Grün und Flächen zum Verweilen: Erste Phase des Verkehrskonzepts umgesetzt

Mobile Bäume, mehr Platz für für den Fuß- und Radverkehr – mehr Aufenthaltsqualität. Am Montag, 22. Juni 2020, wurden bei einem Pressetermin und einem Rundgang die ersten Maßnahmen des Verkehrsführungskonzepts Altstadt vorgestellt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßt sehr, dass sich die Aufenthaltsqualität der Altstadträume verbessert:

Der erste Umsetzungsschritt des Verkehrsführungskonzepts Altstadt hat mehr als nur Signalwirkung. Wir schaffen Platz für Fahrräder und Fußgängerinnen und Fußgänger und leisten einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität. Wir machen den öffentlichen Raum attraktiver und stärken die Kölner Altstadt langfristig. Das Verkehrsführungskonzept Altstadt weist den Weg zu mehr Platz für Fußgängerinnen, Fußgänger und Fahrradfahrende, genauso wie es lebenswerte Städte, etwa Kopenhagen oder Zürich, umsetzen. Es legt den Grundstein für mehr Lebensqualität im Herzen der Kölner Innenstadt und macht ihre vielen historischen und architektonischen Schätze auf der ‚Via culturalis‘ erlebbar. 

Im März 2019 war das "Verkehrsführungskonzept Altstadt" vom Verkehrsausschuss beschlossen worden. Das Konzept sieht eine Umgestaltung und Anpassung von öffentlichen Verkehrsflächen vor, um Stadträume erlebbarer zu machen. Die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen erfolgt in mehreren Phasen.  

Ziel des Konzepts ist es, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, den Fuß- und Radverkehr zu stärken, die allgemeinen Parkflächen im öffentlichen Raum zu reduzieren und die Kfz-Verkehrsbelastung in der Altstadt zu senken. Zudem sollen die Wegebeziehungen für Fußgängerinnen und Fußgänger verbessert und erhöht werden – auch im Hinblick auf das kulturelle Highlight "Via culturalis", ein Kulturpfad, der quer durch die Altstadt 2.000 Jahre Kölner Stadt-, Stadtbau- und Architekturgeschichte erlebbar macht.        

In einem ersten Schritt wurden an den Stellen Fußgängerzonen eingerichtet, an denen keine baulichen Veränderungen erforderlich sind. Diese werden für den Radverkehr geöffnet und nur für den Lieferverkehr zwischen 6 und 11 Uhr freigegeben. Folgende Straßen und Straßenabschnitte werden im ersten Schritt in Fußgängerzonen umgewandelt:     

  • Östlicher Teil der Bolzengasse      
  • Östlicher Teil des Heumarktes      
  • Hühnergasse       
  • Unter Käster      
  • Südlicher Teil des Alter Marktes  

Zudem entfallen die Kurzzeitparkplätze im öffentlichen Straßenraum und machen Platz für attraktive Stadtraumnutzungen. Kurzzeitparkende werden in den derzeit nicht ausgelasteten Parkhäusern der Altstadt ausreichend Stellplätze finden. Für Nutzerinnen und Nutzer von Carsharing-Autos hat die Stadt Köln am Standort Steinweg eine neue Stellfläche für Carsharing-Autos eingerichtet als Ergänzung zu weiteren Nahmobilitätsangeboten. Der Steinweg liegt zentral zwischen Heumarkt und Gürzenich. Diese Stellfläche ist ausschließlich für bis zu sechs Carsharing-Autos reserviert, das heißt, hier haben Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, ihre Carsharing-Autos abzustellen. Ab dem 22. Juni 2020 werden auf dem Stellplatzbereich etwa fünf bis sechs Carsharing-Autos Platz finden, der mit dem hier aufgeführten Verkehrszeichen markiert ist.  

In den Bereichen am Laurenzgittergäßchen, Am Leystapel und auf den Parkplätzen Obenmarspforten/Marspfortengasse und Markmannsgasse wurden Stellplätze als reservierte Bewohnerparkplätze ausgewiesen. Die Reduktion der Stellplätze erfolgt nach der Notwendigkeit der Umbaumaßnahmen. Es wird darauf geachtet, dass die Umnutzungen der Stellplätze so spät wie möglich vorgenommen werden, um den Anwohnenden ausreichend Zeit für eine Umgewöhnung einzuräumen.  

Alle Anliegerinnen und Anlieger erhalten eine Anlieger-Information mit allen wichtigen Änderungen, die mit der Umsetzung des ersten Schritts des Verkehrsführungskonzepts Altstadt einhergehen. Außerdem erhalten alle Inhaberinnen und Inhaber eines Bewohnerparkausweises City/Martinsviertel (CITY) in diesen Tagen ein separates Schreiben, in dem ein Übersichtsplan enthalten ist, der über die künftig zur Verfügung stehenden Parkmöglichkeiten informiert. Ihnen wird, wenn sie den Bewohnerparkausweis nicht weiter nutzen möchten, die Möglichkeit eröffnet, gegen Erstattung der Kosten den Parkausweis zurückzugeben. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, bis zum 31. Dezember 2020 vergünstigte Stellplätze in den umliegenden Parkhäusern Philharmonie und Groß St. Martin zu nutzen.  

Bereits in der ersten Umsetzungsphase spielt das Fahrradparken, auch das Parken von Lastenrädern und die Einrichtung von Sharing-Angeboten, eine besondere Rolle. Am Quatermarkt und im Bereich Perlenpfuhl/Ludwigstraße wurde nun Platz geschaffen für Sharingangebote. Dort können Lastenfahrräder, Leihfahrräder und E-Scooter abgestellt werden. Gleichzeitig zu den ersten Maßnahmen des Verkehrsführungskonzepts wurden in der Altstadt auch städtebauliche Aufwertungen vorgenommen. So sind beispielsweise Sitzelemente installiert worden, 35 Bäume in großen Pflanzenkübeln wurden aufgestellt, Fahrrad-Abstellplätze geschaffen sowie kleinere bauliche Anpassungen, etwa die Anhebung bisheriger Stellflächen auf Bürgersteigniveau vorgenommen. Bei all diesen Maßnahmen werden die aktuellen oder in den nächsten Jahren anstehenden Hochbauprojekte und dadurch notwendige Möglichkeiten für Baustellenzufahrten mitgedacht. Flexible und nachhaltige Lösungen – etwa die „mobilen Bäume“ – ermöglichen kurzfristige und kostengünstige Demontagen oder Umplatzierungen. Die Aufwertung des öffentlichen Raums wird von der „Kölner Grün Stiftung“ in besonderem Maße mit einem sechsstelligen Betrag finanziell unterstützt.

Die Kölner Grün Stiftung hat großes Interesse daran, die Aufenthaltsqualität in der Kölner Innenstadt zu verbessern

sagt dazu Stiftungsgründer Paul Bauwens-Adenauer.

Parkplätze      

Insgesamt entfallen durch die Umsetzung der Maßnahmen im Geltungsbereich des Verkehrsführungskonzepts Altstadt (östlich der Hohe Straße) 118 Parkplätze, die bislang für Fremdparkende mit Parkschein und für Bewohnerinnen und Bewohner mit Bewohnerparkausweis CITY nutzbar waren. Stellplätze werden von allgemeinen Kurzzeitparkflächen zu Teilen in reservierte Bewohnerstellplätze umgewandelt. Es stehen somit 51 Stellplätze ausschließlich für Inhaberinnen und Inhaber eines Bewohnerparkausweises CITY zur Verfügung.      

Im gesamten Bewohnerparkgebiet City/Martinsviertel stehen mit diesen Anpassungen den Anwohnenden zukünftig 264 statt bisher 382 Stellplätze zur Verfügung. Der Geltungsbereich des Verkehrsführungskonzepts Altstadt liegt innerhalb des Bewohnerparkgebietes City/Martinsviertel und erstreckt sich östlich der Hohe Straße.  

Mit Einrichtung der Fußgängerzone entfallen zwei Behindertenstellplätze im südlichen Teil des Alter Markt sowie am Senatshotel. Das Angebot wird kompensiert, indem in der Martinstraße zwei neue Behindertenstellplätze eingerichtet werden. Personalisierte Behindertenparkplätze (Hinweisschilder mit Ausweisnummern) bleiben davon unberührt. Das Verkehrskonzept Altstadt basiert auf den wesentlichen Rahmenbedingungen und Leitgedanken für die Mobilität der Zukunft in Köln, die im Strategiepapier Köln mobil 2025 festgeschrieben sind.

Die konkreten Ziele des Verkehrskonzeptes für die Altstadt, die Planungsergebnisse und der lokalen sowie thematischen Bezug zum Projekt "Via culturalis" wurde den Bürgerinnen und Bürgern im Vorfeld in einer offenen Veranstaltung im Friedrich-Wilhelm-Gymnasium vorgestellt. Die im Rahmen der Bürgerbeteiligung gesammelten Einwände und Ideen wurden ausgewertet und in die Konzeptüberarbeitung aufgenommen.

Verkehrsführungskonzept Altstadt Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit