Mehr Verkehrssicherheit in Ehrenfeld. Dieses Ziel haben wir mit dem Verkehrsversuch auf der Venloer Straße erreicht. Das ergeben unsere umfassenden Untersuchungen. Wir haben alle Erkenntnisse aus dem Verkehrsversuch zusammengetragen und auf dieser Grundlage eine Beschlussvorlage für die Politik erstellt.
Unsere Empfehlung: Die Venloer Straße soll im Teilabschnitt zwischen Ehrenfeldgürtel und der Kreuzung Piusstraße / Franz-Geuer-Straße dauerhaft eine Einbahnstraße in Fahrtrichtung Innenstadt mit Tempo 30 werden. Für Radfahrende bleibt die Straße in beide Richtungen befahrbar. Die Politik soll uns beauftragen, zusätzliche Maßnahmen zu planen und umzusetzen, damit wir die Verkehrssituation auf und rund um die Venloer Straße weiter verbessern können.
Zum Verkehrsversuch
Die Venloer Straße ist eine der zentralen Verkehrsadern in Ehrenfeld. Autofahrende, Radfahrende und zu Fuß Gehende teilen sich einen engen Raum. Die unterschiedlichen Ansprüche zwischen Kfz-, Rad- und Fußverkehr sind nur schwer miteinander vereinbar. Im Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes zählte die Venloer Straße 2022 zu den zehn gefährlichsten Straßen Deutschlands.
Ziel unseres zweistufigen Verkehrsversuchs war daher, die Venloer Straße insbesondere für den Fuß- und Radverkehr sicherer zu machen. Auch Kinder und mobilitätseingeschränkte Personen sollen sich dort ohne Angst fortbewegen können. Mehr Verkehrssicherheit bedeutet zudem mehr Aufenthaltsqualität auf der wichtigen Geschäftsstraße.
In der ersten Stufe haben wir in dem zentralen Abschnitt der Venloer Straße zwischen Ehrenfeldgürtel und der Kreuzung Piusstraße/Franz-Geuer-Straße einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit Tempo 20 eingerichtet.
In der zweiten Stufe ist im Oktober 2023 die Einrichtung einer Einbahnstraße in Fahrtrichtung Innenstadt erfolgt. Mit der Einrichtung von Tempo 30 ermöglichen wir, dass die Venloer Straße eine Vorfahrtsstraße wird. Zudem schalten wir wieder die Ampelanlagen ein und setzen Zebrastreifen in Kraft. Um das Überqueren der Straße noch sicherer zu machen, haben wir einen zusätzlichen Zebrastreifen im Bereich Hansemannstraße / Sömmeringstraße eingerichtet. Diese Maßnahmen waren aufgrund der engen Vorgaben des Straßenverkehrsgesetzes und der Straßenverkehrs-Ordnung nicht in einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit Tempo 20 umsetzbar.
Öffentlichkeitsbeteiligung
Wir haben Sie intensiv über die zweite Stufe des Verkehrsversuchs informiert. Neben Presse- und Social-Media-Veröffentlichungen haben wir dafür Postwurfsendungen und Informationsschilder genutzt. Im September 2023 starteten wir mit einer Auftaktveranstaltung. Zudem waren wir mit unserem MeinungsMobil vor Ort, um mit Ihnen direkt ins Gespräch zu kommen.
Im Frühjahr 2024 haben wir zwei Gestaltungsworkshops veranstaltet. Dort konnten wir gemeinsam mit Ihnen Ideen zur Verbesserung der Einbahnstraße entwickeln. Nach Prüfung der Ideen haben wir erste Prototypen getestet. Diese haben wir über die dunkle Jahreszeit am 22. November 2024 wieder abgebaut.
Bis zum 19. September 2024 hatten Sie die Möglichkeit, uns Feedback zum Verkehrsversuch zu geben. Es ging um Verweiloasen mit Sitzmobiliar und Ideen zur zukünftigen Aufteilung der Straße. Vielen Dank für Ihre Rückmeldungen. Die genauen Umfrageergebnisse können Sie online einsehen. Die politischen Gremien entscheiden, wie es auf der Venloer Straße weitergeht. Die Rückmeldungen aus Ihrer Beteiligung beziehen sie dabei mit ein.
Einbindung von Gewerbetreibenden
Aufgrund der Erfahrungen aus vorherigen Verkehrsversuchen sind wir Anfang 2023 aktiv in den Austausch mit der IHK und der HWK gegangen, um die Interessen der Gewerbetreibenden und Handwerksbetriebe stärker in Verkehrsversuche zu integrieren. Als Ergebnis haben wir gemeinsam mit den Verbänden ein Baukastensystem zur Partizipation bei größeren Verkehrsmaßnahmen entwickelt. Es sieht zur Einbindung der Unternehmen Befragungen, Rundgänge, Unternehmensbesuche und einen Workshop vor.
Dieses Baukastensystem wenden wir derzeit im Rahmen des Verkehrsversuchs an. Die IHK und die HWK haben dazu Anfang Dezember 2023 in Abstimmung mit uns eine Umfrage zu den ersten Erfahrungen und möglichen Verbesserungsvorschlägen für die Venloer Straße durchgeführt.
Zusammen mit der IHK und der HWK haben wir außerdem im März 2024 einen Workshop für die Gewerbetreibenden im Umfeld der Venloer Straße durchgeführt. Hierbei lag der Fokus auf den Themen "Wirtschaftsverkehr" und "Lade- und Liefersituation auf der Venloer Straße".
Ende August 2024 haben wir auf der Venloer Straße die erste Wirtschaftszone in Köln eingerichtet. Wir haben Parkflächen mit einem absoluten Haltverbot mit Zusatzbeschilderung ausgewiesen, die Gewerbe- und Handwerksbetrieben, dem Lieferverkehr, Paketzusteller*innen und Pflegediensten vorbehalten sind. Zudem kommen eindeutige Markierungen und Piktogramme zum Einsatz.
Die Rahmenbedingungen zum "Pilotprojekt Wirtschaftszone" haben wir in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn, der Industrie- und Handelskammer zu Köln und der Handwerkskammer zu Köln entwickelt.
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