Ein persönlicher Erlebnisbericht der Studierenden Annika Breit
"Dolce Vita" in Turin
Als ich von der Möglichkeit erfuhr, ein Auslandspraktikum absolvieren zu können, war ich schon voller Begeisterung. Auslandsaufenthalte geben einem immer die Chance, einen neuen Ort auf der Welt zu entdecken. Und das nicht als Tourist, sondern aus einer ganz anderen Perspektive. Sie bringen einen selbst weiter im Leben, ob beruflich oder persönlich, um Selbstständigkeit zu erlernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Insgesamt gab es also genügend Gründe für mich, ein solches Praktikum unbedingt absolvieren zu wollen. Beruflich ging es mir dabei vor allem darum, andere Arbeitsweisen und Arbeitsbedingungen zu erleben.
Denn durch internationalen Austausch kann man sich gegenseitig aufgrund diverser Schwerpunkte und Sichtweisen in der Arbeit steigern. Außerdem gibt es mir auch langfristig die Möglichkeit, meine eigene effiziente Arbeitsweise zu finden.
Praktikum in der Sportstadt Turin
Das dritte Semester stand nun bevor und aufgrund meiner Konzentration auf die Prüfungen begrenzte ich meine Wahl auf die Partnerstädte Kölns. Mithilfe des hiesigen Amtes für internationale Angelegenheiten und dessen Kontakten zu den Partnerstädten, konnte ich den Kontakt zur Stadtverwaltung Turin herstellen. Für Turin entschied ich mich, weil mir die Stadt noch sehr unbekannt war. Italien ist ein kulturreiches und historisches Land und die einstige Hauptstadt Turin lockt mit vielen Sehenswürdigkeiten, einem beeindruckenden Alpenpanorama, zahlreichen bekannten Spezialitäten und nicht zuletzt mit dem Top-Fußballclub Juventus Turin.
Nach Übersenden meiner Bewerbungsunterlagen dauerte es nur wenige Wochen, bis ich eine Zusage erhielt. Vom 23. September bis zum 28. November 2019 durfte ich dann das "Dolce Vita" genießen.
Verantwortungsvolle Mitarbeit im Sportamt
Bereits vor meiner Ankunft informierte mich die Stadt Turin darüber, dass ich im Sportamt eingesetzt werde. Dieses verwaltet vor allem die eigenen Sportanlagen. Aber auch große Sportevents, wie die European Masters Games 2019, werden hier organisiert. Die Sportveranstaltung stellt einen Multiwettbewerb in diversen Sportarten für Seniorensportler dar.
Außerdem unterstützt die Stadtverwaltung finanziell eine Vielzahl städtischer Sportvereine nach festgelegten Kriterien. Da die verfügbaren Finanzmittel in Italien und damit auch bei der Stadtverwaltung Turin knapp bemessen sind, war es notwendig, strategische Finanzpläne für diese Sportvereine aufzustellen.
Für die Kalkulation der Finanzpläne war eine Projektgruppe aus Wirtschaftsstudenten zuständig, welcher ich auch angehörte.
Mit außerordentlich viel Eigenständigkeit und Vertrauen, welches uns unsere Turiner Freunde zu sprachen, starteten wir das Großprojekt "Finanzplan für Turiner Sportvereine". Die Kommunikation in der Projektgruppe erfolgte überwiegend in englischer Sprache, sodass das Absolvieren des Praktikums auch ohne italienische Vorkenntnisse möglich war. Wir Studierenden verstanden uns sehr gut, das Zusammenarbeiten harmonierte und neben der Arbeit hatten wir auch viel Spaß.
Freizeitgestaltung
Die Zeit raste wie im Flug. Neben dem Erkunden der Stadt und der vielen Schlösser der einstigen Herrscherfamilie, der Savoyer, zog es mich auch in die nahegelegenen Großstädte Genua und Mailand. Ich konnte die Zeit sehr genießen. Besonders gefallen hat mir auch das große Schokoladenfestival, bei dem das Wahrzeichen der Stadt aus Schokolade nachgebaut wurde und eine Vielzahl an Schokoladenkreationen angeboten wurden.
Insgesamt habe ich mich in der Stadt überaus wohl gefühlt, vor allem auch in der Zusammenarbeit mit meinen neu gewonnenen Kolleginnen und Kollegen. Alle waren immer hilfsbereit, bemüht und sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Diese und weitere tollen Erfahrungen wünsche ich jedem Auszubildenden der Stadt Köln und hoffe, dass noch viele die Chance ergreifen werden, ein Auslandspraktikum zu machen. Es lohnt sich!
Eine großartige Erfahrung, die ich jedem empfehle
Insgesamt würde ich einen Auslandsaufenthalt – unabhängig davon, ob es sich um ein Auslandspraktikum oder ein Auslandsstudium handelt – jederzeit weiterempfehlen. Meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Ich durfte bei einer wundervollen Gastfamilie wohnen, die mich als vollwertiges Familienmitglied betrachtete. Ich durfte die Familie bei Verwandtenbesuchen begleiten und alle waren sichtlich darum bemüht, mir einen schönen Aufenthalt zu bereiten. Auch habe ich viele neue Freundschaften geschlossen.
Meine Tätigkeiten während des Praktikums waren sehr interessant und es hat mich motiviert zu wissen, dass ich etwas Sinnvolles tue und meine Recherchen den Menschen vor Ort wirklich weiterhelfen werden. Außerdem hatte ich extrem liebe Kolleginnen und Kollegen, die mich sofort in ihr Team aufgenommen haben. Sie standen bei Fragen jederzeit zur Verfügung und teilweise haben wir auch privat Zeit miteinander verbracht. Auch im Township durfte ich mit unglaublich liebevollen, warmherzigen und großzügigen Menschen zusammenarbeiten.
Ich bin ausgesprochen dankbar, dass ich so viele liebe Menschen, interessante Kulturen und Sprachen erleben und drei Monate in einem der schönsten Länder der Welt verbringen durfte.