Vier Schulstraßen nach positiver Pilotphase dauerhaft eingerichtet
Die Stadt Köln hat die Schulstraßen, die seit 2023 an vier Schulstandorten als Pilotprojekt eingeführt wurden, nach der positiv verlaufenen Pilotphase dauerhaft eingerichtet. Die dafür notwendige "Teileinziehung" wurde in den vergangenen Sitzungen der jeweiligen Bezirksvertretungen beschlossen und tritt nach öffentlicher Bekanntmachung am Donnerstag, 31. Oktober 2024, in Kraft.
Als eine der ersten Kommunen in Deutschland startete die Stadt Köln im Jahr 2023 das Pilotprojekt "Schulstraße", das bundesweit Beachtung findet. Seit dem Start werden die Straßen im Umfeld von vier Grundschulen vor Schulbeginn und zum Schulende für den Autoverkehr gesperrt. Die Auswertung des Pilotprojekts hat gezeigt, dass Schulstraßen ein äußerst wertvolles Instrument sind, um die Verkehrssicherheit insbesondere für die Schüler*innen zu steigern und die selbständige Mobilität der Kinder zu fördern.
Die positiven Ergebnisse aus dem Pilotprojekt "Schulstraße", und die Empfehlungen des Landes NRW für die Umsetzung bestärken uns darin, diesen Weg weiterzugehen. Ein besonderer Dank geht an die engagierten Eltern und Schulen, deren Unterstützung und Mitwirkung entscheidend für den Erfolg der Schulstraßen sind. Auf ihr Engagement setze ich auch weiterhin, um die Schulstraßen erfolgreich und für alle nutzbringend zu betreiben,
so Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln.
Betroffene Schulen und Straßen:
- Vincenz-Statz-Grundschule (Lindenbornstraße – Ehrenfeld)
- Maria-Montessori-Schule (Am Pistorhof – Ossendorf)
- Rosenmaarschule (Am Rosenmaar, Heidenrichstraße, Sengbachweg, Edelrather Weg – Höhenhaus)
- Gemeinschaftsgrundschule Diesterwegstraße (Fritz-Schu-Straße und Diesterwegstraße – Brück)
Mit der dauerhaften Einführung wurde auch die Beschilderung verändert. Statt des bisherigen "Einfahrt verboten"-Schildes gibt es nun ein "Verbot für Kraftfahrzeuge"-Schild, das durch Zeitangaben ergänzt wird. Diese Maßnahmen richten sich nach den Empfehlungen des Verkehrsministeriums NRW, das Anfang 2024 ein Schreiben veröffentlichte, das den rechtlichen Rahmen für die dauerhafte Umsetzung von Schulstraßen festsetzte.
Die Verkehrsversuche zu den Schulstraßenprojekten haben bereits aufgezeigt, dass auch die Erreichbarkeit von den anliegenden Privatgrundstücken zu berücksichtigen ist. Im Schritttempo und mit aller Vorsicht ist das Befahren den Anlieger*innen per Allgemeinverfügung in den Sperrzeiten erlaubt worden. Allgemeine Rücksichtnahme ist und bleibt das A und O im Umfeld von Schulstandorten,
sagt Patric Stieler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement.
Die Stadt Köln veröffentlichte bereits eine umfassende Evaluierung des Pilotprojekts. Die Ergebnisse zeigen: Die Schulstraßen wurden von den beteiligten Schulen, Eltern und Kindern überwiegend positiv bewertet. Insbesondere die Sicherheitswahrnehmung vor den Schulen hat sich deutlich verbessert.
Ein hohes Verkehrsaufkommen vor den Schulen veranlasst immer mehr Eltern dazu, ihre Kinder mit dem Auto zu bringen. Mit der Einführung der Schulstraßen konnten wir den Hol- und Bringverkehr sowie den Durchgangsverkehr erheblich reduzieren und eine sicherere Alternative zum "Elterntaxi" schaffen,
sagt Marco Walther, Lehrer an der Vincenz-Statz-Grundschule, Lehrkräfteteam des Arbeitskreises "mobile Kids". Die Schule hat bereits seit 2019 Aktionen zur Schulstraße mit "Kidical Mass" Köln durchgeführt.
Nach Bedarf werden vor Ort mobile Absperrbaken aufgestellt, um nur den berechtigten Verkehr, wie Anwohner*innen, zuzulassen. Begleitend zu den Schulstraßen bleibt es zudem wichtig, dass die beteiligten Schulen wiederkehrend Aufklärungsarbeit gemeinsam mit den Eltern und Schüler*innen zum Thema Schulstraße, Elterntaxis sowie sichere und umweltfreundliche Mobilität durchführen.
Für weitere Schulstraßen soll ein Gesamtkonzept entwickelt werden. Jede Schule und deren Umgebung muss einer Einzeluntersuchung für die Eignung als Schulstraße unterzogen werden.