Erste Kontakte zwischen Köln und Tel Aviv wurden bereits 14 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs geknüpft. Diese erste Annäherung ist dem Engagement der Herren Dr. Johannes Giesbert und Dr. Shaul Lewin, den damaligen Schuldezernenten der beiden Städte, zu verdanken. Obwohl sich die Kontakte zueinander verstärkten, war es eher eine "vorpartnerschaftliche" Beziehung, die beide Städte verband. Erst 1975 wurde ein Tourismusabkommen vereinbart. Der nächste Schritt war die Gründung einer offiziellen Partnerschaft, dem so genannten Cooperation Agreement. Seit dem 6. August 1979 besteht die Städtepartnerschaft mit der israelischen Stadt Tel Aviv-Yafo. Im Vordergrund der Partnerschaft stehen Begegnungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Austausch von Fachleuten, die das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen fördern sollen. So fanden bereits gegenseitige Besuche von Schüler-, Senioren- und Studentengruppen statt. Die Besiegelung der Partnerschaft ist verbunden mit dem Ziel, den schon seit 1959 bestehenden Austausch in den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Tourismus und Soziales zu intensivieren und zu fördern.
Köln und Tel Aviv spielen in wirtschaftlicher Hinsicht eine besondere Rolle. Ihre kulturelle Vielfalt und lange Geschichte ziehen Touristen aus aller Welt an. Beide Städte sind bedeutende Bildungs- und Medienstandorte. Diese und andere Gemeinsamkeiten machen Köln und Tel Aviv zu idealen Partnern, deren Austausch für beide Seiten eine Bereicherung ist.
Zahlen und Fakten zur Partnerstadt
Tel Aviv, der offizielle Name ist Tel Aviv-Yafo, ist Israels wirtschaftliches und kulturelles Zentrum, das sich über 14 Kilometer an der Küste und im Nordosten über drei bis sechs Kilometer erstreckt. Die Metropole liegt direkt an der Mittelmeerküste in der am dichtesten bevölkerten Region des Landes.In der Stadt selbst leben etwa 351.700 Einwohnerinnen und Einwohner, im gesamten Ballungsgebiet 2,5 Millionen, was ungefähr ein Sechstel der Bevölkerung Israels ausmacht. Die Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner Tel Avivs sind Juden, lediglich 21.454 sind Nichtjuden (Stand 2000).
Neben Hebräisch sind auch Arabisch und Englisch Amtssprache. Die Stadt hat mit warmen, feuchten Sommern und milden, regenreichen Wintern ein subtropisches Klima. Die Regenzeit dauert von November bis April.
Geschichte
Der Name Tel Aviv verweist auf Theodor Herzls utopische Schrift "Altneuland" und bedeutet "Frühlingshügel".
Tel Aviv wurde 1909 als erste jüdische Stadt der Neuzeit gegründet und 1950 durch Eingemeindung um das angrenzende Yafo - bei uns als Jaffa bekannt - erweitert. Jaffa ist heute der älteste Stadtteil von Tel Aviv. Archäologische Funde belegen eine 4.000-jährige Geschichte, die Jaffa zu einer der ältesten Städte der Welt macht.
Kultur und Sehenswertes
Die europäisch-orientalische Atmosphäre Tel Avivs ist kennzeichnend für das neue Israel. Tel Aviv verfügt wie keine andere israelische Stadt über ein breites Kultur- und Unterhaltungsangebot.
Die Stadt organisiert regelmäßig verschiedene Festivals und Veranstaltungen, die in den Sommermonaten auch im Freien stattfinden. Zu einer festen Einrichtung ist das Filmfestival "Tel Aviv International Documentary Festival" geworden, das sicher nicht nur für Cineasten sehenswert ist. Tel Aviv ist besonders bekannt für klassische Konzerte, die man beispielsweise im Mann Auditorium Complex zu hören bekommt, wo das weltbekannte israelische Philharmonieorchester untergebracht ist.
Wer gerne ins Museum geht, der ist hier richtig aufgehoben, denn in Tel Aviv befinden sich die drei größten Museen des Landes, das Eretz Israel Museum (Leben und Kultur des Landes im Wandel der Zeit), das Tel Aviv Museum of Art und das Diaspora-Museum.
Vom Hafen aus erscheint die Kulisse von Jaffa, Tel Avivs Altstadt, wie eine Stadt aus dem Märchen 1001 Nacht. Versetzte Mauern, Türme und die malerischen Steinhäuser bilden einen Stadtteil mit engen Gassen, Künstlerquartieren und Galerien. Wer die Basare und den bekannten Flohmarkt in Jaffa aufsucht, hat die Möglichkeit, sich im Feilschen zu üben. Unübertroffenes Einkaufs- und Unterhaltungszentrum ist der Dizengoff, der weltweit bekannte Boulevard, benannt nach Meir Dizengoff, dem ersten Bürgermeister Tel Avivs.
Wer sich für zeitgenössische Kunst interessiert, der wird bei einem Spaziergang durch die Stadt einiges zu sehen bekommen, überall stößt man auf Skulpturen und Kunstwerke israelischer Künstlerinnen und Künstler. Auch in der Umgebung Tel Avivs gibt es lohnende Reiseziele, deren archäologische Funde einen Einblick in die Geschichte erlauben. Dazu zählt sicherlich das 45 Kilometer nördlich von Tel Aviv gelegene Caesarea, eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten Israels.
Erholungssuchenden ist der Badeort Netanya, der etwa 30 Kilometer nördlich von Tel Aviv liegt, zu empfehlen.
Die religiöse Vielfalt schlägt sich auch in den unterschiedlichen Feiertagen nieder. Das jüdische Purim-Fest, das an die Befreiung von den Persern erinnern soll, wird den Kölnern sicher ein wenig bekannt vorkommen, weil es dem Kölner Karneval ähnelt. Jom Hashoah ist einer der bedeutenden Nationalfeiertage, an dem der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird. Am wöchentlich Sabbat, der von Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang stattfindet, und den anderen Feiertagen ruhen weite Teile des öffentlichen Lebens, verkehren weder Busse noch Flugzeuge.
Unsere Partner
Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Tel Aviv-Yafo e. V.
Der Städtepartnerschaftsverein informiert über die Stadt Tel Aviv-Yafo in Köln und über Köln in Tel Aviv-Yafo. Zudem initiiert und fördert er Vorhaben und Projekte die den direkten Kontakt von Bürgerinnen und Bürgern beider Städte ermöglichen. Dazu gehören vor allem die regelmäßigen Bürgerreisen sowie die Unterstützung des Fachkräfteaustausches zwischen beiden Kommunen. In der Betreuung des Kölner Friedenskindergarten ist er ein genauso unverzichtbarer Partner wie in der Pflege der trilateralen Schüler- und Jugendaustausche zwischen Köln - Tel Aviv-Yafo und Bethlehem.