Die Integrierte Gesamtschule Innenstadt hat am Schulstandort Frankstraße einen Erweiterungsbau erhalten. Im April 2021 haben wir mit dem Bau der Erweiterung begonnen, Ende Oktober 2022 wurde der Rohbau fertiggestellt und das Richtfest gefeiert. Daran haben sich der Innen- und Dachausbau angeschlossen. Der Neubau beinhaltet eine Einfachturnhalle, die halb im Untergeschoss abgesenkt ist. Der Verwaltungstrakt und eine Mensa fanden unter dem Satteldach Platz. Um einen raumprägenden architektonischen Akzent zu setzen, sind die Stahlfachwerkträger im offenen Dachraum sichtbar geblieben. Seit Oktober 2023 und damit zwei Monate vor dem Terminplan, ist alles baulich fertig. Bis Ende des ersten Quartals 2024 werden noch die Außenanlagen abschließend hergerichtet.

Parallel zum Bau haben wir einige Bereiche des denkmalgeschützten Gebäudes saniert. Das Gebäude stammt aus den 1950er Jahren und wurde erstmals in den 1970er Jahren erweitert. Die Sanierung geschah vor allem mit Blick auf den Brandschutz, der technischen Ausrüstung und der Datentechnik, die den modernsten Anforderungen angepasst wurden. Den Neubau haben wir klimaschonend in Anlehnung an den Passivhausstandard erstellt. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 44 Millionen Euro. 

© LINK+PARTNERS Architekten GmbH
© Timm Bourry / Stadt Köln
© Timm Bourry / Stadt Köln

Außergewöhnliche römische Funde

© Ulrich Karas RGM
freigelegter römischer Entwässerungskanal

Eine besondere Herausforderung bei Planung und Bau war neben der engen innerstädtischen Lage die Realisierung während des laufenden Schulbetriebs. Auch die Anforderungen des Denkmalschutzes waren herausfordernd. Zu den vorbereitenden Bodenarbeiten gehörten neben der Suche nach Blindgängern auch archäologische Grabungen. Die Archäologische Bodendenkmalpflege hatte 2021 in der Frankstraße zwei außergewöhnliche römische Funde freigelegt. Dabei handelte es sich um ein sehr gut erhaltenes Teilstück der römischen Fernstraße Köln – Trier – Lyon, das in einem rund 18,50 Meter breiten Querprofil freigelegt wurde sowie ein etwa 16 Meter langes römisches Kanalbauwerk. 

Einzigartig in der heutigen Innenstadt ist die vollständige Erhaltung des römischen Straßenkörpers. Er ist im Laufe der Jahrhunderte römischer Nutzung durch wiederholtes Aufbringen von Kiesschichten auf über einen Meter Höhe angewachsenen und leicht aufgewölbt. In einem frühen Ausbauzustand wurde er beidseitig von Entwässerungsgräben begleitet. Von der Benutzung der Straße zeugen tief in die oberste Straßenschicht eingefahrene Wagenspuren. 

© Ulrich Karas

Bis Anfang Oktober 2022 wurde der besondere Fund in der Landesausstellung "Roms fließende Grenzen – Rom am Rhein" im Kulturzentrum am Neumarkt ausgestellt. Danach ging er in die Obhut des Römisch-Germanischen Museums. Die Erhaltung des Kanals an Ort und Stelle war leider nicht möglich. Während die römische Straße bereits bei früheren archäologischen Ausgrabungen beim Bau der Schule angeschnitten wurde, war das bei den Grabungen für den Erweiterungsbau freigelegte unterirdische Kanalbauwerk bisher unbekannt.

Weitere Informationen

Die Baumaßnahme ist Bestandteil des vom Rat beschlossenen Maßnahmenpakets zum beschleunigten Schulbau und wird mit einem Generalunternehmen verwirklicht.

Kölner Schulbauprojekte mit General- oder Totalunternehmen Integrierte Gesamtschule Innenstadt am Standort Severinswall

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