Stadt fördert Projekte zur Gewaltprävention und zum Abbau von Diskriminierung
Der Ausschuss für Soziales und Senior- innen hat über die Förderung von Projekten, die zum Abbau von Diskriminierung und Gewalt gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- oder intergeschlechtlichen Menschen (kurz "LSBTI" oder "queer") beitragen, entschieden. Im Rahmen des LSBTI-Förderprogramms der Stadt Köln wurde für insgesamt 15 verschiedene Projekte ein Gesamtbudget in Höhe von 70.000 Euro bewilligt.
Die Zahl registrierter Fälle von Hasskriminalität gegen queere Menschen ist bundesweit kontinuierlich angestiegen. Wie aus der Mitte Mai von Bundesinnenministerium und Bundeskriminalamt veröffentlichten Statistik zu politisch motivierter Kriminalität (PMK) hervorgeht, hat sich im vergangenen Jahr die Anzahl der gemeldeten Fälle im Bereich "sexuelle Orientierung" um die Hälfte erhöht. Im Bereich "geschlechtsbezogene Diversität" hat sich die Zahl der registrierten Fälle sogar mehr als verdoppelt. Hinzu kommt, dass die Behörden von einem hohen Dunkelfeld ausgehen müssen, da viele Betroffene queerfeindliche Straftaten nicht zur Anzeige bringen.
Auch in Köln kommt es immer wieder zu Ausgrenzung, Anfeindungen und Angriffen von Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität, dazu zählen queerfeindliche Vorfälle an Schulen genauso wie Übergriffe im öffentlichen Raum oder im familiären Umfeld. Das LSBTI-Förderprogramm der Stadt Köln soll verschiedenen Gruppen und Vereinen einen Anreiz schaffen, queerfeindlicher Gewalt und Diskriminierung entgegenzuwirken und betroffene Menschen zu schützen.
Die Höhe der einzelnen Projektförderungen liegt zwischen 2.100 Euro und 6.000 Euro. Die Projekte können zum 1. Dezember 2024 starten und werden bis maximal zum 30. November 2025 weitergeführt. Gefördert werden ausschließlich Projekte, die der Förderrichtlinie entsprechen. Es sind Projekte von Vereinen und Gruppen aus den Kölner LSBTI-Communities als auch solche, die von Vereinen und Institutionen der Kölner Stadtgesellschaft oder von Bildungsträgern initiiert wurden, die nicht Teil der LSBTI-Communities sind. Sie alle decken eine Bandbreite an Themen, Methoden und Zielgruppen ab. Dazu zählen unterschiedliche Workshops und Veranstaltungen zum Abbau von Queerfeindlichkeit an Schulen, die für Schulklassen oder Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte angeboten werden. Ebenfalls gefördert werden Projekte zur Stärkung der Antidiskriminierungsarbeit im Jugend-, Bildungs-, Gesundheits- und Seniorenbereich, die sich auch an Fachkräfte und Multiplikator*innen richten sowie Projekte, die zur Erhöhung der Akzeptanz von queeren Menschen beitragen, die zum Beispiel aufgrund ihrer HIV-Infektion, ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Religionszugehörigkeit oder ihres Alters von Mehrfachdiskriminierung oder Stigmatisierung bedroht sind. Fördermittel gehen außerdem an Projekte, die queere Menschen in einem geschützten Rahmen ("Safer Spaces") stärken und vor weiterer Diskriminierung schützen sollen.