Höhere Aufenthaltsqualität und mehr Raum für den Fuß- und Radverkehr

Mitte September hat die Verwaltung auf dem Eigelstein im Stadtteil Altstadt/Nord eine in weiten Teilen autofreie Fahrradstraße eingerichtet, gestalterisch aufgewertet um Abstellplätze für Fahr-, Lastenräder und E-Scooter ergänzt. Für Außengastronomie wurden Flächen vor Gastronomiebetrieben freigelassen. Damit ist die am 11. März 2021 von der Bezirksvertretung Innenstadt beschlossene Umwandlung des Eigelsteins zu einer "Wohlfühlstraße" umgesetzt.

Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität:

Hier am Eigelstein wird sichtbar, wie wir unsere Geschäftsstraßen beleben und Räume schaffen können, an denen Menschen sich gerne aufhalten. Mit der Einrichtung einer Fahrradstraße können wir zudem eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr erhalten. Bedanken möchte ich mich beim Bürgerverein Eigelstein e. V., deren Vertreter*innen sich mit großem Engagement für die Veränderungen eingesetzt haben.

Durch Überplanung und Anpassung der Beschilderung wurde der Eigelstein zwischen der Eigelsteintorburg und der Eisenbahnunterführung Mitte September als Fahrradstraße ausgewiesen und weite Teile für Kraftfahrzeuge gesperrt. So sind zwischen Eigelsteintorburg und Machabäerstraße lediglich die Querverbindungen Unter Krahnenbäumen/Eintrachtstraße und Im Stavenhof/Dagobertstraße aufgrund ihrer Erschließungsfunktionen für Kraftfahrzeuge befahrbar. Werktags zwischen 6 und 11 Uhr gilt auf dem Eigelstein "Lieferverkehr frei", darüber hinaus gibt es zwei Privatzufahrten, die für Stellplatzbesitzer*innen zugelassen sind.

Alle ehemaligen Kfz-Stellplätze wurden den Flächen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sowie den sogenannten "Multifunktionsstreifen" zugeschlagen. Neue Fahrradabstellplätze, drei Standorte mit Lastenfahrradabstellplätzen und Flächen für E-Scooter wurden geschaffen und die Außengastronomie dort platziert sowie 50 zusätzliche Abstellanlagen für Fahrräder. Der Bau einer Zufahrt von der Turiner Straße auf den Parkplatz auf der Dagobertstraße steht noch aus, weil dafür ein größerer Planungsvorlauf benötigt wird. Perspektivisch ist zudem eine taktile Leitführung vorgesehen. Die Kosten für die Einrichtung der neuen Verkehrsführung und die Neuordnung des Fahrradparkens beliefen sich auf rund 45.000 Euro. Zudem entfallen jährlich rund 34.600 Euro Einnahmen aus Parkraumbewirtschaftung. Die neue Verkehrsführung wird mittlerweile gut angenommen. Die Verwaltung wird das Verkehrsgeschehen am Eigelstein weiter beobachten und bei Bedarf nachsteuern.

Insgesamt sorgen 28 Pflanzkübel entlang des Eigelsteins für mehr Aufenthaltsqualität. Die freien Flächen sind mit einem "Baukastensystem" aus Baum- und Beetkübeln sowie Sitzelementen gestaltet, das den Vorgaben aus dem Gestaltungshandbuch der Stadt Köln entspricht. Einzeln oder als Kombination verschiedener Module mit Bäumen, Sträuchern und Stauden entstehen so "grünen Inseln", die Raum für Insekten bieten und im Sommer für Verdunstungskälte und Schatten sorgen. Wo zuvor Fahrzeuge parkten, stehen die Module wie ein grünes Band auf der westlichen Seite des Eigelsteins in der Multifunktionszone aufgestellt. Im Frühjahr werden noch zehn fehlende Sitzelemente ergänzt, um neben der Außengastronomie auch ein nicht kommerzielles Angebot zu schaffen. Der Eigelstein lädt die Bürger*innen so zum Verweilen ein.

Die einzelnen Module haben eine Grundfläche von 1,50 x 1,50 m und sind mit einem Wasserreservoir zur Langzeitversorgung ausgestattet. Die Kölner Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung hat von der Stadt Köln den Pflege- und Instandhaltungsauftrag der Elemente erhalten. Zwei Baukastenmodule können erst nach Abschluss von Baumaßnahmen aufgestellt werden.

Der Eigelstein ist der erste Raum, in dem die Ziele des Verkehrskonzepts Altstadt umgesetzt wurden mit folgenden Zielen: Erhöhung der Aufenthaltsqualität, Verbesserte Situation für Fuß- und Radverkehr, Reduzierung des Verkehrs trotz Beibehaltung der Erreichbarkeit für Anlieger*innen, städtebauliche Aufwertung sowie Optimierung des ruhenden Verkehrs.

Die Verkehrsberuhigung weiterer Geschäftsstraßen in Köln steht bevor. Die Ehrenstraße und die Breite Straße werden im 1. Halbjahr 2022 zur Fußgängerzone. In einem nächsten Schritt wird der Straßenraum der Ehrenstraße überplant und umgebaut. Die Bezirksvertretung Innenstadt hat im Dezember 2021 einen Verkehrsversuch für eine weitgehend autofreie Deutzer Freiheit beschlossen. Auch für die Severinstraße und die Friesenstraße liegen bereits Konzepte vor, für die in 2022 Öffentlichkeitsbeteiligungen stattfinden sollen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit