Der Spanische Bau hat eine über 400 Jahre alte Geschichte. Leider wurde der ursprüngliche Bau im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört.

Er wurde sehr schnell wieder aufgebaut und konnte zum Glück früh wieder genutzt werden. Daher wurde er vorläufig als Ersatzrathaus verwendet. Einige große Künstler*innen durften ihre Werke in den Spanischen Bau integrieren.

Das historische Gebäudeensemble

© Rheinisches Bildarchiv Köln
Theodor Teichen: Spanischer Bau vor 1885/1886, RBA MF088525

In den Jahren 1608 bis 1615 ließ der Rat den historischen Spanischen Bau im Stil der niederländischen Spätrenaissance errichten. Schon damals wurde er für Sitzungen, Versammlungen und natürlich auch für Feste genutzt. Durch seine Lage am Rathausplatz wurde er von den Kölner*innen damals "Neues Rathaus" oder auch einfach nur "Neuer Bau" genannt.

Den Namen Spanischer Bau bekam er erst Mitte des 19. Jahrhunderts, da sich rund 200 Jahre vorher hier die Spanische Liga, das katholische Militärbündnis im Dreißigjährigen Krieg, versammelte. Später befanden sich Gerichte und Ämter der Stadtverwaltung in dem Gebäude.

Durch den Anbau einer Bibliothek musste im 19. Jahrhundert das Haupthaus umgebaut werden. Bis 1913 hatte die Stadtsparkasse hier ihren Sitz, 1920 wurde ein neuer Sitzungssaal für die Stadtverordneten erbaut.

Das heutige Gebäudeensemble

© Stadt Köln

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, konnte der Bau in den Fünfzigern an gleicher Stelle wiedererrichtet werden. Er war das am schnellsten wieder nutzbare Gebäude des Rathauskomplexes. Bis das Historische Rathaus fertig war, arbeiteten dort der Rat und große Teile der Verwaltung.

Wir haben den Spanischen Bau im Zeitraum von September 2001 bis Oktober 2003 komplett saniert. Der Charakter und die Identität des Baudenkmals wollten wir dabei so weit wie möglich erhalten, daher sind nur notwendige Erneuerungen vorgenommen worden, unter anderem wurde die Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht. Größere Veränderungen sind die Schließung des Arkardenhofes, die Errichtung von zwei Trauzimmern sowie die Überdachung des Innenhofes an der Portalsgasse.

Die Kunst

Von außen betrachtet ist der Spanische Bau mit seiner Ziegelfassade eher konservativ, lediglich am Eingang des Rathausplatzes befinden sich Werksteine, in die der Bildhauer Günther Lossow Ährenbündel gemeißelt hat. Sie symbolisieren unser Wachsen und Gedeihen im Laufe der Zeit.

Über dem Portal am Theo-Burauen-Platz hängt eine fast vier Meter hohe Bronzefigur, die Mutter Colonia vom Bildhauer Seff Weidl. Wie die Madonna mit dem Schutzmantel umfängt sie ihre Kinder, also uns, die Bürger*innen Kölns.

Der Grundriss des Hauses ist in Form einer Acht und bildet zwei Höfe. Zum einen den offenen Arkardenhof zwischen dem Rathausplatz und der Kleinen Budengasse. Mitten auf ihm steht ein Brunnen von Olaf Höhnen. Ein zweiter Hof liegt zwischen den Büros am Rathausplatz und bei Unter Goldschmied. Überspannt ist er mit einem auf Stützen angebrachten Glasdach. Durch das Dach bietet dieser Innenhof Raum für verschiedene größere Anlässe. Im südlichen Teil des Innenhofes ist ein Stadtmodell von Köln zu sehen.

Innen im Bau treten die typischen Ausstattungselemente der 1950er Jahre in den Vordergrund. Dieser ist neben wertvollen Materialien auch mit aufwendig gestalteten Leuchten ausgestattet.

An der Nordseite des Foyers befindet sich das große Europa-Mosaik von Jürgen Hans Grümmer. Um die zentrale Figur Europa sind die Städte Köln, Paris, Rom und Aachen durch kennzeichnende Bauten präsentiert.

Am Aufgang zum Foyer vom ersten Obergeschoss ist ein Fenster mit einer Glasmalerei von Georg Meistermann, welche den Stadtgrundriss Kölns darstellt. Das Kunstwerk enthält wichtige Daten und Namen unserer Geschichte in Form einer Chronik.

© Rheinisches Bildarchiv Köln
Mutter Colonia
© Stadt Köln
zweiter Hof
© Rheinisches Bildarchiv Köln
Europa-Mosaik

Informationen für Besuchende

Adresse

Rathausplatz 
50667 Köln

Allgemeine Öffnungszeiten

Montag, Mittwoch und Donnerstag, 8 bis 16 Uhr
Dienstag, 8 bis 18 Uhr
Freitag, 8 bis 12 Uhr

Samstags, sonn- und feiertags sowie an Tagen mit Ratssitzungen ist das Rathaus Spanischer Bau geschlossen.

Barrierefreiheit im Spanischen Bau

Der Eingang für Rollstuhlfahrer*innen befindet sich am Theo-Burauen-Platz. Die Bedienelemente in den Aufzügen sind im Sitzen nutzbar. Alle Aufzüge haben akustische Etagenansagen. Vor dem Spanischen Bau befinden sich zwei Behindertenparkplätze. Weitere Informationen zur Barrierefreiheit haben wir Ihnen nachfolgend zusammengestellt.

Service für Gäste der Ratssitzungen

Karten für die Ratssitzungen

Wer möchte, ist herzlich dazu eingeladen, den regelmäßigen Ratssitzungen als Zuhörer*in beizuwohnen. Kostenlose Eintrittskarten können beim Sitzungsdienst vorbestellt werden.

Telefon: 0221 / 221-22214 oder per E-Mail.

E-Mail an den Sitzungsdienst