© Kateryna Kon

Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt betroffen und wütet immer noch auf allen Kontinenten mehr oder weniger stark. Während in vielen europäischen Staaten erste, vorsichtige Öffnungsschritte nach den Lockdowns vollzogen werden, gehört Brasilien zu den Ländern, in denen von einer Entspannung der Lage bei weitem noch keine Rede sein kann. Zum Vergleich: Lag der 7-Tage-Mittelwert an Neuinfektionen laut der Johns Hopkins University (COVID-19 Data Repository by the Center for Systems Science and Engineering (CSSE) at Johns Hopkins University) am 1. Juni 2020 noch bei 21.650, erreichte er mit 76.146 im März 2021 seinen vorläufigen Höhepunkt. Momentan liegt dieser Wert bei knapp 65.000, Tendenz leider wieder steigend.

Hier setzen wir mit dem von Engagement Global/SKEW geförderten Projekt "Entwicklung und Einführung einer Anwendung im Rahmen der 'COR Innovation Challenge' zur Verbesserung der Kommunikation mit den Bürger*innen Rio de Janeiros und der internen Kommunikation in der Krisenlage der COVID-19 Pandemie" an.

Die COR Innovation Challenge

Im Rahmen des Projekts hat das Operation Center Rio (Centro de operações Rio de Janeiro - kurz: COR), also die Einsatzzentrale und das Krisenzentrum der Stadt Rio de Janeiro, aufgrund der COVID-19-Pandemie mit ihren verheerenden Folgen die "COR-Challenge" gestartet. Ziel ist, unter Nutzung von BigData und KI ein Tool zu entwickeln, das konkrete Handlungsbedarfe schneller erkennt und die Kommunikation mit den Bürger*innen in städtischen Krisen- und Notsituationen verbessert. Dazu gehört auch die interne Kommunikation zwischen dem COR und dem Ordnungsdienst der Stadt.

Aktuell ist das COR mit der Problematik konfrontiert, nicht ausreichend schnell Mitteilungen, vor allem über soziale Netzwerke auswerten zu können, auf eingehende Meldungen zu reagieren und die Menschen sowie die Einsatzkräfte in der gewünschten Zeit zu informieren und gegebenenfalls zu warnen. Um die Kommunikation mit den über 6,7 Millionen Einwohner*innen Rios effektiver zu gestalten, sollen Start-Ups mit Unterstützung von Mentoren zunächst Ideen und Lösungsansätze entwickeln, um die Schwachstellen in der Kommunikation des COR anzugehen. Die besten Ideen der Start-Ups werden dann bis zur Einsatzreife weiterentwickelt.

Diese neuen Instrumente und die damit verbundene bessere und schnellere Kommunikation auf allen Ebenen soll zunächst im Kampf gegen die Corona-Pandemie zum Einsatz kommen. Da die Ergebnisse und Entwicklungen aus der COR-Challenge generell auf die Kommunikation in Krisenlagen und Notfällen anwendbar sind, steigern sie langfristig und nachhaltig die Sicherheit der Bürger*innen von Rio de Janeiro. Wesentlicher Bestandteil des Projektes ist dabei auch der Wissensaustausch der Spezialisten des COR in Rio de Janeiro mit den Kolleg*innen im Amt für Bevölkerungsschutz der Stadt Köln.

Das gerade gestartete Projekt mit einem Förderbetrag in Höhe von knapp 21.000 Euro - vollfinanziert durch Engagement Global/SKEW - läuft bis zum Ende des Jahres. Wir übernehmen dabei die administrative Abwicklung und inhaltliche Begleitung durch das Institut für Schutz und Rettung im Amt für Feuerschutz, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz. Bei konkretem Bedarf an weiterer Fachexpertise sollen auch Kolleg*innen anderer Dienststellen einbezogen werden.

Zum Auftakt der gemeinsamen Arbeit wurde das Projekt in einer eindrucksvollen digitalen Präsentation durch Pedro Martins, COR Rio de Janeiro, beim 26. Deutschen Präventionstag Anfang Mai in Köln als Leuchtturmprojekt für internationale, kommunale Kooperationen vorgestellt.

Förderprogramm: "Kommunales Corona-Solidarpaket" von Engagement Global / SKEW

© Servicestelle Kommunen in der ei

Ziel des Förderprogramms ist, die Auswirkungen der COVID 19-Pandemie durch verschiedene Lösungsansätze zu vermindern und die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dabei sollen sich deutsche Kommunen in dieser Notsituation solidarisch mit ihren Partnern im Globalen Süden zeigen und durch den Know-how-Austausch sowie durch die Umsetzung von Projekten zur Stärkung der lokalen Selbstverwaltung in der Pandemie beitragen.

Mehr Informationen zum kommunalen Corona-Solidarpaket