Der Beitrag von Dr. Hildegard Stausberg wird hier in Auszügen wiedergegeben. Den vollständgien Text finden Sie auf der Webseite des Städtepartnerschaftsvereins

Das Rheinland und Brasilien: Eine alte Freundschaft ...

© Förderverein Städtepartnerschaft Rio de Janeiro e. V.

Die Beziehungen zwischen Brasilien und dem Rheinland sind seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts eng und vielfältig. Das lag entscheidend an der Etablierung des Regierungssitzes der neuen deutschen Bundesregierung in Bonn.
Dort wurde 1960 die Deutsch-Brasilianische Gesellschaft (DBG) gegründet von Prof. Dr. Hermann Görgen, einem von den Nazis zur Flucht nach Brasilien gezwungenen ehemaligen Zentrumspolitiker. (...)

Gleichzeitig bezog die Brasilianische Botschaft auf der Marienburg in Köln ihr Domizil. (...) Außerdem wurde in Köln eine Außenstelle der Wirtschaftsabteilung der brasilianischen Botschaft Bonn etabliert. Mit der Zeit siedelten sich so auch immer mehr Brasilianer*innen in und um Köln herum an. Und man kann feststellen, dass das Rheinland heute eine der stärksten mit Brasilien verbundenen Communities in der Bundesrepublik hat.

Trotz dem Umzug der Regierung nach Berlin konnten viele dieser Beziehungen erhalten bleiben. Dazu gehört auch, dass Brasilien immer eine starke Präsenz hat bei der alle zwei Jahre stattfindenden Anuga, der größten Lebensmittelmesse der Welt, was zusätzlich viele Brasilianer*innen regelmäßig an den Rhein bringt.

Brasilien und Köln seit der Jahrtausendwende ...

Seit den beginnenden achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts bringen einmal im Jahr die "Deutsch-Brasilianischen Wirtschafstage" (DBW) die wichtigsten Akteure der deutsch-brasilianischen Wirtschaftscommunity zusammen – und zwar abwechselnd einmal in Brasilien und einmal in Deutschland. Dadurch entstand in beiden Ländern ein breitgespanntes Netz an Kontakten - auf persönlicher wie auch auf Firmenebene. Schon zweimal haben diese "Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage" nun schon in Köln stattgefunden: 2008 und 2018 beherbergte die KoelnMesse dieses wichtige Treffen auf ihrem Messegelände.

Impulse von einer anderen Seite kamen im Jahre 2006 dazu, als bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland die brasilianische Mannschaft ihr Quartier im Rheinland bezog: Die freundliche, ja herzliche Aufnahme brachte dieser Region ein sehr positives Echo in Brasilien ein! Eine Einladung an den in Berlin amtierenden brasilianischen Botschafter Luis Felipe Seixas Correa in den Kölner Presseclub in jenen Tagen war ein großer Erfolg: Brasilien war in Mode und in aller Munde.

Ein Jahr später, also 2007, warb die ehemalige Kölner Bürgermeisterin Angela Spizig bei den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen in Brasilien für die geplante Veranstaltung der ersten Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage in Köln im folgenden Jahr. (...) Vor den Wirtschaftstagen 2008 kam Botschafter Seixas Correa noch mehrfach nach Köln. (...) Aus diesen unterschiedlichen Kontakten und Impulsen entstand die Idee, eine Städtepartnerschaft zwischen Rio und Köln aus der Taufe zu heben.

Ein Besuch bei Kölns Oberbürgermeister a. D. Jürgen Roters verlief positiv: Obgleich Köln ja schon viele Städtepartnerschaften hatte, war er nicht abgeneigt, die Gründung einer neuen mit Rio de Janeiro zu befürworten! Von Anfang an interessiert an dem Thema war (...) die Wirtschaftsförderung der Stadt Köln.

In Rio waren damals die Kontakte des deutschen Generalkonsuls Dr. Michael Worbs hilfreich. Noch intensiver engagierte sich später dessen Nachfolger Harald Klein. (...) Er vermittelte auch den Kontakt zur "Fundaçaõ Getulio Vargas" (FGV). Daraus ist später die erste Europa-Repräsentanz dieses brasilianischen Think-Tanks in Köln entstanden, die 2016 offiziell in Köln eröffnet wurde.

 

Rio de Janeiro – Köln: Die Gründung des Fördervereins und Unterzeichnung der Städtpartnerschaft 2011

Am 18.Juni 2011 erfolgte zunächst die formelle Gründung des "Förderverein Städtepartnerschaft Rio de Janeiro - Köln".

Die offizielle Unterzeichnung der Städtepartnerschaft fand dann in Rio de Janeiro statt im Rahmen der damals dort stattfindenden "Deutsch Brasilianischen Wirtschaftstage" am 19. September 2011 im "Palacio da Cidade", dem Sitz der Stadtregierung von Rio (...).

Für den "Förderverein Städtepartnerschaft Rio de Janeiro – Köln" hat sich [neben den Umwelt- und Sozialprojekten] in den letzten Jahren ein weiteres Betätigungsfeld ergeben: Die Unterstützung junger brasilianischer Musiker aus sozial schwachen Familien. Im Hintergrund steht eine Organisation "Ação Sociál pela Música". Auf sie wurden wir aufmerksam durch Marilu Seixas Correa. In Köln traten diese jungen Musiker*innen auf im November 2017 im Stiftersaal des Wallraff-Richartz-Museums, ein Konzert, das unter der Schirmherrschaft stand von Frau Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Wir hoffen sehr, dass wir in einer "Post-Corona" Zeit auch wieder anknüpfen können an unsere Veranstaltungsreihe mit Leuten, die sich besonders gut auskennen in Brasilien und uns an ihrem Wissen und ihren Einschätzungen teilhaben lassen.

 

Muito Obrigada – Vielen Dank!

© Tom Zygmann
Vereinsvorsitzende Dr. Hildegard Stausberg

Es ist mir wichtig, an dieser Stelle allen zu danken, die in den zurückliegenden Jahren, ja Jahrzehnten am Aufbau der Städtepartnerschaft Rio de Janeiro - Köln mitgewirkt haben, sowohl in Deutschland wie auch in Brasilien. Ich bin sicher, dass wir in einer neuen post-Corona Ära unser Netzwerk weiter vertiefen und spannende Projekte anpacken können!

Muito Obrigada – Vielen Dank!

Dr. Hildegard Stausberg - Vorsitzende Städtepartnerschaftsverein Rio de Janeiro - Köln e. V. 

 

Impressionen zur Förderung der jungen Musiker*innen in Kooperation mit Ação Sociál pela Música

© Rio de Janeiro Köln e. v.
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