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Jugendliche aus dem Projekt M.U.K.A.

Jeder Bereich unserer Arbeit, Proben, Schulprojekte, Aufführungen, Workshops, bezahlte Führungen und Aufführungen sowie die Büroarbeit sind mit sofortiger Wirkung verschoben, abgesagt oder eingestellt worden. Hier in Johannesburg ist es wirklich schwierig, weil auch die Polizei, die Armee und einige korrupte Beamte die Dinge erschweren; weil sie Menschen drangsalieren, verprügeln und manchmal sogar töten. Das macht unsere Arbeit sehr schwierig, weil wir nicht einmal mit einigen sehr armen Kindern in Kontakt treten können. Mit dem Auftreten von COVID-19 und dem Inkrafttreten des Lockdown ist unsere Organisation zerbröckelt und es häufen sich die Schulden aufgrund der laufenden vertraglichen Vereinbarungen mit Vermietern.

Mit diesen erschütternden Worten beschreibt Brian Phakathi, der Gründer und Leiter des Kultur- und Sozialprojektes M.U.K.A. im Stadtteil Hillbrow/Johannesburg die Situation, der er in der Coronakrise gegenüber steht. Zwar wurde der Lockdown in Südafrika am 1. Mai zur Unterstützung der wichtigen Wirtschaftszweige Bergbau und Stahl von Level 5 auf Level 4 gesenkt, jedoch gelten nach wie vor strenge Ausgangsbeschränkungen und Richtlinien für die Bevölkerung.

Vor allem die lokalen Geldgeber zur Förderung des Projektes haben ihre Hilfszahlungen ausgesetzt. Durch die Absage von Großveranstaltungen, wie die Europatournee im Rahmen von Culpeer4change und das Südafrikanische Nationale Kunstfestival 2020, fließen auch wichtige Projektmittel nicht mehr in erforderlichem Umfang. Damit fehlen die Gelder für die Nahrungsmittelhilfe an die bedürftigen Kinder aus dem M.U.K.A.-Projekt, die fälligen Mieten für Büro- und Proberäume sowie für existenzsichernden Löhne für die Betreuerinnen und Betreuer. Die gerade im ohnehin von Armut und Gewalt geprägten Stadtteil Hillbrow so wichtige Kinder- und Jugendarbeit ist damit nahezu zum Erliegen gekommen.

Noch Anfang März war Phakathi in Deutschland, um mit den Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Köln-Holweide und der Nelson-Mandela Gesamtschule in Bergisch-Gladbach die Austauschbegegnungen im Jahr 2020 vorzubereiten. Sieben Jugendlichen des M.U.K.A.-Projektes sollten im Mai für zwei Wochen in einem gemeinsamen künstlerischen Workshop mit den deutschen Schülerinnen und Schülern eine Produktion zum Thema Kinderrechte erarbeiten. Zudem stand ein Auftritt der Gäste aus Johannesburg im Forum Volkshochschule Köln mit dem Stück "I AM SORRY" auf dem Programm. 

Mehr Informationen zum Projekt M.U.K.A. (über die KinderKulturKarawane)