4.100 Personen und 50 Pferde verlassen Evakuierungsbereich in Müngersdorf
Der 1. Klingeldurchgang des Ordnungsdienstes im Evakuierungsradius (800 Meter) um die in Köln-Müngersdorf gefundene Weltkriegsbombe ist um 15.22 Uhr beendet worden. Bisher wurden 29 Krankentransporte durchgeführt. Das Seniorenheim am Rosenweg wurde evakuiert, die LVR-Förderschule Belvederestraße ebenfalls, ferner eine Privatklinik an der Aachener Straße (20 Patienten). Von den Evakuierungsmaßnahmen sind insgesamt rund 4.100 Personen und 50 Pferde betroffen. Eine Anlaufstelle für evakuierte Anwohnerinnen und Anwohner ist im RheinEnergie-Stadion eingerichtet, hier halten sich aktuell rund 100 Personen auf, Tendenz steigend.
Die Bombe wurde auf einer städtischen Sportanlage am Walter-Binder-Weg gefunden. Hier soll ein Ascheplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Es handelt sich um eine englische 10-Zentner-Bombe mit einem Langzeitzünder. Die Fliegerbombe liegt in sieben Metern Tiefe und kann wegen ihres noch aktiven Langzeitzünders nicht entschärft werden – sie muss kontrolliert gesprengt werden. Dafür werden 95.000 Kilogramm Sand benötigt, die aktuell mit Tiefladern herangeschafft werden. Dafür muss der Gefahrenbereich abgesperrt und evakuiert werden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln sind vor Ort.
Die Aachener Straße ist noch frei, der Betrieb der KVB-Linie 1 läuft vorerst weiter – allerdings halten die Bahnen nicht mehr an den Haltestellen "Stadion" und "Junkersdorf". Etwa 20 Minuten vor der kontrollierten Sprengung der Bombe wird der KVB-Betrieb komplett eingestellt. Straßensperrungen in den Wohngebieten sind bereits eingezogen. Probleme bereiten Radfahrer und Jogger, die über Feld- und Waldwege unentwegt den Gefahrenbereich betreten. Sie werden dringend aufgefordert, den Evakuierungsbereich nicht zu betreten/befahren.
Der zweite Klingelrundgang hat begonnen. Hierbei stellt das Ordnungsamt sicher, dass alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen haben. Evakuierungsverweigerer werden notfalls mit Zwang aus dem Bereich entfernt. Wenn alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen haben und die Krankentransporte abgeschlossen sind, wird das Ordnungsamt die Freigabe zur kontrollierten Sprengung der Bombe geben. Ein Zeitpunkt für die Sprengung steht noch nicht fest.
Weitere Informationen erhalten Betroffene beim Bürgertelefon unter 0221 / 221-0 sowie beim Servicetelefon des Ordnungs- und Verkehrsdienst unter 0221 / 221-32000.
Betroffen von der Sperrung sind die KVB-Linie 1 und die Buslinien 140, 141, 143 und 144 sowie die nördlich des Fundortes liegende Bahnstrecke. Der Güter- und Bahnverkehr auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn sowie der Luftraum werden kurzfristig für den Zeitraum der kontrollierten Sprengung unterbrochen beziehungsweise gesperrt.
Wegen der Straßensperrungen sollte der gesamte Bereich großräumig umfahren werden. Wegen Verkehrsbehinderungen wird gebeten, sich zusätzlich bei Radio Köln, WDR und anderen Medien sowie online bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) und weiteren betroffenen Verkehrsunternehmen zu informieren.