Produkte aus Fairem Handel müssen im Einklang mit den Kriterien der Resolution über Fairen Handel und Entwicklung des Europäischen Parlaments (A6-0207/2006) hergestellt werden.

Als Grundsätze des Fairen Handels, um die Gefahr des Missbrauchs auszuschließen, nennt die Resolution folgende Kriterien, wie sie von der Fair Trade-Bewegung in Europa definiert wurden:

  • einen fairen Preis, der einen fairen Lohn garantiert, welcher die Kosten der nachhaltigen Erzeugung und die Lebenshaltungskosten deckt, und mindestens so hoch sein muss wie der Fair Trade-Mindestpreis plus Zuschlag, sofern ein solcher von den internationalen Fair Trade-Vereinigungen festgelegt worden ist
  • teilweise Vorauszahlungen, wenn die Erzeugerinnen und Erzeuger dies wünschen
  • langfristige stabile Beziehungen zu den Erzeugerinnen und Erzeugern und Beteiligung der Erzeugerinnen und Erzeugern an der Festlegung der Fair Trade-Standards
  • Transparenz und Rückverfolgbarkeit während der gesamten Lieferkette, um eine angemessene Information der Verbraucher zu gewährleisten
  • Produktionsbedingungen, die den acht Kernübereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO - International Labour Organization) entsprechen
  • Achtung der Umwelt, Schutz der Menschenrechte und insbesondere der Frauen- und Kinderrechte und Achtung traditioneller Produktionsmethoden, die die wirtschaftliche und soziale Entwicklung fördern
  • Kapazitätsaufbau und Stärkung der Fähigkeiten der Erzeugerinnen und Erzeugern, insbesondere der Klein- und Grenzerzeuger, sowie der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Entwicklungsländern, ihrer Organisationen sowie der jeweiligen Gemeinschaften, um die Nachhaltigkeit des Fairen Handels zu gewährleisten
  • Unterstützung von Produktion und Marktzugang für die Erzeugerorganisationen
  • Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung in Bezug auf die Fair Trade-Produktion und die Handelsbeziehungen, die Aufgaben und Ziele des fairen Handels und die bestehende Ungerechtigkeit internationaler Handelsregelungen
  • Überwachung und Verifizierung der Einhaltung dieser Kriterien, wobei Organisationen im Süden eine größere Rolle spielen müssen, damit die Kosten gesenkt werden und eine stärkere lokale Beteiligung am Zertifizierungsprozess erreicht wird
  • regelmäßige Beurteilungen der Auswirkungen von Fair Trade-Maßnahmen

Die Produkte sollten möglichst auch aus ökologischem Anbau stammen.

Die Produkte müssen dementsprechend ausgewiesen werden (zum Beispiel auf Speisekarten).