Ein persönlicher Erlebnisbericht der Auszubildenden Elissa Hilger

© Stadt Köln/Nadine Lehr

Es war der Morgen des 7. Septembers 2018 als wir, 10 Auszubildende der Stadt Köln, uns am Treffpunkt im Düsseldorfer Flughafen versammelten. In Begleitung des stellvertretenden Ausbildungsleiters Herrn Heinrich sowie seiner Mitarbeiterin Frau Lehr und Herrn Münnich vom Amt für Kinder, Jugend und Familie, starteten wir unsere Studienreise.
An Russlands größtem Flughafen "Moskau-Scheremetjewo" angekommen, ging die Reise weiter mit dem Aeroexpress zur Bahnstation "Belorussky", um von dort aus in die unterirdischen Paläste Moskaus einzutauchen. Die Moskauer Metro beeindruckte uns besonders durch ihre prachtvolle Bauweise und die bis zu 125 Meter langen schnellfahrenden Rolltreppen.

Ebenso eindrucksvoll präsentierte sich das oberirdische Ambiente der Metropole. Breite Gehwege und Verkehrsstraßen umgeben von sowohl geschichtsträchtigen Bauwerken als auch modernen Wolkenkratzern. Eine Stadtführung ermöglichte uns das Moskauer Stadtleben noch besser kennenzulernen und Einzelheiten über die bekanntesten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel den Moskauer Kreml, die Basilius-Kathedrale oder das riesige Kaufhaus GUM, zu erfahren.

Der anschließende Besuch im Gorki-Park lud als grüne Oase mit kleinen Cafés, Parkbänken und Seen zum Verweilen ein. Ein besonderer Höhepunkt war die Bootsfahrt auf der Moskva. Flussaufwärts fahrend und begleitet von zunehmender Dunkelheit verwandelte sich Moskau in eine malerische Lichterstadt.

Um viele Eindrücke reicher verließen wir Moskau nach 2 Tagen, um weiter in die knapp 915 Kilometer entfernte Stadt Wolgograd zu fliegen.

Dort erwartete uns ein besonderes Ereignis, denn die Studienreise verfolgte das Ziel eines Erfahrungsaustausches zwischen der deutschen und russischen Delegation. Anfängliche Unsicherheit und Aufregung auf das bevorstehende Kennenlernen verflogen augenblicklich, als uns die russische Delegation mit einem landestypischen Willkommensgruß: Brot und Salz bei Ankunft am Flughafen in Wolgograd herzlich in Empfang nahm.

Der offizielle Empfang in der russischen Verwaltungsakademie am nächsten Tag verlief ebenso herzlich. Man spürte das Interesse und die Neugierde für unsere Personen.

Neben dem persönlichen Austausch stand ebenfalls die Diskussion diverser Themen unter dem Aspekt der politischen Zielsetzungen der Vereinten Nationen, welche eine nachhaltige Entwicklung in sozialen, ökologischen und ökonomischen Bereichen verfolgen, auf dem Programm.

In Projektgruppen tauschten wir uns zum Beispiel über die allgemeine Reduzierung von Müll, insbesondere von Plastikmüll, Tourismus und Großveranstaltungen in Wolgograd sowie Migration aus. Untermauert wurde der Austausch durch thematisch passende Workshops und Präsentationen der jeweiligen Studierenden, die im Vorfeld erstellt wurden.

Mit diesem Hintergrundwissen und dem regen Austausch in den Kleingruppen entwickelten wir Ideen und Maßnahmen, um Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung zu finden. Die Zusammenarbeit war spannend, denn es galt teilweise sprachliche Hürden zu überwinden oder Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren und Kompromisse zu finden. Dabei waren es genau diese vermeintlich kniffligen Momente, die uns als Gruppen zusammenwachsen ließen und auf die wir rückblickend stolz sind.

Mit Aufregung erwarteten wir schließlich den Tag, an dem wir unsere erarbeiteten Ergebnisse vor Expertinnen und Experten unter anderem aus den Bereichen Stadtentwicklung und Tourismus präsentieren durften.

Die Präsentationen waren ein voller Erfolg und im Anschluss konnten wir gemeinsam als Gruppe das Gefühl der Erleichterung und Freude über unsere abgeschlossenen Projektarbeiten genießen.

Nach der täglichen Arbeit an unseren Projekten standen aber auch Ausflüge auf dem Programm, um Wolgograd und insbesondere die Geschichte der Stadt kennenzulernen. Einen bedeutenden Rückblick in die Vergangenheit vermittelte uns der Besuch des Mamayew-Hügels. Als damaliger wichtiger strategischer Punkt in der Schlacht um Stalingrad befindet sich hier heutzutage eine Gedenkstätte für die Gefallenen im Zweiten Weltkrieg.

Hoch oben auf dem Hügel beeindruckt die 85 Meter große Mutter-Heimat-Statue mit ihrem Anblick. Noch mehr Vorstellungskraft für die Kriegsgeschehnisse verschaffte das Panorama Museum. Der Aufbau der Räumlichkeiten zeigt die Entwicklung bis zur Schlacht und endet mit einem 360 Grad Gemälde, welches die Schlacht selber darstellt. Die Gestaltung des Gemäldes gepaart mit einer 3D-Ebene vermittelt das Gefühl, man stünde mitten im Geschehen.

Der Ausklang unseres Wolgagradbesuches fand in einem Bungalow-Resort auf der anderen Seite der Wolga statt. Bei Ankunft erwartete uns bereits ein, von russischen Studierenden vorbereitetes Abendessen mit russischen Spezialitäten. Der Abend war geprägt von jeder Menge Spaß, sportlichen Aktivitäten, Gesellschaftsspielen und vielen ausgiebigen Gesprächen. Besonders die Offenheit beim Austausch über die Vorurteile, Gemeinsamkeiten und Unterschiede war aufregend und hat uns persönlich neue Blickwinkel eröffnet.

Insgesamt war die Reise unvergesslich und ich bin um viele positive Erfahrungen und Erlebnisse reicher. Die Beobachtung der kulturellen Unterschiede und Parallelen fand ich persönlich sehr spannend. Gerne erzähle ich von dieser Zeit und schwelge in Erinnerungen, denn die Studienreise lässt einen persönlich wachsen und seinen Horizont erweitern.