Eine Stadtstrategie für Köln

Mit der Stadtstrategie "Kölner Perspektiven 2030+" hat Köln einen Kompass für eine zukunftsgerichtete, strategische und nachhaltige Stadtentwicklung erarbeitet. Sie zeigt auf, wie Köln den vielfältigen Herausforderungen einer wachsenden Metropole begegnen kann. Dabei wird herausgestellt, mit welchen Themen sich Köln in den kommenden Jahrzehnten auseinandersetzen und wo die Akteur*innen aus Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft ihre Kräfte bündeln müssen. Dies alles mit dem Ziel, Köln dauerhaft als lebenswerte Großstadt zu stärken, zu entwickeln und aktiv zu gestalten.


Köln stellt sich seiner Verantwortung als Kommune sowie als Zentrum einer dynamischen Region. Mit den "Kölner Perspektiven 2030+" gibt sie Antworten auf die drängenden Fragen der zukünftigen Stadtentwicklung. Ziel ist es, die Qualitäten Kölns als lebenswerte, klimarobuste und wettbewerbsfähige Stadt zu sichern und zu steigern. Dafür gehen wir den "Kölner Weg" und betrachten die Stadtentwicklung aus zwei Perspektiven: Während die 360-Grad-Perspektive alle Handlungsfelder der Kölner Stadtentwicklung adressiert, befasst sich die Stadträumliche Perspektive mit der räumlichen Zukunft Kölns. Die Kombination beider Perspektiven ermöglicht eine umfassende Betrachtung der Handlungsfelder und Zusammenhänge der Kölner Stadtentwicklung. Die "Kölner Perspektiven 2030+" bilden somit die Grundlage für das Handeln von Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft. 

Herausforderungen für die Kölner Stadtentwicklung

© Stadt Köln

Wie viele andere Großstädte steht Köln vor vielfältigen Herausforderungen. Insbesondere das anhaltende Stadtwachstum fordert neue Denkweisen und Handlungsansätze. Aber auch die Auswirkungen von Klimawandel und Globalisierung setzen neue Rahmenbedingungen, zum Beispiel für eine nachhaltige Mobilitätswende. Auch der demografische Wandel und eine älter werdende Bevölkerung werden Köln mehr und mehr beschäftigen. Anspruch und Aufgabe der Stadtstrategie ist es daher, die vorhandenen Gegebenheiten und Herausforderungen Kölns zu erkennen und dabei die Stärken der Stadt für ihre zukünftige Entwicklung gezielt einzusetzen.

Das Ergebnis eines breit abgestützten Erarbeitungsprozesses

Wir haben viele Herausforderungen bereits erkannt und mit Fachkonzepten und -programmen reagiert. Diese bilden eine hervorragende Grundlage für die "Kölner Perspektiven 2030+". Darüber hinaus hat der Rat die Rahmenbedingungen für die zukünftige Stadtentwicklung insbesondere durch die Ratsbeschlüsse zur "nachhaltigen Stadtentwicklung" sowie zur "wachsenden Stadt" vereinbart. Diese lokalen Bedingungen werden durch internationale Standards ergänzt. So werden die Sustainable Development Goals" (SDG) der Vereinten Nationen (UN) und die Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt mit den Erkenntnissen aus dem Forschungsprojekt "Nachdenken über die Stadt von übermorgen" verknüpft und auf die Kölner Situation heruntergebrochen.  

Die Stadtstrategie ist aber vor allem das Produkt eines intensiven Arbeitsprozesses der Stadtverwaltung unter der Leitung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik und der Beteiligung der Zivilgesellschaft und externer Fachleute. Hierzu wurde in einem ersten Schritt verwaltungsintern gearbeitet. Rund 47 Fachämter und Dienststellen haben sich amtsübergreifend in vier thematischen Teams zusammengeschlossen. Sie orientierten sich an den Handlungsfeldern "Urbanes Köln", "Produktives Köln", "Offenes Köln" und "Vernetztes Köln" und stellten den integrierten und themenübergreifenden Blickwinkel auf die Stadt sicher.  

Räumliche Zusammenhänge standen im Fokus des Handlungsfelds "Urbanes Köln". Hier ging es um die Themen Wohnen, Siedlungsentwicklung, Städtebau, Baukultur und Öffentlicher Raum/Sicherheit.  

Das Handlungsfeld "Produktives Köln" stellte die Frage, was neue Arbeits- und Schaffenswelten ausmacht, und thematisierte etwa das Zusammenwirken von Gewerbe- und Industrieentwicklung, Kultur- und Kreativwirtschaft, Logistik sowie Wissenschaft und Hochschulbildung.  

Das Handlungsfeld "Offenes Köln" sprach die sozialen Erfordernisse von Teilhabe- und Zugangsmöglichkeiten an, etwa bei der Wohnraumversorgung, den Zugang zu Bildung und Kultur sowie Integration und Arbeit.  

Um die Gestaltung einer zukunftssicheren, umfassenden Infrastruktur ging es im Handlungsfeld "Vernetztes Köln". Das Themenspektrum reichte von Klima und Umwelt, Grünvernetzung, Mobilität, Sport, Gesundheit bis hin zu Digitalisierung sowie internationaler und regionaler Kooperation und Zusammenarbeit.  

Die in den thematischen Teams erarbeiteten Inhalte wurden dann mit der Fachöffentlichkeit und der Stadtgesellschaft diskutiert. Dazu wurden zunächst die Bürger*innen als "Alltagsexpert*innen" in den Stadtgesprächen befragt. Diese fanden auf Einladung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker in allen neun Stadtbezirken statt. Darüber hinaus wurden in 2019 zwei sogenannte Zukunftsforen angeboten, die eine breite Prozesseinbindung der Stadtgesellschaft und der Fachöffentlichkeit ermöglichten. Die 360-Grad-Perspektive mit dem Zielgerüst bildete den inhaltlichen Schwerpunkt des 1. Zukunftsforums, während im 2. Zukunftsforum die stadträumliche Perspektive und die Zielkarten diskutiert wurden.