© Stadt Köln / Markus Schnabel

Gewerbe- und Industriegebiete weiterentwickeln

Die Nachfrage nach Gewerbeflächen durch Unternehmen, die sich in Köln an-, umsiedeln oder erweitern möchten, übersteigt das Flächenangebot auf unserem Stadtgebiet erheblich. Zusätzlich sind aufgrund veränderter Rahmenbedingungen, wie Klimawandel oder sich wandelnde Anforderungen auf Seiten der Wirtschaft, Anpassungen in den Gebieten erforderlich. 

Zielsetzungen

© Stadt Köln / Prognos AG

Mit dem Stadtentwicklungskonzept für die produzierende Wirtschaft (StEK Wirtschaft) entwickeln wir Ziele und Maßnahmen zum Umgang mit den knappen Flächenressourcen der Gewerbe- und Industriegebiete sowie für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Kölner Wirtschaftsflächen.

Dabei konkretisieren wir die in der "Stadtstrategie Kölner Perspektiven 2030+" formulierten Herausforderungen und Ziele für die Kölner Wirtschaftsflächen:

  • die Sicherung von Flächen für die gewerblich-industrielle Nutzung und die effizientere Flächennutzung 
  • die Nachhaltigkeit der Gebiete, insbesondere in Hinsicht auf Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
  • sich verändernde Anforderungen der Unternehmen aufgrund bereits erfolgter oder zukünftig zu erwartender Veränderungen in Produktion und Industrie
  • die Profilierung und Stärkung der Standortqualitäten
  • die Verbesserung städtebaulicher Strukturen und der Aufenthaltsqualität in Gewerbegebieten
  • die Stärkung der interkommunalen Kooperation und Zusammenarbeit in dem Themenbereich der Gewerbeflächenentwicklung

Handlungsfelder

Das Stadtentwicklungskonzept für die produzierende Wirtschaft umfasst drei Handlungsfelder: 

  • Das Handlungsfeld "Fläche" befasst sich mit Aspekten der Flächenverfügbarkeit für Gewerbe und Industrie sowie damit verbundenen Zielkonflikten.
  • Das Handlungsfeld "Gewerbegebiet der Zukunft" untersucht die zukünftigen Bedarfe von ansässigen Unternehmen und was es dafür braucht, bestehende Herausforderungen, wie zum Beispiel den Klimawandel, in den Gebieten anzugehen.
  • Im Handlungsfeld "Köln in der Region" wird die Rolle betrachtet, die Köln in der Wirtschaftsregion einnimmt.

Ergebnisse

Für die Handlungsfelder haben wir im Rahmen des Beteiligungsprozesses Ziele identifiziert, die zur Entwicklung von nachhaltigen und zukunftsfähigen Wirtschaftsflächen in Köln für Industrie, Produktion, Handwerk und Logistik beitragen sollen. Sie lassen sich in folgende Aspekte zusammenfassen:

  • bestehende Gewerbe- und Industriestandorte sichern sowie Erweiterungs- und Ansiedlungsflächen für Industrie, Produktion, Handwerk und Logistik schaffen
  • Wirtschaftsflächen effizienter nutzen
  • attraktive, gut erreichbare, klimaneutrale und klimaangepasste und mit zukunftsgerechten Infrastruktur ausgestattete Wirtschaftsflächen gestalten und
  • die regionale Kooperation in Infrastrukturfragen und in der Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen stärken und die wirtschaftliche Entwicklung der Region mehr fokussieren.

Um diese Ziele zu erreichen, haben wir elf Maßnahmen definiert, deren Umsetzung mit dem StEK Wirtschaft am 13. Februar 2025 vom Rat beschlossen wurde.

Beschlussvorlage StEK Wirtschaft im Ratsinformationssystem
© Stadt Köln

Der Weg zum Stadtentwicklungskonzept

Das Stadtentwicklungskonzept wurde im Dialog mit verschiedenen Akteur*innen und Interessengruppen unter Beauftragung des Büros Prognos AG erarbeitet.

© Stadt Köln / Sabine Große-Wortmann

Abschluss 

Die Veranstaltung am 5. November 2024 im Historischen Rathaus bildete den feierlichen Abschluss zur Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzepts. In ihrem Grußwort betonte Oberbürgermeisterin Reker die Wichtigkeit des neuen Konzeptes: Insbesondere Betriebe aus den Branchenfeldern Industrie, Produktion, Handwerk und Logistik stehen vor großen Herausforderungen. 

© Stadt Köln / Sabine Große-Wortmann

Neben der digitalen und ökologischen Transformation stellt auch die geringe Verfügbarkeit von Gewerbe- und Industrieflächen eine große Herausforderung für die Unternehmen dar. Vertreter*innen der an der Erarbeitung beteiligten Unternehmen und Verbände kamen im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu Wort und beantworteten Fragen aus dem Publikum.

Ein Beispiel für einen zukunftsfähigen Gewerbestandort entsteht derzeit im Kölner Norden. Das von Peter Trapp, Geschäftsführer der Fusion Cologne GmbH, vorgestellte Projekt "Fusion Cologne" wird Gewerbe flächensparend auf mehreren Etagen unterbringen, zudem nachhaltig sein und mit emissionsfreier Energie versorgt werden.

Stakeholder Beteiligung

Wesentliche Inhalte des Stadtentwicklungskonzeptes Wirtschaft haben wir gemeinsam mit Stakeholdern erarbeitet. Eingebunden waren Vertreter*innen von Kölner Unternehmen, Verbänden und unterschiedlicher Bereiche der Stadtverwaltung. In fünf Workshops haben wir gemeinsam Ziele und Handlungsansätze für das Stadtentwicklungskonzept entwickelt.

Öffentlichkeitsbeteiligung

Vom 1. bis 15. März 2024 bestand die Möglichkeit, bei einer Online-Beteiligung Hinweise für das Konzept zu formulieren. Dabei haben wir in unserem Beteiligungsportal "Meinung für Köln" Impulse für das Stadtentwicklungskonzept Wirtschaft gesammelt. Es konnten Ideen zur zukünftigen Gestaltung von Gewerbe- und Industrieflächen sowie Einschätzungen zu deren aktuellen Herausforderungen geäußert werden. Gefragt waren neben Unternehmen auch Beschäftigte, die in einem Gewerbe- und Industriegebiet tätig sind, sowie alle interessierten Bürger*innen.

Die Hinweise aus der Online-Beteiligung sind in den Erarbeitungsprozess des Stadtentwicklungskonzeptes Wirtschaft eingeflossen.

Zum Portal "Meinung für Köln"
© Sabine Große-Wortmann / Stadt Köln

Auftakt

Mit der Auftaktveranstaltung am 25. Januar 2024 haben wir den Startschuss für die Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzeptes Wirtschaft gegeben. Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßte die Teilnehmenden in der Piazzetta des Historischen Rathauses.

Die Bedeutung des Konzepts für die Stadt und die Kölner Wirtschaft verdeutlichte eine Talkrunde mit Wirtschaftsdezernent Andree Haack, dem Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzenden der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH Nicolai Lucks sowie Oliver Lühr, Partner bei der Prognos AG.

Anschließend gab Martina Fromhold-Eisebith, Professorin für Wirtschaftsgeografie an der RWTH Aachen, einen Eindruck, wie ein nachhaltiges, flächeneffizientes und attraktives Gewerbe- und Industriegebiet der Zukunft aussehen könnte. Daran setzte der folgende Programmpunkt an: Angeregt durch Postkarten aus einem "Urlaub im Gewerbe-/Industriegebiet" im Jahr 2045 diskutierten die Teilnehmenden über ihre Wahrnehmung aktueller Gewerbegebiete und ihre Vorstellungen für deren Entwicklung.

Kontakt

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