Die Integrierte Gesamtschule Innenstadt erhält am Schulstandort Frankstraße einen Erweiterungsbau. Der Neubau beinhaltet eine Einfachturnhalle, die halb im Untergeschoss abgesenkt ist. Der Verwaltungstrakt und eine Mensa werden unter dem Satteldach Platz finden. Um einen raumprägenden architektonischen Akzent zu setzen, werden die Stahlfachwerkträger im offenen Dachraum sichtbar bleiben.
Im April 2021 haben wir mit dem Bau der Erweiterung begonnen, Ende Oktober 2022 wurde der Rohbau fertiggestellt und somit konnte nun das Richtfest gefeiert werden. Es schließen sich noch der Innen- und Dachausbau und die Herrichtung der Außenanlagen an. Im Januar 2024 soll alles baulich fertig sein. Parallel zum Bau sanieren wir einige Bereiche des denkmalgeschützten Gebäudes aus den 1950er Jahren. Dies geschieht vor allem mit Blick auf den Brandschutz, der technischen Ausrüstung und der Datentechnik, die den modernsten Anforderungen angepasst werden. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 44 Millionen Euro. Der Neubau wird klimaschonend in Anlehnung an den Passivhausstandard erstellt.
Außergewöhnliche römische Funde
Eine besondere Herausforderung bei Planung und Bau sind für uns neben der engen innerstädtischen Lage die Realisierung während des laufenden Schulbetriebs. Auch die Anforderungen des Denkmalschutzes sind herausfordernd. Zu den vorbereitenden Bodenarbeiten gehörten neben der Suche nach Blindgängern auch archäologische Grabungen. Die Archäologische Bodendenkmalpflege hatte 2021 in der Frankstraße zwei außergewöhnliche römische Funde freigelegt. Dabei handelt es sich um ein sehr gut erhaltenes Teilstück der römischen Fernstraße Köln – Trier – Lyon, das in einem rund 18,50 Meter breiten Querprofil freigelegt wurde sowie ein etwa 16 Meter langes römisches Kanalbauwerk.
Einzigartig in der heutigen Innenstadt ist die vollständige Erhaltung des römischen Straßenkörpers. Er ist im Laufe der Jahrhunderte römischer Nutzung durch wiederholtes Aufbringen von Kiesschichten auf über einen Meter Höhe angewachsenen und leicht aufgewölbt. In einem frühen Ausbauzustand wurde er beidseitig von Entwässerungsgräben begleitet. Von der Benutzung der Straße zeugen tief in die oberste Straßenschicht eingefahrene Wagenspuren.
Bis Anfang Oktober 2022 wurde der besondere Fund in der Landesausstellung "Roms fließende Grenzen – Rom am Rhein" im Kulturzentrum am Neumarkt ausgestellt. Danach ging er in die Obhut des Römisch-Germanischen Museums über. Die Erhaltung des Kanals an Ort und Stelle war leider nicht möglich.
Das Gebäude an der Frankstraße stammt ursprünglich aus den 1950er Jahren und wurde erstmals in den 1970er Jahren erweitert. Während die römische Straße bereits bei früheren archäologischen Ausgrabungen beim Bau der Schule angeschnitten wurde, war das bei den aktuellen Grabungen freigelegte unterirdische Kanalbauwerk bisher unbekannt.
Weitere Informationen
Die Baumaßnahme ist Bestandteil des vom Rat beschlossenen Maßnahmenpakets zum beschleunigten Schulbau und wird mit einem Generalunternehmen verwirklicht.