Abfallvermeidungskonzept wird bis Ende 2022 entwickelt
Der Rat der Stadt Köln hat im Mai 2021 beschlossen, dass bis Ende 2022 ein Zero-Waste-Konzept für Köln entwickelt werden soll. Mit "Zero Waste" werden ein richtungsweisendes Signal und ein gemeinsames Handeln verbunden, verstärkt mehr Abfälle zu vermeiden, Wertstoffe noch besser zu trennen und das Recycling zu fördern. Im wörtlichen Sinne geht es nicht darum, dass überhaupt keine Abfälle mehr anfallen. Engagiertes Ziel ist vielmehr eine Lebens- und Wirtschaftsweise, die in allen Bereichen möglichst wenig Abfall produziert, keine Rohstoffe vergeudet und den Gedanken der Nachhaltigkeit verantwortungsbewusst, konsequent und verbindlich umgesetzt in den Vordergrund stellt.
Im Zuge der Konzepterarbeitung wird auch geprüft, inwieweit die Zertifizierungsanforderungen des europäischen Zero-Waste-Programms erfüllt werden können, um Köln als Zero-Waste-Stadt zu positionieren. Die Verwaltung legte dem Betriebsausschuss Abfallwirtschaft als dem zuständigen Fachausschuss am 25. November 2021 eine Planung zur Erstellung des Zero-Waste-Konzeptes vor. Mit der Konzepterstellung wurde nach öffentlicher Ausschreibung das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH mit den Konsortialpartnern INFA (Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH), Zero Waste Germany e.V. und circulatemore beauftragt.
Die Konzepterarbeitung soll mit einem breiten Beteiligungsverfahren stattfinden. Es ist vorgesehen, die Stadtgesellschaft intensiv zu beteiligen. Kölner Bürger*innen, lokale Unternehmen, der Handel, Bildungseinrichtungen, Veranstalter*innen, Vereine und Verbände sind aufgerufen, sich zu beteiligen, um gemeinsam das Ziel der Abfallvermeidung zu erreichen.
Der erste Schritt betrachtet die Ausgangssituation in Köln: Wie sehen das Abfallaufkommen, die Verwertungsstrukturen in Köln aus, welche Maßnahmen zur Abfallvermeidung, Wiederverwendung und zum Recycling gibt es? Hierbei spielen sowohl Abfälle aus privaten Haushalten als auch Gewerbeabfälle sowie sämtliche Abfallarten von Bioabfall, Sperrmüll und Papier über Leichtverpackungen, Textilien und Elektroschrott eine Rolle. Anschließend werden Potentiale und Möglichkeiten zur weiteren Abfallvermeidung bewertet. So wird deutlich, in welchen Bereichen ein verstärktes Handeln zur Abfallvermeidung erfolgversprechend sein kann. Darauf aufbauend wird ermittelt, welche konkreten Ziele Köln verfolgen soll und erreichen kann.
Schließlich sollen im Rahmen von Workshops mit unterschiedlichen Akteur*innen aus der Kölner Stadtgesellschaft konkrete Maßnahmen entwickelt werden, wie die Ziele erreicht werden können. So entsteht ein Handlungsprogramm zur Abfallvermeidung, mit dem das Konzept umgesetzt werden kann. Nach der für Mitte 2022 geplanten Fertigstellung soll das Zero-Waste-Konzept durch den Rat der Stadt Köln beschlossen und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Ziele und Maßnahmen des Konzepts sollen in regelmäßigen Abständen unter Beteiligung der Kölner Stadtgesellschaft weiterentwickelt werden