Voraussetzungen für eine professionelle, effiziente und effektive Gesundheitsversorgung zu schaffen und einen wichtigen Schritt zur Unterstützung der Integrationsbemühungen im Sinne der geflüchteten Menschen zu gehen, wurde mit vereinten Kräften und mit Bravour erreicht. 

Die elektronische Gesundheitskarte ermöglicht einen schnellen, direkten und unbürokratischen Zugang zur medizinischen Versorgung. Sie genießt bei allen Akteuren in Köln eine hohe Akzeptanz. Frühzeitige und wiederholte Informationsveranstaltungen der Stadt Köln mit Ärzten und Krankenhäusern unter Einbindung der Kassenärztlichen Vereinigung haben die elektronische Gesundheitskarte zu einer wichtigen Unterstützung für Geflüchtete in Köln werden lassen.  

Gemeinsam mit der DAK Gesundheit, einem kompetenten und verlässlichen Partner, ist es gelungen, die elektronische Gesundheitskarte in Köln zu diesem Erfolgsprojekt werden zu lassen. Ich freue mich sehr, dieses hervorragende Beispiel einer gelungenen und erfolgreichen Kooperation mitgestaltet zu haben,

sagt Stephan Santelmann, Leiter des Amtes für Soziales und Senioren der Stadt Köln.  

Wilhelm Meis, Leiter des Regionalzentrums Köln der DAK-Gesundheit, sagt:

Wir als DAK-Gesundheit halten es für moralisch geboten, politisch sinnvoll und ökonomisch vernünftig, sich an der Ausgabe der eGK für Flüchtlinge/Asylbewerber zu beteiligen. Wir unterstützen dabei die Kommunen bei der bisherigen bürokratischen und schwierigen Regelung und sorgen so für eine kostensparende Entlastung der für die Versorgung der Flüchtlinge verantwortlichen Kommunen. 

Informationen zur elektronischen Gesundheitskarte hat die DAK-Gesundheit in einem mehrsprachigen Merkblatt zusammengestellt. Es ist unter anderem auf Arabisch, Französisch und in Dari erhältlich. Als zusätzliches Angebot hat die DAK-Gesundheit eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet, in der Geflüchtete sich informieren und beraten lassen können. Diese befindet sich in der Weyerstraße 79-83, 50676 Köln. Die Stelle ist montags, dienstags, donnerstags und freitags geöffnet, jeweils von 8 bis 12 Uhr.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit