Durch den RestCent-Wettbewerb werden Corona-Hilfsprojekte in sieben weiteren Partnerstädte mit insgesamt knapp 43.000 Euro unterstützt.

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Schlagzeilen aus verschiedenen Medien zu den aktuellen Corona-Lockerungen

In fast allen Partnerstädten werden die strengen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 sukzessive gelockert. In Europa sind mit Beginn der Hauptreisezeit nahezu alle Grenzen wieder frei passierbar. Trotzdem bleibt die Bedrohung durch das Corona-Virus und das Risiko einer zweiten Ausbruchswelle bestehen. Nach wie vor arbeitet der Gesundheitssektor unter besonders erschwerten und extrem fordernden Bedingungen. Auch besonders bedürftige und zur Risikogruppe zählende Menschen brauchen ein Mehr an Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Im Sinne von grenzüberschreitender Solidarität haben zunächst die vier europäischen Partnerstädte

  • Barcelona
  • Lille
  • Liverpool
  • Turin

jeweils eine Spende über 10.000 Euro aus den RestCent-Mitteln erhalten. Mittel, die auf Spenden von Beschäftigen der Stadt Köln und stadtbeteiligter Gesellschaften basieren. Mehr dazu unter dem nachfolgenden Link.

Alle Infos zur Hilfe der Partnerstädte Barcelona, Turin, Lille und Liverpool und zur RestCent-Aktion

RestCent-Wettbewerb: Städtepartnerschaftsvereine rufen zu Spenden für Corona-Hilfsprojekte auf

Gekoppelt an diese vier Spenden für Corona-Hilfsprojekte, wurde der RestCent-Wettbewerb für die zivilgesellschaftlichen Kölner Städtepartnerschaftsvereine ausgerufen: Schaffen sie es, für ein gemeinnütziges Corona-Hilfsprojekt in ihrer Partnerstadt mindestens 2.500 Euro an Spenden zu sammeln, wird der Betrag um weitere 1.000 Euro aus dem RestCent-Aufkommen aufgestockt.

Ein Wettbewerb, dem sich die Städtepartnerschaftsvereine engagiert und äußerst erfolgreich gestellt haben. Insgesamt wurden mit heutigem Stand rund 35.500 Euro an Spenden gesammelt. Ein Gesamtbetrag, der um weitere 7.000 Euro aus RestCent-Mitteln aufgestockt und für folgende Hilfsprojekte zur Bewältigung der Corona-Krise in den Partnerstädten eingesetzt wird.

 

Der Städtepartnerschaftsverein Köln-Istanbul hat mithilfe seines Spendenaufrufs 2.500 Euro gesammelt. Mit der Gesamtsumme von 3.500 Euro wird das Krankenhauspersonal der Cerrapasaklinik in Istanbul unterstützt. 

Aufgrund der Schließung der Warmküchen und Kantinen, kann sich das medizinische Pflegepersonal derzeit nur noch von kalten Zwischenmahlzeiten wie Sandwiches und Ähnlichem ernähren. Viele Beschäftigte in der Pflege sind zum Schutz der eigenen Angehörigen temporär zudem in Heime und Sammelunterkünfte umgezogen, wo außerhalb der Dienste ebenfalls keine Versorgung mit warmen Mahlzeiten zur Verfügung steht. Rahmenbedingungen, die die krisenbedingte ohnehin extrem hohe Arbeitsbelastung nochmals verschärfen. Um gerade diese systemerhaltenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser schweren Zeit zum Wohle der eigenen Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu helfen, werden mit den Spenden Lieferungen von warmen Speisen an das Personal ermöglicht.

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Spendenaufrufe der Kölner Städtepartnerschaftsvereine Köln-Istanbul und Köln-Wolgograd

Der Städtepartnerschaftsverein Köln-Wolgograd hat gut 6.400 Euro für das seit 2002 laufende und vom Rat seinerzeit angestoßene Hilfsprojekt für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter gesammelt.

Die ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sind durch ihr ohnehin isoliertes Leben und die Abhängigkeit von Kontakten in dieser Zeit besonders stark betroffen. Aber auch die aus dem Hilfsprojekt regelmäßig finanzierten Sozialbetreuerinnen und Sozialbetreuer gehören durch das eigene Alter und bestehende Vorerkrankungen mittlerweile zur Risikogruppe, was ihre Arbeit vor neue Herausforderungen stellt und mit Ängsten verbunden ist. 

Mit den Spendengeldern kann einerseits sichergestellt werden, dass zumindest die 100 bedürftigsten ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter auch weiterhin ausreichend mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln versorgt werden. Andererseits werden die Spenden dazu verwendet, die Betreuerinnen und Betreuer mit entsprechender Schutzkleidung auszustatten, um die so wichtige Arbeit fortführen zu können.

Der Städtepartnerschaftsverein Köln-Corinto/El-Realejo hat Spenden in Höhe von insgesamt 7.800 Euro für die Institution Centro de Menores in Corinto gesammelt.

Aufgestockt um die 1.000 Euro RestCent-Mittel, werden aus dem Gesamtbetrag Hygieneartikel sowie die laufenden Kosten für die Aufrechterhaltung des Betriebs des Katastrophenschutzzentrums einschließlich notwendiger Kleinreparaturen und Anschaffungen finanziert. Ein Teil des Geldes fließt in Aufklärungsmaterial über das Corona-Virus und den Schutz vor einer COVID-19-Erkrankung, das an die Bürgerinnen und Bürger verteilt wird. Zudem werden auch die von Corona betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Jugendliche im Zirkusprogramm unterstützt, um eventuelle Einkommenseinbußen abzufedern und eine notwendige medizinische Betreuung sicherzustellen.

Auch der Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem hat über seinen Spendenaufruf einen Betrag in Höhe von 9.200 Euro gesammelt, um drei Corona-Hilfsprojekte in Bethlehem zu unterstützen: 

  • Die zivilgesellschaftliche Einrichtung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie Psychologinnen und Psychologen "Qader for Community Development" widmet sich der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Aufgrund der Corona-Pandemie befinden sich derzeit viele Betroffene in häuslicher Quarantäne, sodass sie die gewohnten Angebote der Einrichtung nicht wahrnehmen können. Mit einem Teil der Spenden kann die Versorgung mit Medikamenten, Hilfsgeräten und weiteren Rehabilitationsleistungen nun über Hausbesuche gewährleistet werden.
  • Im Seniorenheim Antonian Charitable Society leben 28 Seniorinnen und Senioren; 30 weitere ältere Menschen werden in der Tagespflege betreut. Um den regulären Betrieb auch derzeit aufrecht erhalten zu können, werden zusätzliche umfangreiche Hygieneartikel benötigt, die aus einem Teil des Spendenaufkommens beschafft werden können.
  • Ein kleiner Betrag geht an eine Familie in besonderer sozialer Notlage. Durch den Corona-bedingten Verlust des Arbeitseinkommens, fehlt das Geld für die medizinisch notwendige Behandlung eines Kindes. Um zumindest die Behandlungskosten für eine Reihe notwendiger schwerer Operationen decken zu können, erhält die Familie eine Unterstützung in Höhe von rund 1.000 Euro. 

Die vom Köln-Rio Städtepartnerschaftsverein gesammelten Spenden in Höhe von rund 4.000 Euro kommen der Favela Triangulo in Rio de Janeiro zugute.

Die Favela wurde Ende Februar bei einem schweren Hochwasser durch heftige Regenfälle fast vollständig weggeschwemmt. Hinzu kommt, dass wegen der Corona-Krise viele dort lebende Menschen ihre Einkommen verloren haben was die Lage nochmals verschärft. Die Partnerorganisation des Kölner Städtepartnerschaftsvereins vor Ort "Bola pra Frente" unterstützt, ergänzt durch die Spende der Kölner Freunde, die von äußerster Not betroffenen Menschen mit dem Notwendigsten: Matratzen, Holz, Lebensmitteln und Medikamente. 

Der Städtepartnerschaftsverein Köln-Tunis hat nach seinem online-Spendenaufruf Anfang Mai über knapp 3.000 Euro für das Mutter-Kind-Haus der "Association Diar Essebil" in Tunis gesammelt.

In dieser Einrichtung werden vor allem auch ledige Mütter und verlassene Säuglinge und Kleinkinder betreut. Damit die so wichtige Arbeit auch in der Corona-Krise fortgesetzt werden kann, sind für die tunesischen Mitarbeiterinnen und die Bewohnerinnen des Mutter-Kind-Hauses umfangreiche zusätzliche Hygienemaßnahmen notwendig, die aus der Spende finanziert werden können. Ebenso können die durch die Corona-Krise bedingten Spendenausfälle zum Unterhalt des Hauses teilkompensiert werden.

Die Deutsch-Französische Gesellschaft (DFG) wird in Lille mit ihren gesammelten Spenden in Höhe von 2.500 Euro dem "Service Relations Internationales" helfen.

Das Pendant zu den Akademischen Auslandsämtern an deutschen Hochschulen kümmert sich um alle Bereiche im internationalen Studierendenaustausch, so auch um die Belange von Studierenden während ihrer Auslandssemester in Lille. Mit der Spende kann der Service Relations Internationales Gast-Studierende, die Corona-bedingt in eine prekäre Lebenssituation geraten sind, unterstützen. 

Nicht Städtepartner- aber Klimapartnerschaft - Unterstützung erhalten auch die Menschen in Yarinacocha (Peru)

Wir pflegen neben den Kölner Klimapartnerschaften mit den Partnerstädten Rio de Janeiro und Corinto/El Realejo seit 2017 eine Klimapartnerschaft mit Yarinacocha/Peru. Nach Brasilien ist Peru auf dem südamerikanischen Kontinent am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen. Das Land zählt offiziell inzwischen weit über 225.000 Infizierte und über 7.000 an den Folgen von COVID-19 Verstorbene. (Stand: Juni 2020) 

 

Der Distrikt Yarinacocha im ostzentralperuanischen Region Ucayali ist besonders stark betroffen. Das Gesundheitssystem ist kollabiert, eine ärztliche Versorgung ist nur mit einfachsten Mitteln und nur für wenige Menschen möglich. Durch den Lockdown haben viele Menschen, die meist als Tagelöhner arbeiten, kein Einkommen mehr und sind auf Lebensmittelspenden angewiesen. Die Situation in den indigenen Gemeinden ist ähnlich schlimm, auch hier wütet das Corona-Virus. Bis auf einige Heilpflanzen gibt es dort jedoch noch nicht mal Medikamente und eine ärztliche Versorgung. Zudem kommt die gleichzeitige starke Verbreitung des Dengue-Fiebers, dessen Symptome sich mit denen von COVID-19 überlagern, noch verschlimmernd hinzu.

Die Nichtregierungsorganisation INFOE (Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie e. V.), die die Klimapartnerschaft mit Yarinacocha unterstützt, hat schon im April auf die besonders schwere Situation für die indigene Bevölkerung angesichts Corona-Pandemie aufmerksam gemacht und um Unterstützung für diese Menschen gebeten. Inzwischen hat der Verein 3.500 Euro gesammelt, um die notleidende Bevölkerung mit Schnelltests, Schutzausrüstung, Medikamenten und Lebensmittelrationen zu versorgen. Ein Betrag, der ebenfalls durch 1.000 Euro aus dem RestCent-Aufkommen aufgestockt wurde.

Alle Informationen zur Klimapartnerschaft Köln-Yarinacocha (Peru)
Eine Übersicht zu allen Kölner Städtepartnerschaftsvereinen finden Sie bei Cologne Alliance e. V.