© Allmann Wappner Architekten
Visualisierung des Museums nach der Generalsanierung

Der städtische Rat hat im Februar 2024 die Generalsanierung des Römisch-Germanischen Museums beschlossen. Vorgezogen wurden Arbeiten wie der innere Rückbau sowie die Sanierung der Decke über der benachbarten Dombauhütte und einer Trafostation, die unmittelbar ans Museum angrenzen. Diese Maßnahmen haben wir bereits vor dem Baubeschluss in Angriff genommen, um möglichst viele Erkenntnisse für unsere Kostenberechnung zu gewinnen. Nach dieser liegen die Kosten für alle Maßnahmen bei rund 169 Millionen Euro brutto. In dieser Summe ist ein Risiko-Puffer in Höhe von rund 26 Millionen Euro enthalten sowie ein Generalunternehmer-Zuschlag in Höhe von rund 20 Millionen Euro. Die reinen Baukosten ohne Nebenkosten für die Museumssanierung und die Sanierung der Decke über der Dombauhütte und Trafostation betragen voraussichtlich rund 80 Millionen Euro brutto.

© Jennifer Rumbach
Blick vom Dom auf die Dombauhütte mit der Baustelle für die Decke der Dombauhütte

Im Museum haben wir Ende April 2023 mit dem vorgezogenen Rückbau begonnen. Bereits 2022 starteten wir die dringend erforderlichen Abdichtungsmaßnahmen der benachbarten Decke über der Dombauhütte sowie der Sanierung einer Trafostation. Beim Öffnen der Decke wurden jedoch Schäden entdeckt, die nicht nur eine Schadstoff-, sondern auch eine Betonsanierung erforderlich machen.

Über der Dombauhütte und der Trafostation auf dem Roncalliplatz liegt eine "Röhbaudecke". Diese enthält im Inneren Hohlräume aus Pappröhren. Erst nach Freilegung der Tragstruktur konnten wir eine Untersuchung durchführen. Dabei haben wir entdeckt, dass die komplette Deckenstruktur aufwändig statisch verstärkt werden muss. Die gesamte "Sanierung vor der Sanierung" wollen wir im zweiten Quartal 2025 abschließen. Der Betrieb der Dombauhütte kann aufrechterhalten werden und muss nicht ausgelagert werden.

Baubeginn für die eigentliche Museumssanierung soll im vierten Quartal 2025 sein. In Kürze reichen wir den Bauantrag ein. Dann folgt eine europaweite Ausschreibung auf der Suche nach einem Generalunternehmen, das die Bauleitung übernimmt und das möglichst im dritten Quartal 2025 beauftragt werden soll. Bis dahin ist unter anderem die Ausführungsplanung und Leistungsbeschreibung aller Gewerke zu erstellen, Angebote zu prüfen und zu werten, die Kosten zu kontrollieren, bevor die Ausführung vergeben und der eigentliche Baubeginn starten kann. Das Museum besteht aus einem zweigeschossigen Neubau, der auf einem Bunker aus der Zeit des Zweitens Weltkrieges gegründet wurde und mit diesem eine Gebäudeeinheit bildet. Ende 2016 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.

Was bis zum Baubeschluss geschah

© Stadt Köln/Stephanie Brans

In 2022 haben wir die Figuren auf dem Poblicius-Grabmal abgebaut und eingelagert. Das Denkmal selbst haben wir zum Schutz während der Bauphase eingehaust, das Dionysos-Mosaik abgedeckt. Beide Großexponate verbleiben ebenso wie der Stadttorbogen, Grabgiebel und andere Mosaike im Museum. Ein externes Generalplanungsteam erarbeitet weiter mit dem Museum die gestalterisch-konzeptionelle Grundidee der Ausstellungsplanung. Aktuell werden die Ausstellungsbereiche für die Dauerausstellung anhand der ausgewählten Exponate konzipiert.

Seit dem Planungsbeschluss Mitte 2017 gab es diverse Voruntersuchungen, die die Planungs- und damit auch die Kostensicherheit erhöht haben. Alle externen Planungsleistungen konnten wir vergeben und beauftragen. Enge Abstimmungen mit dem Projekt der "Historischen Mitte" sind erforderlich, um bauliche Schnittstellen und Synergien zu identifizieren. Insbesondere die unterirdische Verbindung zwischen RGM und dem geplanten Neubau des Stadtmuseums als Teil der "Historischen Mitte" wird derzeit auf ihre Machbarkeit untersucht. Die Römische Hafenstraße und das Hafentor sind Teil des Ausstellungskonzeptes des RGM und sollen beide Museen inhaltlich verbinden.