Die Strichgrafik zeigt viele verschiedene Personen, die am Kölner Stadtleben teilhaben© ARGE "Kölner Perspektiven 2030+"

Zehn Stoßrichtungen für die Umsetzung

Die zehn Vorschläge für Handlungsempfehlungen beschreiben die wichtigsten Stoßrichtungen für die zukünftige Kölner Stadtentwicklung. Sie zeigen auf, wie die formulierten Ziele erreicht werden. Sie sind aus dem Zielgerüst der 360-Grad-Perspektive und den Erkenntnissen der Stadträumlichen Perspektive gleichermaßen entwickelt und bilden damit das Bindeglied zwischen beiden Betrachtungsebenen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Vorschläge für Handlungsempfehlungen in Kurzform dar. Die Langfassung finden Sie in der Stadtstrategie "Kölner Perspektiven 2030+" auf den Seiten 120 bis 135. Die Reihenfolge und Nummerierung stellen keine Priorisierung dar. Das Stadtentwicklungsteam, bestehend aus 22 Amts- und Dienststellenleitungen und der Stadtwerke Köln GmbH als Gast, definiert entlang der zehn Handlungsempfehlungen jährlich die Schlüsselprojekte der Stadtstrategie. Die bisher benannten Schlüsselprojekte sind unter den jeweiligen Handlungsempfehlungen aufgelistet.

Zum Downloadbereich – Kölner Perspektiven 2030+

Handlungsempfehlung 1: Klimagerecht leben

© Rheinsatz/Stadt Köln

Das Klima ist durch aktives Handeln und konkrete Zielsetzungen, bei gleichzeitiger Anpassung an den Klimawandel, zu schützen. Dafür bedarf es eines klaren Plans zur Reduzierung des CO2- Ausstoßes und zur Dekarbonisierung mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral zu sein. Konkrete Maßnahmen müssen die Reduktion der Emissionen durch Industrie, Haushalte und Verkehr bewirken.

Bisher benannte Schlüsselprojekte zur Handlungsempfehlung 1: 

  • Klimaneutrales Köln 2035
    Klimaneutralitätsstrategie, Szenarienentwicklung, Energie- und Treibhausbilanzierung, Controlling und Monitoring – ein Projekt der Koordinationsstelle Klimaschutz
  • Kommunale Wärmeleitplanung zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung
    Die kommunale Wärmeleitplanung bildet eine verlässliche Planungsgrundlage für uns, die RheinEnergie AG und mögliche weitere Wärmedienstleister – ein Projekt der RheinEnergie
  • Cooling Cologne – Wasser im öffentlichen Raum
    Verwendung von "Sprühschläuchen" im öffentlichen Raum in Hitzeperioden – ein Projekt des Umwelt- und Verbraucherschutzamts
  • Wasser muss zum Baum
    Modellprojekt für Straßenbäume zur tiefgründigen Wassereinspeisung von Niederschlagswasser – ein Projekt des Amts für Landschaftspflege und Grünflächen
  • Pilotprojekt: Erneuerbare Energieversorgung von großen Industriestandorten
    Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen im Industriegebiet Köln-Nord als Leuchtturmprojekt für eine wirtschaftliche, effiziente und bürokratiearme Dekarbonisierung eines Kölner Industriestandortes; Modell zur Entwicklung eines Handlungs- und Orientierungsrahmens für Politik- und Verwaltungshandeln für vergleichbare Projekte – ein Projekt der RheinEnergie AG

Handlungsempfehlung 2: Innere Werte

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Die bestehenden Flächenpotenziale sind nachhaltig zu nutzen, um den Flächenverbrauch zu reduzieren. Dafür ist auf eine aktive Liegenschaftspolitik zurückzugreifen, bestehende Instrumente der Grundstücksvergabe sind anzuwenden und durch kölnspezifische Ansätze zu ergänzen. Dies muss zusammen mit einer Erhöhung der baulichen Dichten und dem Aufbau eines digitalen strategischen Flächenmanagements erfolgen.

Bisher benannte Schlüsselprojekte zur Handlungsempfehlung 2:

  • Köln Katalog
    Typologien für kompakte, nachhaltige und lebenswerte Quartiere – ein Projekt vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik – ein Projekt des Amts für Stadtentwicklung und Statistik
  • Neuaufstellung Flächennutzungsplan
    Gesamtüberarbeitung des Flächennutzungsplans – ein Projekt des Stadtplanungsamts

Handlungsempfehlung 3: Kölner Mischung

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Der Bau von bezahlbarem Wohnraum ist erheblich zu steigern. Hierfür muss eine "Kölner Mischung" als neue Baukultur mit einem starken Fokus auf Verdichtung und Mischnutzung etabliert werden. Diese umfasst die sozialen Infrastrukturen, Angebote der Versorgung, Kultur und Bildung sowie attraktive Freiräume und Arbeitsplatzangebote.

Bisher benannte Schlüsselprojekte zur Handlungsempfehlung 3:

  • Kreuzfeld
    Gesamtentwicklung eines neuen Stadtteils mit Modellcharakter. Aktuelle Phase: Integrierte Planung inklusive des städtebaulichen Masterplans, Maßnahmenkatalog und Gestaltungsleitfaden – ein Projekt des Stadtplanungsamts
  • Deutzer Hafen
    Gesamtentwicklung eines neuen gemischt-genutzten urbanen Quartiers für Wohnen und Arbeiten – ein Projekt des Stadtplanungsamts
  • Parkstadt Süd
    Gesamtentwicklung eines neuen gemischt-genutzten Stadtquartiers inklusive Fortführung und Vollendung des Inneren Grüngürtels – ein Projekt des Stadtplanungsamts

Handlungsempfehlung 4: Frei-Raum

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Die urbanen Freiräume der Stadt sind zukünftig als Teil eines Systems multifunktionaler Räume für Erholung, Aufenthalt, Klimaanpassung, Naturschutz und Biodiversität sowie der Nahrungsproduktion zu behandeln. Es benötigt eine Koordination der unterschiedlichen Funktionen und Ansprüche, um die Nutzungskonflikte zu lösen und die Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Freiräume zu nutzen.

Bisher benannte Schlüsselprojekte zur Handlungsempfehlung 4:

Handlungsempfehlung 5: Verkehrswende

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Die Verkehrswende ist konsequent zu verfolgen und setzt dabei prioritär auf nachhaltige Mobilitätsangebote sowie eine deutliche Verringerung des motorisierten Individualverkehrs. Integraler Teil der Verkehrswende ist die Neubewertung und Reorganisation des Straßenraums.

Bisher benannte Schlüsselprojekte zur Handlungsempfehlung 5:

Handlungsempfehlung 6: Wirtschaft hoch 3

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Die Gewerbe-, Dienstleistungs-, Kreativ- und Industriestandorte sind differenziert zu entwickeln, zu qualifizieren, zu verdichten und mit unterstützenden Funktionen zu ergänzen. Die Integration urbaner Produktion in bestehenden innenstadtnahen Quartieren ist zu erhalten und weiter auszubauen.

Bisher benannte Schlüsselprojekte zur Handlungsempfehlung 6:

  • Handlungskonzept Kreativräume
    Integration von Kreativräumen und kulturellen Raumbedarfen in die Stadtentwicklung – ein Projekt des Kulturamts
  • Industriepark-Nord
    Entwicklung eines nachhaltigen Industrie- und Logistik-Standortes mit hohen ökologischen Standards – ein Projekt der HGK
  • Stadtentwicklungskonzept Wirtschaft
    handlungsorientiertes, sektorales Stadtentwicklungskonzept zur Entwicklung, Sicherung und Umstrukturierung bestehender Gewerbeflächen zur besseren Flächennutzung – ein Projekt des Amts für Stadtentwicklung und Statistik

Handlungsempfehlung 7: Vorfahrt Bildung

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Die Bildung ist als Schlüssel für Chancengerechtigkeit, gesellschaftlichen Zusammenhalt, wirtschaftliche Teilhabe sowie Umwelt- und Klimaschutz weiter zu stärken. Dafür bedarf es neuer Wege, um den Austausch von Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft zu beleben.

  • Kölner Kinder stärken
    Weiterentwicklung der Kölner Gesamtstrategie zur Prävention von Kinder- und Jugendarmut durch innovative Struktur- und Praxismaßnahmen – ein Projekt der Integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung
  • Köln plant Schule
    Bezirkliche Konferenzen als neues Element der Schulentwicklungsplanung; Schule soll zukünftig als Teil einer Bildungslandschaft positioniert werden, sich in Richtung der Quartiere für weitere Nutzungen öffnen und Beiträge zum Klima und zur Mobilitätswende liefern – ein Projekt der Integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung

Handlungsempfehlung 8: Stadt-Leben

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Die Teilhabe, Solidarität und Chancengerechtigkeit ist aktiv zu fördern, um ein tolerantes Klima innerhalb einer vielfältigen Stadtgesellschaft zu schaffen und die Kölner Veedel als Orte des Zusammenlebens zu stärken.

Bisher benannte Schlüsselprojekte zur Handlungsempfehlung 8:

  • Integrierte, strategische Sozialplanung
    Integrierte Ziel- und Strategieentwicklung zur Bewältigung der aus dem Lebenslagenbericht ableitbaren Herausforderungen – ein Projekt der Stabsstelle Sozialplanung/Sozialberichterstattung
  • Leitbild "kinder- und jugendfreundliches Köln"
    Handlungs- und Orientierungsrahmen für Politik- und Verwaltungshandeln – ein Projekt des Amts für Kinder, Jugend und Familie
  • Zukunft der Pflege
    Integrierte Strategie für eine altersgerechte Stadtentwicklung auf Quartiersebene mit räumlicher Bedarfsanalyse für 2030 für altersgerechte Wohnungen, Pflegeplätze und ambulante Angebote – ein Projekt des Amts für Soziales, Arbeit und Senioren

Handlungsempfehlung 9: Smarte Stadt

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Die digitale Infrastruktur ist weiter auszubauen und für die Entwicklung smarter und digitaler Angebote zu nutzen. Dies erhöht die Effizienz von Infrastrukturen, städtischen Diensten und der Zusammenarbeit von Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtbevölkerung. Hierfür bildet der nächste Schritt die Erprobung digitaler Anwendungen in Reallaboren.

Bisher benannte Schlüsselprojekte zur Handlungsempfehlung 9:

  • Digitalisierungsstrategie: un:box cologne
    Strategieentwicklung für das digitale Stadtleben der Zukunft als Teil der Kölner Digitalisierungsstrategie – ein Projekt der Stabsstelle Digitalisierung
  • 100 Prozent Glasfaser für Köln
    Flächendeckende Versorgung mit Glasfaser als Kölner Alleinstellungsmerkmal und Standortfaktor für Wohnen, Wirtschaft und Wissenschaft – ein Projekt von NetCologne
  • Smart Fleet
    Pilotbetrieb von Sensoren und Kameras an Fahrzeugen der AWB zur Sammlung von echtzeitnahen Informationen über den Stadtzustand – ein Projekt der AWB

Handlungsempfehlung 10: RegioCoop

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Die interkommunale Zusammenarbeit mit den benachbarten Kreisen und Städten ist zu intensivieren und verbindliche Formate und Strukturen der Kooperation zu vereinbaren. Dies beinhaltet die Öffnung für neue Modelle der Kompetenzteilung und die Förderung einer integrierten, regionalen Entwicklung.