Interimsspielstätte für Oper und Musical gesichert
Die Erledigung der Restarbeiten, insbesondere im Opernhaus, hat deutlich an Fahrt aufgenommen. Das weist der aktuelle Monatsbericht der Sanierung der Bühnen Köln für November und Dezember 2024 aus. Seit Übernahme des neuen Sanierungsteams am 1. Juli 2024, bestehend aus dem Technischen Betriebsleiter Markus Greitemann, Beigeordneter für Planen und Bauen der Stadt Köln, und Projektleiter Prof. Jürgen Marc Volm, wurden bereits rund 40 Prozent der offenen Restleistungen im Teilbereich Oper erledigt. Der Fertigstellungsgrad des Opernhauses insgesamt liegt aktuell bei rund 85 bis 90 Prozent.
Bei der Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz liegt die Priorität auf der Fertigstellung des Opernhauses, dann auf dem Schauspielhaus und sodann bei Kinderoper und Kleinem Haus. Bei Übernahme der Aufgabe der Fertigstellung der Bühnensanierung hatte das Sanierungsteam die Großbaustelle in diese Teilbereiche unterteilt. Durch die Unterteilung und Priorisierung wurde Komplexität aus dem Großprojekt genommen und eine verlässliche Steuerung der Baumaßnahmen gewährleistet. Die genannten Bereiche wurden in den letzten Monaten nacheinander hinsichtlich der erforderlichen Restarbeiten betrachtet und mit der Abarbeitung begonnen. Nach dem Fokus auf das Opernhaus ist Ende November 2024 auch die Abarbeitung der Restleistungen des Schauspielhauses gestartet, gefolgt von der Kinderoper und dem Kleinen Haus im Januar 2025.
Alle zwölf Teilprojekte des Ensembles sind inzwischen mit Teilprojektleitern besetzt und das Nachtragswesen wurde beschleunigt. Die Projektteams des Projektsteuerers zarinfar GmbH sowie des Fertigstellungsmanagements der Schwab.Engineers wurden in den vergangenen Monaten reduziert. Ende 2024 sind die Bühnen der Stadt Köln mit der zarinfar GmbH übereingekommen, die Zusammenarbeit mit Wirkung zum 30. Juni 2025 einvernehmlich zu beenden. Die bisherigen Aufgaben des Projektsteuerers wurden auf das bestehende Projektteam umverteilt. Der Zeitplan für die Inbetriebnahmen aller Anlagen- und Gebäudeteile wird derzeit in Abhängigkeit der baulichen Fertigstellung finalisiert. Weitere Informationen zur baulichen Fertigstellung werden Ende des ersten Quartals 2025 übermittelt.
Um das Staatenhaus als Musicalstandort zu nutzen, hatte mit Ratsbeschluss vom 13. November 2014 die BB Group GmbH (heute ATG Entertainment GmbH) den Zuschlag erhalten; der GmbH sollte ein Erbbaurecht für die Nutzung eingeräumt werden. 2015 haben der Hauptausschuss und nachfolgend der Rat jedoch beschlossen, dass die Bühnen das Staatenhaus Köln ab Oktober 2015 zunächst als Interimsspielstätte nutzen können, mit der BB Group wurde über einen späteren Besitzübergang verhandelt. Zwischenzeitlich sind die Verhandlungen über den Abschluss des Erbbaurechtsvertrags zwischen der ATG und der Stadt Köln weit fortgeschritten und sollen zeitnah zum Abschluss gebracht werden. Die Nutzung des Blauen Zeltes am Breslauer Platz ist durch die Gleiserweiterung der DB zeitlich begrenzt.
Um den Bürger*innen sowohl ein Opern-, als künftig auch ein Musicalangebot in Köln zu unterbreiten, ist eine Koexistenz zwischen dem Musicalbetreiber der ATG Entertainment GmbH und der Sparte Oper der Bühnen Köln im Staatenhaus notwendig. Während die Oper weiterhin in ihrer Interimsspielstätte spielt, soll ATG ab Januar 2026 mit baulichen Veränderungen am Standort beginnen können. Die Zeit der Koexistenz ist von Januar bis Juli 2026 geplant, die Arbeiten in dieser Zeit sollen aus Publikumssicht möglichst geringe Veränderungen bedeuten. Die Säle 1 und 2 des Staatenhauses stehen als Spielstätten für die Oper zur Verfügung. Die Kinderoper wird ihre Planung auf eine mobile Produktion für Grundschulen sowie eine Kooperation mit der Comedia umstellen.
Die Herrichtungskosten der Sicherstellung der Koexistenz von Oper und ATG im Staatenhaus machen eine Aufstockung des eingeplanten Interimsbudgets in Höhe von 850.000 Euro erforderlich. Eine entsprechende Beschlussvorlage, SessionNet | Sicherung des Interimsspielbetriebs der Oper / "Interim VII – vorgezogene Maßnahmen" / Koexistenz am Staatenhaus, wird dem Rat für seine Sitzung am 13. Februar 2025 vorgelegt.