Das rund 5 Hektar umfassende Quartier ist zentraler Baustein der städtebaulichen Gesamtentwicklung im Mülheimer Süden. Es liegt zwischen der Deutz-Mülheimer Straße und dem Auenweg. Aufgrund der Lage im Gesamtraum, des historischen Gebäudebestandes sowie des industriegeschichtlichen Hintergrundes hat die dortige Stadtentwicklung besondere Bedeutung.

© Stadt Köln/Thomas Zimmer

Das Otto-Langen-Quartier umfasst einen Großteil des ehemaligen Gießereigeländes der Deutz AG. Dort ist eine nahezu vollflächige Bebauung mit Werkshallen, Produktions- und Verwaltungsgebäuden heute noch erhalten. Einige der Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Das Bebauungsplanverfahren haben wir 2016 – zunächst unter dem Namen "Möhring-Quartier" – eingeleitet. Nach der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung hat der Stadtentwicklungsausschuss 2018 den Teilvorgabenbeschluss für ein geändertes städtebauliches Konzept gefasst. Der Name änderte sich in "Otto-Langen-Quartier". 

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KHD-Verwaltungsgebäude

Der Großteil der Flächen befindet sich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen des Vorkaufsrechts haben wir Anfang 2021 das Grundstück der ehemaligen KHD-Verwaltung an der Deutz-Mülheimer Straße erworben. Der Stadtentwicklungsausschuss hat uns beauftragt, die Voraussetzungen eines Direkterwerbs der landeseigenen Flächen zu prüfen. 

Informationen zum Bauleitplanverfahren
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Innenansicht Möhring-Halle
© Dirk Dratsdrummer
Möhring-Halle
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Werksmauer am Auenweg

Ziel der Planung

© Dirk Dratsdrummer
Blick in die alten Industriehallen

Unser Ziel ist es, für das früher industriell genutzte Gebiet die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein gemeinwohlorientiertes, gemischt genutztes, urbanes Quartier mit einem Nutzungsmix aus Kultur, Gewerbe und Wohnen zu entwickeln. Im Otto-Langen-Quartier können nach dem Planungsstand von April 2022 bis zu 400 Wohnungen entstehen. Hierbei müssen die Vorgaben aus dem "Kooperativen Baulandmodell" berücksichtigt werden, insbesondere die Schaffung von 30 Prozent gefördertem Wohnungsbau. 

Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen die denkmalgeschützten und erhaltenswerten Industriebauten, die in ihrer besonderen Ausprägung und Vielzahl einzigartig im Stadtgebiet sind. Neben den Vorgaben des Denkmalschutzes und dem Umgang mit der erhaltenswerten Bausubstanz sowie die Vorgaben des "Kooperativen Baulandmodell" müssen wir eine Reihe weiterer Planungsziele und Vorgaben berücksichtigen. Diese sind neben der Gemeinwohlorientierung auch die Erschließungs- und Mobilitätsfragen. Wichtig sind auch die Freiraumgestaltung mit öffentlichen Grünflächen und Spielplätzen sowie die Vernetzung mit den umliegenden Quartieren.

Flächen im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen

Ein Großteil der Flächen im Otto-Langen-Quartier ist im Eigentum der NRW.Urban GmbH & Co. KG, die im Treuhandauftrag des Landes Nordrhein-Westfalen handelt. Diese möchte die landeseigenen Flächen im Otto-Langen-Quartier verkaufen. In Abstimmung mit uns möchte das Land hierfür ein europaweit offenes Bieterverfahren durchführen. Das zweistufige Verfahren besteht aus einem Qualitätswettbewerb und einem anschließenden Preiswettbewerb.

Im Vorfeld der Ausschreibung wird das Land zusammen mit uns Ziele und Planungsvorgaben erarbeiten, die Bestandteil der Ausschreibung werden. Dabei sollen im ersten Schritt auch Perspektiven für die angrenzende städtische Grundstücksfläche des ehemaligen KHD-Verwaltungsgebäudes entwickelt werden.

Wenn das Wettbewerbsverfahren abgeschlossen ist, werden wir auf der Grundlage des Wettbewerbsergebnisses das Bebauungsplanverfahren fortführen.

Derzeit prüfen wir die Voraussetzungen für einen Direkterwerb der landeseigenen Flächen. Solange wird das geplante Verkaufsverfahren ausgesetzt.

Fokus auf Gemeinwohlorientierung

Der Rat hat in seiner Sitzung am 4. Februar 2021 als Zielsetzung beschlossen, das Otto-Langen-Quartier zu einem gemeinwohlorientierten gemischten, urbanen Quartier mit einem Nutzungsmix aus Kultur, Gewerbe und Wohnen zu entwickeln. Im Vergabeverfahren zum Grundstücksverkauf und dem anschließenden Bebauungsplanverfahren werden wir einen Fokus auf die gemeinwohlorientierte Entwicklung legen. Derzeit erarbeiten wir für das Vergabeverfahren die Grundlagen hierzu. Dabei prüfen und legen wir sowohl Art und Umfang der gemeinwohlorientierten Entwicklung fest als auch die Anforderungen an Betreibende, die Umsetzung sowie die mögliche Finanzierung der gemeinwohlorientierten Nutzungsziele.

Industriegeschichte und Denkmäler