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Kinder aus dem Projekt KCC Children's Shelter mit Corona-Schutzmaske

Auch in Tansania leiden die Menschen in ihrem Lebensalltag massiv unter den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, auch wenn der tansanische Staatspräsident die Corona-Krise noch herunterspielt und es keinen vollständigen Lockdown gibt. Gleichwohl sind aber alle Schulen, Colleges, Universitäten und soziale Einrichtungen geschlossen und Versammlungen sind landesweit untersagt.

Dementsprechend musste auch das Kigamboni Gemeindezentrum (KCC) seine Aktivitäten auf ein Minimum zurückfahren. Davon betroffen sind vor allem die sozial ausgerichteten Aktivitäten wie zum Beispiel die Nachhilfe- und Tagesbetreuungskurse, Sprachkurse, Berufsbildungsangebote, das Schutzprojekt für Straßenkinder "KCC Children's Shelter" und Talentförderungsprogramme wie im Rahmen des Projektes Culpeer4change. Nassoro Mkwesso, Gründer und Leiter von KCC, beschreibt die schwierige Lage mit folgenden Worten: 

Im KCC sind normalerweise täglich mehr als 200 Kinder und Jugendliche, aber jetzt ist das KCC leer und niemand weiß, wann die Situation wieder zur Normalität zurückkehren wird. Das KCC ist wirtschaftlich sehr stark von der Pandemie betroffen. Über 75 Prozent der Einnahmen des KCC hängen entweder von Spenden oder Zuschüssen ab, weitere 25 Prozent stammen aus unseren Einkommen wie dem Verkauf unserer handgefertigten Produkte, der Vermietung von Musikanlagen, Zelten, Stühlen und von Auftritten bei verschiedenen Veranstaltungen. Diese Mittel fließen derzeit nicht, denn es wurden alle Auftritte sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene aufgrund von COVID-19 abgesagt.

Für viele Menschen in unserer Gemeinde ist die Situation noch schlimmer. Obwohl unsere Regierung das Land nicht zu 100 Prozent abgeriegelt hat, hat sich die sozioökonomische Situation verschärft. Viele Menschen müssen zu Hause bleiben, können ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen und verfügen über kein Einkommen mehr. Der Kauf von Lebensmitteln wird zur Herausforderung, auch die dringend notwendigen Desinfektionsmittel werden immer teurer und sind für viele inzwischen unerschwinglich. 

Die Kampagne des KCC zur Aufklärung über COVID-19

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Das KCC hat in dieser Situation und in Verantwortung für die Menschen im näheren Umfeld des Zentrums gemeinsam mit den behördlich Verantwortlichen für Gesundheit und Bildung eine Kampagne zur Aufklärung über COVID-19 gestartet. Ziel ist, damit die weitere Ausbreitung des Virus soweit wie möglich zurückzudrängen. Junge Aktivistinnen und Aktivisten des KCC werden bei Besuchen von Haustüre zu Haustüre über das richtige und notwendige Verhalten in dieser Krisenzeit aufklären. Dazu gehören Hinweise zu Hygienemaßnahmen sowie zum Umgang miteinander, insbesondere im Hinblick auf den einzuhaltenden physischen Abstand. Sie hoffen so, bis zu 10.000 Menschen erreichen zu können. Menschen die sonst keine Informationen bekommen würden und großen Gefahren ausgeliefert blieben.

Eine beispielhafte Aktion, die den jungen Menschen eine sinnvolle Aufgabe gibt, die hoffentlich mit viel Wertschätzung belohnt wird und für den Stopp in der eigentlichen Projektarbeit des KCC zumindest ein Stück weit entschädigt.   

Das Kigamboni Gemeindezentrum im Porträt (auf Englisch)
Das Kigamboni Gemeindezentrum im Porträt über die Kinderkulturkarawane (auf Deutsch)