Im Teilprojekt "Städtebau" geht es darum, die Einsturzstelle in angemessener und zukunftsgewandter Form nach Jahren der Baustellennutzung wieder zu einen lebendigen Ort zu machen. Diese Wiedernutzbarmachung der Einsturzstelle ist untrennbar von der Notwendigkeit, den öffentlichen Raum neu zu denken und anhand eines verkehrswendeorientierten Verkehrskonzepts neu zu gestalten. Hierbei darf die Beteiligung der Öffentlichkeit nicht fehlen.
Im Jahr 2012 wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb auf Grundlage der Ergebnisse einer frühzeitigen und umfassenden Bürgerbeteiligung durchgeführt. Das Ergebnis stellt aufgrund des vorauslaufenden Beteiligungsumfanges die Grundlage für die weitere Planung dar. Gleichwohl gilt es, den Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs auf seine Zukunftsfähigkeit zu prüfen und zu vertiefen. Anhand dessen muss ein tragfähiges Bebauungskonzept umgesetzt werden.
Für einen Teilbereich des Areals existiert ein Aufstellungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren "Südlich Georgsplatz". Anhand des bis dahin erarbeiteten Bebauungs- und Freiraumkonzepts ist abzuleiten, ob das Bebauungsplanverfahren fortzuführen, der Geltungsbereich dabei zu verkleinern oder ob eine bauliche Entwicklung nach § 34 Baugesetzbuch (BauGB) möglich ist.
Bei all diesen Arbeitspaketen ist es wichtig, dass wir diese zeitlich auf die Fertigstellung der Stadtbahn synchronisieren. Das bedeutet, dass mit den Arbeitspaketen dann begonnen wird, wenn diese im Anschluss direkt in die weitere Umsetzung gehen können, sodass sich die Planungen nicht selbst überholen. Wegen der zeitlichen Abhängigkeiten zum Teilprojekt "Stadtbahnausbau" und der räumlichen Zusammenhänge mit dem Teilprojekt "Kultur und Gedenken" können wir das Teilprojekt "Städtebau" nur zusammen mit den anderen zwei Teilprojekten denken und umsetzen.
Informationen zu vergangenen Planungsschritten
Aufstellungsbeschluss "Südlich Georgsplatz"
Am 8. Juli 2010 wurde die Aufstellung des Bebauungsplanes mit dem Arbeitstitel: "Südlich Georgsplatz in Köln-Altstadt/Süd" vom Stadtentwicklungsausschuss beschlossen. Zur nachhaltigen Neuordnung des Baublocks wurde der Geltungsbereich des Aufstellungsbeschlusses durch Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses um die Grundstücke Ecke Severinstraße/Löwengasse am 31. März 2011 erweitert.
Mit dieser Erweiterung wollen wir gewährleisten, dass im Rahmen zukünftiger Entwicklungen auch der zu erweiternde Bereich, der mit der Neuordnung des ursprünglichen Geltungsbereiches in enger Verbindung steht, einer geordneten städtebaulichen Entwicklung unterzogen wird. Damit soll der heute stark fragmentierte Baublock, im Sinne stadtstruktureller sowie -funktionaler Zusammenhänge, ganzheitlich betrachtet werden.
Intensive und frühzeitige Bürgerbeteiligung im Jahr 2011
In einem moderierten Workshop am 15. und 16. Juli 2011 haben wir nach einer Auftaktveranstaltung im Historischen Rathaus am 12. April 2011 ein intensives und frühzeitiges Bürgerbeteiligungsverfahren zur zukünftigen Entwicklung der ehemaligen Archivflächen durchgeführt. Zwischen Auftaktveranstaltung und Workshop wurde zusätzlich an drei Tagen ein Angebot in Form von geführten Quartiersrundgängen geschaffen, um interessierten Bürger*innen die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren und nachzufragen. Anregungen und Ideen, die während der Rundgänge geäußert wurden, wurden gesammelt und als Ergänzung in das Konzept für den moderierten Workshop eingebracht. Das Workshop-Konzept sah vor, sowohl im Plenum als auch in kleineren Arbeitsgruppen identifizierte Themen zu bearbeiten. Die Bearbeitung der Themen erfolgte unter Beteiligung von circa 70 Beteiligten aus unterschiedlichen Bereichen, zum Beispiel Schulen, Initiativen, Kirchen, Anwohnerschaft, Gewerbetreibende, Grundstückseigentümer*innen, Politik und Verwaltung. Im Rahmen des Workshops wurden Ergebnisse erarbeitet, die nach Prüfung und Beschluss in die Aufgabenstellung des nachfolgenden Wettbewerbs zur Erweiterung der Kaiserin-Augusta-Schule und zur städtebaulichen Entwicklung des Georgsviertels im Jahr 2012 eingeflossen sind.
Städtebaulicher Ideenwettbewerb im Jahr 2012
Nach dem Bürgerbeteiligungsverfahren "Georgsviertel - Perspektiven für das ehemalige Archivgelände" haben wir die Ergebnisse nach Auswertung und Beschluss in die Auslobung des Wettbewerbs "Erweiterung des Gymnasiums Kaiserin-Augusta-Schule und städtebauliche Entwicklung des Georgsviertels" einfließen lassen. Der Wettbewerb wurde in der Jurysitzung am 30. und 31. Oktober 2012 entschieden. Als Siegerentwurf wurden die Planungen des Büros ZILA – Clemens Zirkelbach, Architekt, und Peter Ille, Architekt, Leipzig in Bietergemeinschaft mit LTHX – Ulrich Trappe, Architekt, Dresden prämiert. Die Erweiterung des Gymnasiums Kaiserin-Augusta-Schule befindet sich in der baulichen Umsetzung.