Von den Anfängen bis zur Städtepartnerschaft

Erste Kontakte zwischen Köln und Tel Aviv-Yafo wurden bereits 1959, 14 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs und den Schrecken der Shoah geknüpft. Diese erste Annäherung ist dem besonderen Engagement der damaligen Schuldezernenten Dr. Johannes Giesbert, Köln, und Dr. Shaul Lewin, Tel Aviv, zu verdanken. Eine Annäherung auf kommunaler Ebene rund sechs Jahre bevor zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland offizielle diplomatische Beziehungen aufgenommen wurden.

© Stadt Köln
Ein Blick in den Johannes-Giesberts-Park

Zur Würdigung dieses Engagments haben wir auf Initiative des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln – Tel Aviv-Yafo e. V. im Herbst 2001 eine städtische Grünfläche im Stadtteil Nippes in "Johannes-Giebsberts-Park" umbenannt.  

Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat beiden Schulderzernenten zum Gedenken 2006 den Giesberts-Lewin-Preis gestiftet: 

Ehrenpreis für herausragendes ehrenamtliches Engagement zur Förderung des christlich-jüdischen Dialogs, des Jugendaustausches zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland sowie für ein entschiedenes Eintreten gegen rassistische und antisemitische Tendenzen und für Toleranz und Völkerverständigung in Politik, Gesellschaft und Kultur. Dabei sollen bisherige Leistungen gewürdigt und zukünftiges Handeln ermutigt werden.

© Stadt Köln
Gemeinsamer Empfang von Kölner und Tel Aviver Schülerinnen mit ihren Betreuer*innen und offiziellen Vertreter*innen beider Städte im Rathaus Tel Aviv

Die Etablierung regelmäßiger Schulaustausche war die Basis für die spätere Ausweitung der Beziehungen. Bis heute sind sie eine bedeutende Konstante unserer freundschaftlichen Verbundenheit. Derzeit pflegen trotz der erschwerten politischen Rahmenbedingungen folgende Kölner Schulen offizielle Partnerschaften und Austauschprogramme mit Schulen in Tel Aviv:

  • Dreikönigengymnasium – Open Democratic School 
  • Heinrich-Heine-Gymnasium – Ironi Hey High School 
  • Kaiserin-Augusta-Schule – Ironi Tet High-School 
  • Gymnasium Schauerte-Straße – Gymnasium Herzliya 

Das Co-operation Agreement besiegelt die Städtpartnerschaft

1975 folgte der Abschluss eines Abkommens zur Förderung des wechselseitigen Tourismus. Nochmal vier Jahre später, am 6. August 1979, mündeten diese Kontakte mit dem "Co-operation Agreement" in eine vollumfängliche Städtepartnerschaft. Damit war Köln die erste deutsche Stadt, mit der Tel Aviv-Yafo eine offizielle Partnerschaft eingegangen ist.

In den Aufbaujahren der Städtepartnerschaft war das Bestreben nach Aussöhnung mit Israel und dem jüdischen Volk das prägende Element. Die Austauschaktivitäten von Kindern, Jugendlichen, Schüler*innen sowie Erwachsenen in Kunst und Kultur sowie Bildung und Sport waren in diesem Bestreben der maßgebliche Motor.

Denn es sind die direkten, persönlichen Begegnungen, die entscheidend dazu beitragen, sich gegenseitig kennenzulernen, die jeweilige Kultur zu verstehen, wechselseitige Vorurteile abzubauen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. – Wesentliche Bausteine, um im globalen Kontext eine auf Respekt und Toleranz basierende friedvolle Zukunft gemeinsam gestalten zu können.

Zum Co-operation Agreement zur Städtepartnerschaft im Originalwortlaut

Schwerpunkte in der Städtepartnerschaftsarbeit

Über den nach wie vor lebendigen Schulaustausch der Anfangsjahre hinaus, haben sich vielfältige wechselseitige Beziehungen entwickelt, insbesondere in folgenden Bereichen:

Aktive Jugendarbeit

1973 wurde von der deutschen und israelischen Regierung der "Gemischte Fachausschuss für den deutsch-israelischen Jugendaustausch" als zentrale Stelle des Erfahrungsaustausches eingerichtet. Damit war die Grundlage geschaffen, die Bereiche Jugendarbeit und Jugendaustausch als feste Bestandteile der Zusammenarbeit zu etablieren.

Auf Initiative des deutschen Bundesfamilien- und des israelischen Erziehungsministeriums wurde 2001 das Koordinierungszentrum für den Deutsch-Israelischen Jugendaustausch ConAct ("Gemeinsam Handeln") gegründet. Als bundeszentrale Einrichtung unterstützt ConAct mit Fachveranstaltungen den Austausch zwischen Deutschland und Israel. Partner von ConAct ist das Israel Youth Exchange Council.

 

Zwischen Köln und Tel Aviv finden seit den frühen 1990er Jahren losgelöst vom Schulaustausch regelmäßig Fachaustausche zwischen Vertreter*innen der kommunalen und freien Jugendarbeit (z. B. Kölner Jugendring e. V., Deutscher Beamtenbund, Jugend Köln) statt.

Mit der gleichen Regelmäßigkeit werden Austauschprogramme für jugendliche Teilnehmer*innen beider Städte organisiert.  Relevante Themen in der gemeinsamen Jugendarbeit sind:

  • Gewalt und Drogen,
  • Jugendmedienschutz,
  • Integration, Gender Mainstreaming und Diversität
  • Jugendliche mit speziellen Bedürfnissen und kunsttherapeutische Ansätze in der Jugendarbeit

Die "Internationle Jugendbegegnung in Köln und Adenau" mit Teilnehmer*innen aus Tel Aviv-Yafo sowie den weiteren Partnerstädten Barcelona, Cluj Napoca und Turin zählt sicher zu den Highlights solcher Begegnungen. Ebenso, wie die Europa-Tour im Rahmen von "Europe on Wheels" unter Kölner und Tel Aviver Beteiligung.
Ende der 1990-er Jahre sind ergänzend spezielle trilaterale Projekte mit Jugendlichen aus Tel Aviv-Jafo und Bethlehem hinzugekommen. So zum Beispiel 2012 das zweiteilige Nah-Ost Jugendforum "Changing attitudes by listening to each other’s story".

Ehrenamt und Freiwilligenarbeit
Im Jahr 2002 hat die Kölner Freiwilligen Agentur mit unserer Unterstützung den internationalen Freiwilligendienst "Raus aus Köln, rein in die Welt" ins Leben gerufen. Er eröffnet jungen Kölner*innen zwischen 17 und 30 Jahren die Chance, sich ein halbes oder ganzes Jahr in einer Kölner Partnerstadt in einem sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekt zu engagieren. Umgekehrt können Jugendliche aus den Partnerstädten in Köln ehrenamtlich aktiv werden. Tel Aviv zählt zu den Programmpartner*innen.  

Kunst- und Kultur

Musik, bildende oder darstellende Kunst, Tanz und Theater, Literatur: Über die Kunst gelingt es, Dinge oder sich auszudrücken, wo Worte alleine nicht reichen, oder das Sprechen unmöglich erscheint.

Der Kunst- und Kulturaustausch hat im Rahmen unserer lebendigen Städtepartnerschaft wesentliche Brücken zur Verständigung und Aussöhnung gebaut und zählt zu den tragenden Säulen stabiler Beziehungen.

 

 

Hervorzuheben sind die vielen Choraustausche der vergangenen Jahrzehnte. Eine Reihe von Fotoausstellungen und israelische Filmwochen haben uns ein vielschichtiges Bild von Israel und Tel Aviv-Yafo zu vermittelt. Umgekehrt konnte mit solchen Aktivitäten in Tel Aviv und Israel eine neue Sichtweise auf Köln und Deutschland sowie seine Bürger*innen in Abgrenzung zur NS-Zeit hervorgerufen werden.  

Besondere Anlässe werden mit besonderen Kulturprogrammen hochrangiger Künstler*innen in Köln und Tel Aviv-Yafo gewürdigt. Solche Anlässe waren bisher beispielsweise "100 Jahre Stadtgründung Tel Aviv" (Cenntenial Tel Aviv) sowie die runden Jahrestage zum Bestehen der Städtepartnerschaft, des Schul- und Jugendaustausches sowie der Staatsgründung Israels.

© Synagogen-Gemeinde Köln
Plakat zum Israel-Tag 2017

Jährlich wird unter der Schirmherrschaft unserer Oberbürgermeisterin/unseres Oberbürgermeisters in Köln der Israeltag ILI (I Like Israel) veranstaltet. Er  vermittelt einen Blick auf das Land Israel und die Kultur seiner Bewohner*innen. Zudem bietet er viel Information über das jüdische Leben in Deutschland und Israel und bildet eine Plattform für den direkten Dialog der Bürger*innen. Der Städtepartnerschaftsverein Köln – Tel Aviv-Yafo e. V. zählt zu seinen Mitveranstaltern und lenkt dementsprechend den Fokus auch gezielt auf unsere Partnerstadt, unsere freundschaftlichen Beziehungen und gemeinsamen Projekte. 

Soziales und Sport

© Stadt Köln

Im Rahmen der Jugendarbeit sowie des Schul- und Verwaltungsaustausches werden immer auch gesellschaftspolitische Fragestellungen aufgegriffen. 

LSBTIQ

Seit den 2010er Jahren ist das Thema LSBTIQ verstärkt in den Fokus gerückt. Im August 2010 fand im Rahmen der VIII. Gay Games in Köln der erste Fachaustausch zwischen Schwulen- und Lesbenorganisationen aus Tel Aviv-Yafo und Köln statt. Angereist war neben den Sportler*innen aus Tel Aviv-Yafo und Israel eine 10-köpfige Fachdelegation unter der Leitung des Lesben- und Schwulenbeauftragten Tel Avivs. Als Teil des Rahmenprogramms der Gay Games organisierte unsere Partnerstadt die "Tel Aviv Gay Vibe Beach Party" auf dem Neumarkt. Der Fachaustausch war Teil des Projektes "Regenbogenbrücke Tel Aviv – Berlin – Köln. Ein Projekt, das 2009 nach dem schweren homophoben Anschlag auf eine Tel Aviver Einrichtung mit Todesopfern ins Leben gerufen wurde. 

Bis heute sind im Rahmen unseres Projekts "Sister Cities Stand Together" anlässlich des Cologne Pride immer wieder queere Teilnehmer*innen aus unserer israelischen Partnerstadt zu Gast. Ebenso sind Kölner Aktivist*innen beim Tel Aviv Pride auf Einladung der Partnerstadt willkommen. 

Social Days auch in Tel Aviv-Yafo

Seit einigen Jahren verfolgen wir das Ziel, unseren Nachwuchskräften die Möglichkeit für einen interkulturellen Austausch zu bieten. Der Diskurs über gesellschaftspolitische Themen, sowie das Kennenlernen ausländischer Ausbildungs- und Verwaltungsstrukturen sind Gegenstand der Bildungsreisen in unsere Partnerstädte oder andere Metropolen. 

Zuletzt reisten im November 2019 neun städtische Nachwuchskräfte aus dem Verwaltungsdienst für drei Wochen nach Tel – Aviv-Yafo. Ihre "Social Days" standen im Zeichen sozialer und ökologischer Projekte, die mit israelischen Jugendlichen verwirklicht und durch Stationen in der dortigen Stadtverwaltung ergänzt werden sollten.

Leider musste der von Engagement Global mitfinanzierte Aufenthalt wegen Raketenangriffen vorzeitig abgebrochen werden. Zunächst aufgrund der Corona-Pandemie und wegen der politischen Lage derzeit konnte an diese Austauschmaßnahme noch nicht wieder angeknüpft werden. 

 

Sport verbindet

Intensiv hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten auch der Sportaustausch entwickelt. Neben Basketball bestimmen vor allem Fußball und Laufsport den Austausch. 

Die erste, gleich trilaterale Begegnung fand 2010 im Rahmen des internationalen Projektes "Football for Peace" an der Deutschen Sporthochschule statt. Am Workshop für Fußballtrainer*innen aus Israel, Palästina, Deutschland und England nahmen unter anderen die Kapitänin der palästinensischen Frauenfußballnationalmannschaft sowie der Coach der israelischen Frauenfußballnationalmannschaft teil. 

Daran anknüpfend fanden für jeweils zirka 100 fußballbegeisterte Kinder Übungstage an 10 Standorten in Israel statt. Durch die Vermittlung der Stadt Köln (Sportamt und Büro Europa und Internationales) konnten weitere Übungtage erstmals auch für Kinder in Bethlehem angeboten werden.

Ein Jahr später absolvierte die Frauenfußballmannschaft des Tel Aviv University Club ein Austausprogramm. Im Vorfeld den DFB-Pokalendspiels der Frauen trat sie gegen eine Auswahl des 1. FC Köln zum Freundschaftsspiel an.

2012 reiste ein Fußballteam von "Vorwärts SpoHo" nach Tel Aviv-Yafo und Bethlehem, um die entstandenen Kontakte zu festigen. 

Ausgehend vom internationalen Projekt "Football for Peace" konnten kölnerseits in ganz Israel und Palästina viele Kontakte geknüpft werden. Entstanden ist daraus unabhängig vom Fußball-Austausch das "Team Galiläa" für Laufbegeisterte. Es setzt sich je zur Hälfte aus Kindern jüdischer und arabischer Familien (christlich und muslimisch) aus dem Norden Israels zusammen. Seit 2013 nehmen sie regelmäßig am Schulmarathon im Rahmen des KölnMarathon teil und setzen damit ein Zeichen für  Verständigung und friedliche Annäherung. 

"Tour de l'Amitié" - Radsport für Toleranz und Frieden

Ein besonderes sportliches Projekt war die sogenannte "Tour de l'Amitié / Freundschaftsrundfahrt". Beim Team de l'Amitié finden sich radsportbegeisterte Kolleg*innen und Ehemalige zusammen, um zu besonderen Anlässen die Partnerstädte auf dem Sattel zu besuchen.

Anlässlich des 40. Gründungstages der Städtepartnerschaft Köln Tel – Aviv-Yafo folgte eine Israel-Rundfahrt mit einem Abstecher in die Partnerstadt Bethlehem. Neben der sportlichen Herausforderung stand der Gedankenaustausch mit Politiker*innen sowie Vertreter*innen von Nicht-Regierungsorganisationen auf dem Programm. Die Begegnungen mit den Menschen und ihrer Lebenswirklichkeit hat bei den Radsporttler*innen fröhliche, aber auch berührende Eindrücke hinterlassen. 

Wirtschaft und Verwaltung

Der ausführlich dargestellte Schul-, Jugend-, Sport- und Sozialaustausch beinhaltet intensive Kontakte auf auf der Verwaltungsebene.

Darüber hinaus sind Fragen zu

  • Stadtplanung und -entwicklung,
  • E-Government, E-Municipalities und E-Services
  • Klima- und Umweltschutz

Themen des Fachaustausches.

Besonderen Stellenwert kommt den (digitalen) Medien / der Digitalwirtschaft sowie der entsprechenden Start up-Szene zu. Hier knüpfen auch Maßnahmen zur wechselseitigen Wirtschaftsförderung an.

Unsere Stabsstelle Events, Film und Fernsehen sowie die Stabsstelle Digitalisierung kooperieren seit mehreren Jahren zum Beispiel mit der SOSA (The Open Inovation Company) Tel Aviv.  

Impressionen zur Städtepartnerschaftsarbeit

© Manhoefer
ITB - OB Reker besucht den Stand von Tel-Aviv
© Stadt Köln
Tel Aviv in Köln - Blick auf die Tel-Aviv-Straße
© Stadt Köln
Tour de l'Amitié: Gedenken an die Opfer des Nahost-Konflikts am Jitzchak-Rabin-Platz
© Stadt Köln
"Ein Buch für die Stadt" 2012 - Auszeichnung für Assaf Gavron und Sumaya Farhat-Naser
© Stadt Köln
Empfang für Teilnehmer*innen des trilateralen Schulaustausches
© Radmila Abramov, Stadt Tel Aviv
Vor dem Friedenskindergarten in Jaffa wird die Plakette "Engel der Kulturen" eingelassen.

Unsere Städtepartnerschaft im Spannungsfeld des Nahost-Konflikts

Bi- und trilaterale Projkete als kommunaler Beitrag zum Friedensprozess

Überschattet wird der Austausch mit Tel Aviv-Jafo durch den schwelenden und immer wieder neu aufflammenden Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästina. Mehr als einmal mussten Besuche in Tel Aviv-Jafo im Rahmen des Schul-, Jugend- und Fachaustausches kurzfristig abgesagt oder abgebrochen werden. Dementsprechend hat das Bemühen, zwischen den verfeindeten Fronten den Friedensprozess auf kommunaler Ebene zu fördern, der Partnerschaft eine neue, weitere Dimension verliehen.

Der Kölner Friedenskindergarten

Das "Cologne Day Care Peace Center" – unser Geschenk an die Partnerstadt im Jahr 1988 – markiert einen wichtigen Meilenstein in diesem Bemühen. Der "Friedenskindergarten" im Stadtteil Jaffa verfolgt als besonderes pädagogisches Konzept die gemeinsame Betreuung und Erziehung von Kindern jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens. Auch die Pädagog*innen gehören den unterschiedlichen Konfessionen an und vermitteln den Kindern ihre jeweilige Kultur und Bräuche. 

In Trägerschaft der israelischen Frauengewerkschaft Na’amat wird der Kindergarten von uns bis heute finanziell durch Projektgelder sowie durch Spenden Dritter und Mitteln aus der ProCent-Spendenaktion unterstützt. Bei letzterer können unsere Mitarbeiter*innen sowie die Kolleg*innen der stadtbeteiligten Gesellschaften ihre monatlichen Cent-Beträge des Nettogehalts für Partnerschaftsprojekte spenden.

 

Auszeichnung für unser trilaterales Engagement 

Mit Aufnahme der städtepartnerschaftlichen Beziehungen zu Bethlehem 1996 haben wir unser Engagement in der kommunalen Friedensarbeit durch eine Reihe von trilateralen Austauschmaßnahmen sowie Kommunalkonferenzen verstärkt.

Ein Engagement, das 2017 mit dem Sonderpreis "Lebendigste Städtepartnerschaft" im Rahmen des Stiftungspreises der Stiftung "Lebendige Stadt" ausgezeichnet wurde.

In der Begründung zur Auszeichnung hieß es seitens der Stiftung:

Köln ist es immer wieder gelungen, allen politischen Unwägbarkeiten zum Trotz trilaterale Begegnungen zwischen allen drei Städten herzustellen.

Zur Auszeichung Sonderpreis der Stiftung Lebendige Stadt Ein Überblick zu den trilateralen Projekten Köln – Tel Aviv-Yafo – Bethlehem

Wir bekunden unsere Solidarität mit Israel – Aktuelle Reaktionen und Informationen

© City of Tel Aviv

Die terroristischen Anschläge der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben uns mit Betroffenheit und Abscheu erfüllt. In seiner Sitzung hat der Rat am 26. Oktober der Opfer des Terrorangriffs in einer Schweigeminute gedacht. Zuvor hatte unter anderem eine Mehrheit des Rates Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine Resolution mit dem Titel "Solidarität mit Israel" überreicht. Sie selbst hat unmittelbar nach der Eskalation Anfang Oktober ihrem Amtskollegen in Tel Aviv-Yafo geschrieben. 

Ausführliche Informationen zum Thema

Unsere Städtepartnerschaft im Kontext der UN-Nachhaltigkeitsziele

Die fünf wesentlichen Nachhaltigkeitsziele, die unsere Städtepartnerschaftsarbeit kennzeichnen

Mit unseren unterschiedlichen Kooperationen und Projekten im Rahmen der Städtepartnerschaft Köln – Tel Aviv-Yaffa unterstützen wir aktiv die Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UN SDG), wie sie in der Agenda 2030 formuliert sind. 

Im Fokus unserer Arbeit stehen hier die Ziele: 

Ziel 4: Hochwertige Bildung
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
-> Der langjährige Schul-, Jugend- und Sportaustausch hat sowohl für die Teilnehmer*innen als auch für Betreuer*innen und Organisator*innen einen bedeutenden Beitrag zur interkulturellen und -religiösen Bildung geleistet. 

Ziel 5: Geschlechtergerechtigkeit
Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
-> Mit dem Austausch im Rahmen von "Sister Cities Stand Together" unterstützen wir den Erfahrungsaustausch von Aktivist*innen und stärken ihre Organisationen und Institutionen.

Ziel 9: Industrie, Innovation, Infrastruktur
Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
-> Unsere Kooperationen mit start up-Unternehmen der Digital- und Medienwirtschaft ist zukunftsorientiert für die Entwicklung smarter Lösungen in Verwaltung und Bürger*innenbeteiligung.

Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
-> Auf unterschiedlichen Ebenen widmen wir uns im wechselseitigen Austausch den Themen Klima- und Umweltschutz. 

Ziel 16 und 17: "Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen" sowie "Partnerschaften zur Erreichung der Ziele"
Diese beiden Ziele sind eng miteinander verknüpft. Vorrangig ist hier unser Engagement im Rahmen der trilateralen Projekte unter Einbeziehung der Partnerstadt Bethlehem zu nennen. Diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, den Friedensprozess auf kommunaler Ebene zu fördern. 



Zur Agenda 2030 und den SDGs

Unsere Partnerstadt im Porträt

Tel Aviv-Yafo – wo Geschichte und Moderne zusammentreffen

Der Name Tel Aviv verweist auf Theodor Herzls utopische Schrift "Altneuland" und bedeutet "Frühlingshügel". 1909 im Rahmen der zionistischen Bewegung gegründet, ist Tel Aviv die erste jüdische Stadt der Neuzeit. 1950 wurde die bis dahin eigenständige, arabisch geprägte Kommune Jaffa (arabisch Yaffa, hebräisch Yafo) eingemeindet. Jaffa gilt mit ihrer über 4.000-jährigen Geschichte als eine der ältesten menschlichen Siedlungen überhaupt. Tel Aviv-Yafo liegt in der am dichtesten bevölkerten Region Israels. Heute erstreckt sich die Metropole mit dem Hafen und der Marina im Stadtteil Jaffe über 14 Kilometer entlang der Mittelmeerküste. 

Tel Aviv-Jaffa, mit Sitze der Börse "Tel Aviv Stock Exchange", mehreren Großbanken sowie der Diamantenbörse "Israel Diamond Exchange" im Vorort Gamat Ran ist Israels wirtschaftliches Zentrum. Bestimmend sind darüber hinaus der Dienstleistungssektor sowie die sehr lebendige Start-Up-Szene. 

Die zahlreichen (Film-)Festivals, das weltbekannte Israel Philharmonic Orchestra sowie die Museumslandschaft begründen Tel Aviv-Yafos Ruf als bedeutsames kulturelles Zentrum. Zu nennen sind die drei größten Museen Israels,

  • das Eretz Israel Museum (Leben und Kultur des Landes im Wandel der Zeit),
  • das Tel Aviv Museum of Art und
  • das Diaspora-Museum.

Darüber hinaus ist Tel Aviv für seine "Weiße Stadt" mit der Bauhausarchitektur berühmt. Die Bauten konzentrieren sich auf die Stadtteile Kerem ha-Temanim und Merkaz ha-ir und gehören seit 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der historische und arabisch geprägte Stadtteil Jaffa beherbergt mit seiner orientalischen Architektur vor allem Künstlerquartiere und Galerien. 

Auch wenn Tel Aviv-Jafo nicht zu den Sportmetropolen dieser Welt gehört, soll die renommierte Sportassoziation Maccabi Tel Aviv mit ihren international erfolgreichen Mannschaften in Basketball und Fußball nicht unerwähnt bleiben. 

Mit seinen langen Sandstränden am Mittelmeersaum, den kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen sowie der lebendigen Gastro-Szene ist Tel Aviv-Jaffa beliebtes touristisches Ziel.

© M-StudioG
Panoramablick auf Tel Aviv
© rglinsky
Der historische Stadtteil Jaffa im Sonnenlicht
© DanFLCreativo
Bauhausarchitektur in Tel Aviv

Kontakt zur Partnerstadt

Internetseite der Stadt Tel Aviv-Yafo auf Englisch

Unsere Partner*innen in der Städtepartnerschaftsarbeit

Die wichtigsten Vereine, Gesellschaften und Institutionen im Überblick

Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Tel Aviv-Yafo e. V.

© Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Tel Aviv-Yafo e. V.

Der Städtepartnerschaftsverein informiert über die Stadt Tel Aviv-Yafo in Köln und über Köln in Tel Aviv-Yafo. Zudem initiiert und fördert er Vorhaben und Projekte die den direkten Kontakt von Bürgerinnen und Bürgern beider Städte ermöglichen. Dazu gehören vor allem die regelmäßigen Bürgerreisen sowie die Unterstützung des Fachkräfteaustausches zwischen beiden Kommunen. In der Betreuung des Kölner Friedenskindergarten ist er ein genauso unverzichtbarer Partner wie in der Pflege der trilateralen Schüler- und Jugendaustausche zwischen Köln - Tel Aviv-Yafo und Bethlehem.

Der Städtepartnerschaftsverein Köln - Tel Aviv-Yafo stellt sich vor

Kölnische Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit e. V.

© Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.

Politische Bildung gegen Antisemitismus und Rassismus, Erinnerungsarbeit und interreligiöser Dialog: die Arbeit der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ist vielfältig. Mit Stellungnahmen, Veranstaltungen, Publikationen und Projekten setzen wir uns für die Bewahrung der Menschenwürde ein und für ein Zusammenleben der Menschen, das auf der gegenseitigen Anerkennung unterschiedlicher ethnisch/nationaler, religiöser, weltanschaulicher und sozialer Herkunft beruht.

Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Porträt

Deutsch-Israelische Gesellschaft – AG Köln

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) AG Köln ist eine Arbeitsgemeinschaft des Bundesverbandes der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V.

In der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln engagieren sich Freund*innen Israels in überparteilicher Zusammenarbeit, die für die Solidarität mit den Menschen in Israel eintreten. Die DIG wünscht sich ein befriedetes Israel und tritt für die Verständigung zwischen den Völkern in der Region sowie entschieden für das Existenzrecht Israels ein. Zum Programm der DIG gehören Kulturveranstaltungen, Veranstaltungen zur politischen Bildung und politische Aktionen. Mit ihnen sollen Kenntnisse über Israel, seine Geschichte und die Situation im Nahen Osten vermittelt und vertieft werden.  

Die DIG, AG Köln, stellt sich vor

Tel Aviv Foundation

Die Tel Aviv-Foundation wurde 1977 gegründet wird von/vom jeweils amtierenden Bürgermeister*in geleitet. Sie setzt sich für wie Offenheit, Inklusion, Innovation und Chancengleichheit ein. Ziel der Foundation ist, durch Partnerschaften die Qualität aller Einwohner*innen Tel Avivs zu verbessern. Hoffnung wecken, Menschen ermutigen, Ideen fördern und Möglichkeiten für integratives Wachstum zu schaffen, ist die Zielsetzung der Stiftung.

Die Tel Aviv Foundation im Porträt (EN)